Egan-Krieger, Jenö Edward Jakob Ernst von

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Hauptmann Jenö von Egan-Krieger, 1918 in Tiflis (Palace Hotel)
Jenö von Egan-Krieger-Unterschrift.jpg

Jenö Edward Jakob Ernst Egan, ab 1904 von Egan-Krieger (Lebensrune.png 10. Juli 1886 auf Gut Bernstein, Komitat Eisenburg im Königreich Ungarn, ab 1921 Burgenland; Todesrune.png 22. Februar 1965 in Köln) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Freikorps und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg sowie DNVP-Politiker.

Werdegang

Oberleutnant Jenö Edward Jakob Ernst von Egan-Krieger mit Braut, 1913.jpg
Vom Armee-Jagdrennen in Grunewald am 9. Juni 1914. Von Links Lt. Prieger, Zweiter. Lt. v. Egan-Krieger, Dritter. Lt. v. Herder, Sieger.jpg

Jenö[1] trat am 10. März 1904 als Fahnenjunker in das 1. Leib-Husaren-Regiment Nr. 1 (Totenkopf-Husaren in Danzig-Langfuhr) ein, der junge Adelige wurde hierfür, da er aus dem Grenzgebiet zur Donaumonarchie stammte, 1904 in den preußischen Adel aufgenommen. Er besuchte sowohl die Kriegsschule Kassel (1904-1905) und anschließend die Kriegsakademie (1. Okt 1910-30. Sep 1914) und wurde am 1. April 1914 bis 31. Juli 1914 (neben seinen Studien an der Kriegsakademie) Referent in der Eisenbahn-Abteilung des Großen Generalstabes.

Leutnant von Egan-Krieger war einer der erfolgreichsten Herrenreiter seiner Zeit, er war Sieger der Achtzehnten Berliner Internationale Steeple-Chase in Berlin-Karlshorst Juni 1911, der Steeplechase von Pardubice Juni 1911 sowie Zweiter des Heyden-Linden-Erinnerungs-Rennen in Berlin-Grunewald Juli 1911 (alle Rennen auf dem Pferd „Glenmorgan“ des Grafen von Frankenbergs) und der „Champion“ von 1912 mit 61 Siegen.[2] War schon sein Vater ein großer Pferdekenner und guter Reiter gewesen, so spielte Jenö von Egan-Krieger im deutschen Renn- und Turniersport eine führende Rolle. Das „Deutsche Reiterbuch“ berichtet über ihn:

„Einer der bekanntesten Reiter der Vorkriegszeit war Leutnant v. Egan-Krieger ..., der am 15. Juni 1913 das Kunststück fertigbrachte, an einem Tage auf zwei verschiedenen Plätzen zu gewinnen. In Magdeburg stieg er im Gaza-Jagdrennen auf Jaspis' in den Sattel. Es war das erste Rennen des Tages. Nachdem er dieses gewonnen hatte, fuhr er mit dem Auto nach dem dicht am Herrenkrug gelegenen Exerzierplatz, um dort im Flugzeug nach der Grunewald-Rennbahn zu starten. Hier bestieg er sofort das Pferd ,Der Dragoner', um auch auf dieses im Preis von Leipzig, ebenfalls einem Jagdrennen, zum Siege zu reiten. 1912 errang v. Egan-Krieger mit 61 Siegen das Championat ...“

Am 27. Oktober 1913 heiratete er seine Verlobte Anna Marie Josephine Ulrike von Heydebreck, Tochter von Claus Hennig Ferdinand von Heydebreck (Königl. preuß. Oberst, Mitglied des preußischen Herrenhauses, Kommendator des Johanniter-Ordens, Ehrenmitglied der Familienstiftung) und Hildegard Freiin von Wilamowitz-Moellendorff (Herrin auf Markowitz mit Möllendorf und Schönwerth) in Markowitz.

Erster Weltkrieg

Hauptmann Jenö von Egan-Krieger (links) mit Offizieren der deutschen Militärmission in Tiflis

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde von Egan-Krieger am 1. August 1914 Hilfs-Offizier des Bahnbeauftragten bzw. Ordonnanz-Offizier beim Stab des Armeeoberkommandos 2. Am 24. Dezember 1914 wurde der begabte Reiter zum Rittmeister befördert, folgte am 7. Januar 1915 die Verwendung als Id im Generalstab der 2. Armee und ab dem 17. Juli 1915 Ic im Generalstab des IV. Armeekorps.

