Johann II. (Brandenburg)

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Johann II. in der Berliner Siegesallee
von Reinhold Felderhoff

Johann II. (geb. 1237; gest. 10. September 1281) war bis zu seinem Tod Mitregent seines Bruders Otto IV. (mit dem Pfeil) als Markgraf von Brandenburg. Zudem führte er den Titel „Herr zu Krossen“ (Neumark).

Mitregentschaft

Johann II. gehörte der Johanneischen Linie der märkischen Askanier an und war der älteste Sohn des Markgrafen Johann I. und der Sophia von Dänemark (1217–1247), Tochter König Waldemars II. von Dänemark und Berengarias von Portugal. Da Johann II. „lediglich“ Mitregent war und „wenig hervortrat“, liegen zu seinem Leben deutlich weniger Daten vor als zu seinem Vater und zu den anderen askanischen Regenten der Mark Brandenburg. Allerdings nahm er unter den Mitregenten – zumindest im Verständnis der Geschichtsschreibung des ausgehenden 19. Jahrhunderts – eine derart herausgehobene Position ein, daß er als einziger märkischer Mitregent in der Berliner Siegesallee ein Standbild erhielt.

Kloster Chorin

Die meisten überlieferten Daten über Johann II. stehen im Zusammenhang mit der neuen Grablege für die Johanneische Linie, dem Kloster Chorin. Das Zisterzienserkloster hatte sein Vater 1258 im Zuge der Erbteilung der Mark unter dem Namen Mariensee gestiftet, während das traditionelle askanische Kloster Lehnin bei der Ottonischen Linie verblieb.

1273 stellten die drei Brüder Otto IV. (mit dem Pfeil), Johann II. und Konrad I. (wie Johann II. Mitregent, Vater des letzten großen märkischen Askaniers Waldemar), gemeinsam eine Urkunde aus, in der sie die noch vom Vater veranlasste Verlegung des Klosters Mariensee nach Chorin bestätigten. Die drei Siegel zeigen das gleiche Bild des stehenden gerüsteten Markgrafen mit Adlerschild und markgräflicher Fahnenlanze. Sie unterscheiden sich nur durch die Inschriften, die sie dem jeweiligen Bruder zuordnen (Bild der Urkunde und Siegel).

Ausgestellt ist die Urkunde in der Askanierburg Werbellin, einem Residenzort westlich des Klosters in der Schorfheide. Die Schorfheide war in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts das bevorzugte Jagdrevier der Askanier. Neben Werbellin bestanden zu dieser Zeit zwei weitere askanische Burgen in dem ausgedehnten Waldgebiet. Da überliefert ist, daß sich Otto IV. bevorzugt in der Burg Grimnitz am Westufer des Grimnitzsees aufhielt, hat Johann II. entweder die Burg (castrum, Festes Haus) in Breden am Südostufer des Werbellinsees oder die Burg in Werbellin am Südende desselben Sees als sein erstes Jagddomizil genutzt.

Alle drei Burgen waren von Johann I. gegründet worden und wurden wahrscheinlich noch im 14. Jahrhundert zerstört. Die älteste überlieferte Erwähnung der Burg Grimnitz, von der noch Restruinen vorhanden sind, findet sich in einem Dokument, das Johann II., Otto IV., Konrad I. und Heinrich I. (ohne Land) 1297 gemeinsam beurkundet hatten.

An Stelle der Askanierburg Werbellin steht heute auf dem Schloßberg der denkmalgeschützte Askanierturm, ein Aussichtsturm, den Prinz Carl von Preußen 1879 zur Erinnerung an die Askanier eingeweiht hatte.

Johann II. (1281) und seine Gemahlin Hedwig (1287) wurden in der Klosterkirche Chorin begraben, deren Bau zu dieser Zeit noch nicht abgeschlossen war.

Familie, Nachkommen

Johann heiratete

  • 1258/62 Prinzessin Hedwig von Werle (1243–1287), Tochter von Nikolaus I. von Werle (Mecklenburg) und von Jutta von Anhalt

Kinder

  • Konrad II. (Brandenburg) (1261–1308)
  • Johann (1263–1292), Bischof von Havelberg.