Blumenbach, Johann Friedrich

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Johann Friedrich Blumenbach (Lebensrune.png 11. Mai 1752 in Gotha; Todesrune.png 22. Januar 1840 in Göttingen) war ein deutscher Zoologe, Anthropologe und Rassenforscher.

Rassentypologie

Mit seiner Theorie der Varietäten begründete Blumenbach neben François Bernier in Frankreich die erste Rassentheorie in Deutschland, die durch Kants Schriften zur Menschenrasse („Von den verschiedenen Racen der Menschen“ 1775, „Bestimmung des Begriffes einer Menschenrace“ 1785) sowie durch seine Anthropologie an den deutschen Universitäten Anerkennung fand. Im Gegensatz zu der bald an Popularität gewinnenden Ansicht, daß jede Hauptrasse separat entstanden sei, proklamierte Blumenbach den einheitlichen Ursprung der Menschheit aus einer „Gattung“ (Kant). Als Hauptargument für die Einheit bemerkte Blumenbach, daß alle angenommenen Eigenschaften einer Varietät graduell von einer Gruppe auf die andere übergehen und daß es unmöglich sei, feste Grenzen zu ziehen. Den Rassenbegriff verstand er im Sinne von Max Weber als Idealtypus.

In seiner Systematik bildet die weiße oder kaukasische die Stamm- oder Mittelrasse, der als Extreme einerseits die äthiopische, andererseits die mongolische gegenüberstehen. Um die jeweiligen Übergänge definieren zu können, fügte er der bis dahin geltenden Vierteilung eine fünfte Rasse, die malaische, hinzu. Blumenbachs Wahl der kaukasischen Rasse als Stammrasse basierte dabei einzig auf ästhetischen Empfindungen.

„Es gibt nur eine Gattung (species) im Menschengeschlecht; und alle uns bekannten Völker aller Zeiten und Himmelsrichtungen können von einer gemeinschaftlichen Stammrasse abstammen. Alle National-Verschiedenheiten in Bildung und Farbe des menschlichen Körpers sind um nichts auffallender oder unbegreiflicher als die, worin so viele andere Gattungen von organisirten Körpern, zumahl unter den Haustieren, gleichsam unter unseren Augen ausarten. Alle diese Verschiedenheiten fließen aber durch so mancherley Abstufungen und Uebergänge so unvermerkt zusammen, daß sich daher auch kaum andere, als sehr willkürliche Gränzen zwischen ihnen festsetzen lassen. Doch habe ich das ganze Menschengeschlecht noch am füglichsten unter folgende fünf Rassen zu bringen geglaubt: 1) Die caucasische Rasse: von mehr oder weniger weißer Farbe ... und der nach den europäischen Begriffen von Schönheit musterhaftesten Schädel- und Gesichtsform. 2) Die mongolide Rasse: meist waizengelb, ...3) die äthiopische Rasse: mehr oder weniger schwarz ... 4) die amerikanische Rasse: meist lohfarb oder zimmtbraun ... 5) die malayische Rasse: von brauner Farbe ... Von diesen fünf Haupt-Rassen muß nach allen physiologischen Gründen die caucasische als die sogenannte Stamm- oder Mittelrasse angenommen werden. Die beiden Extreme, worin sie ausgeartet, ist einerseits die mongolische, andererseits die äthiopische. Die anderen zwey Rassen machen die Übergänge. Die amerikanische den zwischen der caucasischen und mongolischen, so wie die malayische den zwischen der Mittel-Rasse und der äthiopischen.“[1]

Werke (Auswahl)

  • Handbuch der Naturgeschichte (1832) (PDF-Datei)
  • Handbuch der vergleichenden Anatomie (1805) (PDF-Datei)
  • Über den Bildungstrieb (1791) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. J. F. Blumenbach: Handbuch der Naturgeschichte. 11. rechtmäßige Ausgabe, Dieterich’sche Buchhandlung, Göttingen 1825, S. 55 ff.