„An einem prächtigen Sommertage Ende Juni 1916 schlugen die Engländer nördlich, die Franzosen südlich der Somme los. Die Sache begann mit einem mehrtägigen Trommelfeuer und dem Abschuß unserer Fesselballone. Nicht die Truppe, wohl aber die Oberste Heeresleitung war durch den Angriff überrascht. In diesen Tagen übernahm der Generalstabshauptmann Hoth die Führung der [Flieger-]Abteilung 269 [FA A 269], der Generalstabshauptmann Egan-Krieger die Führung einer Nachbarabteilung. Beide wurden an der Hand der Luftbildaufnahmen über die seit lamgem getroffenen Vorbereitungen des Feindes unterrichtet.“[3]

Am 15. Juni 1916 wurde er Führer der Feldflieger-Abteilung 27, bis er am 14. August 1916 als Ic in den Generalstab des XIX. Reservekorps versetzt wurde. Zwischen dem 2. Januar 1917 bis zum 19. Oktober 1917 diente er als Ia im Stab der 2. Garde-Reserve-Division und anschließend im Stab der 1. Kavallerie-Division. Von November 1917 bis in den Januar 1918 war er zugleich Is im Stab der 77. Reserve-Division. Hier leitete er zwei Ausbildungs-Lehrgänge für Divisions- und Artillerie-Kommandeure sowie Generalstabs-Offiziere der Ostfront. In diesen Lehrgängen wurden die Offiziere für die bevorstehende letzte Offensive im Westen auf die Besonderheiten der Westfront vorbereitet. Von Mai bis 24. Juni 1918 war er, angereist mit dem bayerischen Reserve-Jäger-Bataillon 1 und dem Sturm-Bataillon Nr. 10, als Vertreter des Deutschen Militärkommissars im Kaukasus Friedrich Siegmund Georg Freiherr Kreß von Kressenstein und bis zu dessen Eintreffen de facto Befehlshaber der deutschen Schutztruppen in der „Demokratischen Republik Georgien“ (bis zum Waffenstillstand von Compiègne). Im Anschluß wurde er Chef des Stabes des Deutschen Militärkommissars im Kaukasus. Im August 1918 kehrte er mit Malaria nach Deutschland zurück und übernahm nach der Genesung, da sein Wunsch nach Georgien zurückzukehren von Generalmajor Hans von Seeckt abgelehnt wurde, am 6. September 1918 das Kommando eines Bataillons des 4. Niederschlesischen Infanterie-Regiments Nr. 51. Am 23. Oktober 1918 wurde er an der Kriegsfront, wo er am 21. Oktober angekommen war, schwer verwundet und in ein Lazarett eingeliefert, wo sein Bein am 11. November 1918 amputiert wurde. Fortan sollte er den Beinstumpf etwas verbittert „Seeckt“ nennen. Nach seiner Genesung wurde er am 7. Januar 1920 mit dem Charakter als Major des 1. Leib-Husaren-Regiment Nr. 1 aus dem Militärdienst entlassen.

Zwischenkriegszeit

Nach seiner militärischen Laufbahn trat er dem Stahlhelmbund bei. Hier fungierte er als Redakteur im Stahlhelm-Bundesamt und war Vertrauensmann des 2. Bundesführers des Stahlhelms Theodor Duesterberg. 1920 war er am Kapp-Aufstand beteiligt, wurde aber nicht verhaftet. Von 1929 bis 1933 amtierte er schließlich, als Nachfolger von Max Weiß, als Hauptgeschäftsführer der von Alfred Hugenberg geführten Deutschen Volkspartei (DNVP). 1929 übernahm er außerdem die Aufgaben des Geschäftsführers im „Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren“. Der Reichsausschuß versuchte durch eine konzertierte Propagandakampagne eine Volksabstimmung über die Annahme oder Ablehnung des Young-Plans - eines zwischen der Reichsregierung und den Siegermächten des Ersten Weltkrieges vereinbarten Abkommens über die Neuregelung der deutschen Reparationszahlungen an die Kriegssieger - herbeizuführen. Die Anstrengungen des Ausschusses waren zunächst erfolgreich, insofern es ihm gelang, die erstrebte Volksabstimmung herbeizuführen, scheiterten aber schließlich, als die Mehrheit der Bevölkerung bei der Abstimmung für eine Annahme des Plans stimmte. Unmittelbar nach der Machtübernahme wurde von Egan-Krieger mit der Leitung des Hauptbüros für die Kampffront „Schwarz-Weiß-Rot“ in Berlin beauftragt, dem die Koordinierung der Wahlkampfanstrengungen des neu gebildeten gemeinsamen Blocks aus DNVP und Stahlhelm für die Reichstagswahl vom März 1933 oblag. 1931 gehörte von Egan-Krieger zu den Teilnehmern der Harzburger Front.[4]

Ab 1933 war er diensttuender Flügeladjutant Kaiser Wilhelm II. in seinem Exil in Haus Doorn. Im Zuge des Röhm-Putsches wurde von Egan-Krieger am 30. Juni 1934 von der Gestapo verhaftet und in Potsdam inhaftiert, allerdings am 7. Juli 1934 als unbelastete wieder aus der Haft entlassen.

Er wurde er am 1. November 1934 als E-Offizier[5] in der noch nicht enttarnten Luftwaffe reaktiviert und Ia im Stab des Technischen Amtes (später ein teil des Generalluftzeugmeisters) im Reichsluftfahrtministerium. Am 1. August 1935 zum Major befördert, wurde er am 1. August 1936 Abteilungs-Chef LE 1 (Nachschub) im Reichsluftfahrtministerium. Am 1. April 1937 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant und am 15. November 1937 die Ernennung zum Quartiermeister im Führungsstab „Rügen“ bzw. der Legion Condor.

