Jelusich, Mirko

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Dr. phil. Mirko Jelusich, um 1940

Mirko Jelusich (Lebensrune.png 12. Dezember 1896 in Semil, Nordböhmen; Todesrune.png 22. Juni 1969 in Wien) war ein Journalist, Schriftsteller und wichtige Person in der Kulturpolitik des Nationalsozialismus.

Leben

Mirko Jelusichs Vater war Eisenbahner koratischer Abstammung, seine Mutter stammte aus dem Sudetenland. Er promovierte 1912 in Wien zum Dr. phil. und diente im Ersten Weltkrieg als k.u.k. Offizier der Artillerie, aber schon 1916 wurde Jelusich Invalide und verbrachte den Rest des Krieges als Adjutant eines Ersatzkörpers in Wien.[1]

Durch die Inflation um sein bescheidendes Vermögen gebracht, mußte er sich um einen Broterwerb bemühen und fand diesen zunächst in einer Bank und dann von 1923 an in der Schriftleitung der „Deutschösterreichischen Tageszeitung“, der einst berühmten „Dötz“, des Kampfblattes der jungen nationalsozialistischen Bewegung in Österreich. Diesem Blatt blieb er bis zu dessen Verbot durch die derzeitige Systemregierung im Juli 1933 treu.

Als führender Mitarbeiter des Bundes deutscher Schriftsteller setzte er sich für die Vereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich ein. Der von ihm 1929 veröffentlichte Roman „Caesar“ wurde ein Welterfolg und in 13 Sprachen übersetzt. Jelusich selber beherrschte acht Sprachen, u. a. sprach er Chinesisch.

Von März bis Juli 1938 war Jelusich kommissarischer Direktor des Wiener Burgtheaters. Mit seinen Romanen gehörte er zu den bedeutenden Literaten im Nationalsozialismus. Er schrieb Filmdrehbücher und erhielt 1942 den Grillparzer-Preis der Stadt Wien. Nach der „Befreiung“ wurde Jelusich von den Bolschewisten für fünf Jahre ohne Prozeß und Urteil interniert. Danach nahm er seine Arbeit wieder auf.[2]

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

Romane

  • Der Thyrsosstab, Leonhardt, Wien 1920
  • Caesar, F. G. Speidel’sche, Wien 1929
  • Don Juan – Die sieben Todsünden, F. G. Speidel’sche, Wien 1931
  • Cromwell, F. G. Speidel’sche, Wien 1933
  • Hannibal, Wien 1934
  • Der Ritter, Tieck, Wien 1937
  • Der Löwe, Tieck, Wien 1936 & Franz-Eher-Verlag 1937
  • Der Soldat, F. G. Speidel’sche, Wien 1939
  • Der Traum vom Reich, Safari, Berlin 1941
  • Bastion Europas, F. G. Speidel’sche, Wien 1951
  • Talleyrand, Paul Neff, Wien 1954
  • Der Stein der Macht, Pilgram, Salzburg 1958
  • Asa von Agde – Ein Wikinger-Roman, Paul Neff, Wien 1964

Drehbücher

Fußnoten

  1. Kurt Ziesel (Hg.): Krieg und Dichtung. Soldaten werden Dichter – Dichter werden Soldaten, Adolf Luser Verlag, Wien/Leipzig 1940
  2. Prominente ohne MaskeDrittes Reich, FZ-Verlag, 1998, ISBN 3924309396