Jawohl

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Jean-Marie Le Pen sagt „Jawohl“; linke französische Medien karikieren den nationalistischen Gründer der Front National und fügen bewußt den „behafteten“ deutschen Terminus hinzu.

Jawohl (vom mittelhochdeutschen ja wol → „ja freilich“, „ja, gewiß“, „aber sicher“, „selbstverständlich“, „in Ordnung“; umgangssprachlich jawoll → „ganz recht“, „sicher doch“) ist eine verstärkte Bejahung (abgemacht) und drückt unbedingte Zustimmung aus. Lange Zeit galt das „Jawohl“ in der BRD-Nachkriegszeit als veraltet und, auch ob des zersetzenden Einflusses der linken 68er-Bewegung, als militaristisch und somit faschistisch. Inzwischen erlebt das bejahende Wort eine sprachliche Renaissance, insbesondere in der gehobenen Dienstleistungsbranche.

Aussprache

„Jawohl“ gehört zu den zahlreichen populären Germanismen in der englischen Sprache

Das Adverbkompositum „Jawohl“ aus den Adverbien ja und wohl wird mit einem langem, geschlossenen „o“ gesprochen. Bei „jawoll!“, welches eigentlich immer ein Ausruf ist und deshalb ein eingebautes „!“ hat, wird die Tonhöhe bei der zweiten Silbe stärker hochgezogen, die zweite Silbe erfährt dabei eine sehr starke Betonung, mit einem kurzen, betonten „o“.

„Jawoll“ dient zuweilen auch der Verballhornung der vornehmen Ausdrucksweise „Jawohl“.

Militär

„Jawohl“ in Verbindung mit „dem Führer“ in einer deutschen Karikatur

„Jawohl“ ist in den Termini aller deutschsprachigen Streitkräfte die einzige Bejahungsmöglichkeit, wobei z. B. der Empfang eines verstandenen Befehles mit dem Ausruf „Jawohl“ bestätigt wird, zuweilen von einem „zu Befehl“ und einem Hackenknallen begleitet. Bei Spezialeinheiten, die z. B. hinter feindlichen Linien in Halb- oder Volltarnung operieren müssen, gilt es, diese Rituale zu vermeiden, da man sonst als Soldaten erkannt werden könnte.

Im Zweiten Weltkrieg gehörte es zur Ausbildung (z. B. an der Abwehrkampfschule „Quenzgut“) von Abwehragenten, Brandenburgern, Geisterseglern, Friedenthalern, Kurfürsten und anderen, für Ferneinsätze deutsches Militärgehabe abzulegen.

Bundeswehr

Schon in der allgemeinen Grundausbildung der Bundeswehr lernen Rekruten sehr schnell, die feine Betonung zwischen jawohl und jawoll gegenüber den Vorgesetzten bewußt einzusetzen. Als einfache Bestätigung erfolgt zum Beispiel „Jawohl, Herr Leutnant“, jedoch als rebellischer Widerstand durch einen übertriebenen Kasernenton ohne Konsequenzen (zum Beispiel gegen vorlaute und sich selbst überschätzende Ausbilder) erfolgt ggf. ein „Jawoll, Herr Unteroffizier!“, was so viel bedeuteten kann wie „na klar, habe ich sie verstanden, sie Vollidiot!“.

Im militärischen Funkverkehr wird „jawohl“ als Bestätigung vermieden, hier wird hingegen „verstanden“ verwendet.

Bundesheer

Insbesondere in der österreichischen Militärsprache ist es nach wie vor unbedingte Pflicht, den vorangegangenen Befehl zu wiederholen:

Stabswachtmeister: „Rekrut Maier, stellen Sie das Fahrzeug in die Garage!“
Rekrut: „Fahrzeug in die Garage stellen, jawohl/jawoll, Herr Stabswachtmeister!“

Siehe auch