Am 1. Juli 1938 kehrte er aus dem Spanischen Bürgerkrieg als Abteilungs-Chef LE 1 (Nachschub) in das Reichsluftfahrtministerium zurück. An dem 1. August 1938 war er Kommandeur der Luftzeug-Gruppe 8 und zugleich Quartiermeister beim Luftgau-Kommando VIII. Am 1. April 1939 folgte die Beförderung zum Oberst und am 15. Juli 1939 die Ernennung zum Quartiermeister beim Luftgau-Kommando III in Berlin.

Generalleutnant Jenö von Egan-Krieger.jpg

Zweiter Weltkrieg

Am 6. Oktober 1939 wechselte er als Quartiermeister zum I. Flak-Korps und am 9. Oktober 1940 zum Befehlshaber der Luftverteidigung im Luftgau III in Berlin. Hier wurde er am 1. November 1940 zum Generalmajor befördert und am 1. Dezember 1940 zum Quartiermeister beim Luftgau-Kommando III und IV versetzt. Ab dem 24. März 1941 war er dann Oberquartiermeister des Luftwaffen-Befehlshabers Mitte. Vom 20. November 1941 bis 6. April 1942 diente er als Offizier z.b.V. des RLM und Ob.d.L. Ab dem 1. Mai 1942 war er Wehrersatz-Inspekteur Magdeburg und am 1. Dezember 1942 zum Generalleutnant befördert. Am 9. Dezember 1943 in die Führerreserve versetzt, wurde er am 8. Januar 1944 Sparkommissar im Nordraum Riga-Petersburg, später für das gesamte Gebiet des Deutschen Reiches und der besetzten Gebiete.

Ab dem 15. Juni 1944 beurlaubt und am 30. September 1944 in den Ruhestand verabschiedet, geriet er am 27. April 1945 in VS-amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 27. Februar 1947 entlassen wurde.

Nachkriegszeit

Generalleutnant a. D. Jenö Edward Jakob Ernst von Egan-Krieger wurde 1948 Ordenshauptmann des Johanniter-Ordens und 1951 Ehren-Kommendator. Im Alter kehrte der pensionierte General - samt seinen zahlreichen Trophäen und Pokalen - nach Bernstein zurück.

Beförderungen

Einer der wichtigsten Standardwerke der deutschen und internationalen Reiterei

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften

  • Die deutsche Kavallerie in Krieg und Frieden – Unter dem Protektorat des Generalfeldmarschalls von Mackensen, Verlag Wilhelm Schille, 1928
  • Die Wahrheit über die Marneschlacht setzt sich durch!, Villa Egan (Selbstverlag), Bernstein/Burgenland 1965

Siehe auch

Literatur

  • Dr. Paul Friedeberger: Jenö Ernst Edward von Egan-Krieger, in: „Sportliche Welt: Biographische Skizzen aus dem Gebiete des Sports“, Adolf Ecksteins Verlag, Berlin 1916
  • Rüdiger Graf von der Goltz: Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft, Eigenbrödler Verlag, 1928

Verweise

Fußnoten

  1. Jenö von Egan-Krieger soll Enkelsohn des Deutsch-Iren Edward O'Egan gewesen sein, der Verwalter und späterer Pächter/Besitzer des Schlosses Bernstein war und in Wien am 16.10.1848 eine Tochter des Wiener Architekten Heinrich Koch, Julie, ehelichte (Hauslehrer der Koch-Kinder von 1842 bis 1846 war Adalbert Stifter). Sein Sohn Edward Egan jun. hatte drei Söhne: Läszlö (geb. 1879), Imre/Emmerich (geb. 1881; Doktor und Führer einer Freischar/Reiterabteilung bei den Kämpfen um das Burgenland 1921) und Jenö (geb. 1886). Die Angaben zur Herkunft bleiben jedoch ungesichert und vage.
  2. Hans Joachim Witte / Peter Offermann: Die Boeselagerschen Reiter. Das Kavallerie-Regiment Mitte und die aus ihm hervorgegangene 3. Kavallerie-Brigade/Division 1943-1945, Verlag Schild, 1998
  3. Rudolf Mothes: Erinnerungen, Teil B, Seite 50
  4. 18 Junge Nation, 21. 1. 1932, S. 3. Diese Maßnahme (19.01.1932 Aufhebung des Stahlhelmbund-Abzeichenverbotes für DNVP-Mitglieder von Dezember 1931) kam zweifellos unerwartet. Noch am 18.12.1931 hatte Jenö von Egan-Krieger über die Aussprache der Bundesführer mit Groener und Schleicher vom gleichen Tage folgendes berichtet: „Der verstärkte Betrieb des Wehrsportes wird auch vom Reichswehrministerium gewünscht. Hierfür ist vielleicht später die Erlaubnis einer Uniform möglich. Mit der Erlaubnis zum Tragen des Abzeichens, das als politisch angesehen wird, ist jedoch sehr viel weniger zu rechnen." Bayer. KrA. München, Stahlhelm-Akten, 78 (I) Vertraulicher Rundbrief an alle Landesführer.
  5. Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in „Landesschutzangelegenheiten“ beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein a. D. Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.