Pachelbel, Johann

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Johann Pachelbel (Lebensrune.png 1. September (getauft) 1653 in Nürnberg; Todesrune.png 3. März 1706 ebenda) war ein deutscher Komponist und Organist des Barock.

Leben

Pachelbel wurde als Sohn des Weinhändlers Johann Hans Pachelbel und dessen zweite Gattin Anne Maria geboren. Sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt. Als wahrscheinlich wird jedoch der späte August erachtet, da seine Taufe am 1. September stattfand.

Eine musikalische Ausbildung erhielt er bereits in seiner frühen Jugend. Johann Mattheson, bekannter deutscher Komponist und Opernsänger, dessen Werk „Grundlage einer Ehrenpforte“ (Hamburg, 1740) als wichtigste Quelle für Pachelbels Leben gilt, schreibt, daß der junge Pachelbel außerordentliche musikalische und akademische Fähigkeiten aufwies. Nach dem Besuch der St. Lorenz Hauptschule und der Auditorio Aegediano in Nürnberg fing er am 29. Juni 1669 sein Studium an der ehemaligen Universität Altdorf an, wo er außerdem als Organist in der Lorenzkirche eingestellt wurde. Nach neun Monaten mußte er aufgrund finanzieller Schwierigkeiten seines Vaters sein Studium aufgeben. Im Jahr 1670 erhielt er allerdings ein Stipendium und konnte somit sein Studium in Regensburg fortsetzen.

Um das Jahr 1673 herum lebte Pachelbel in Wien, wo er im berühmten Stephansdom als stellvertretender Organist arbeitete. Er verbrachte fünf Jahre in der Stadt und wurde in dieser Zeit vor allem durch die katholische Kirchenmusik süddeutscher und italienischer Komponisten beeinflußt.

1677 zog er nach Eisenach, wo er Arbeit als Hoforganist fand, und blieb dort für ein Jahr. In derselben Stadt machte er Bekanntschaft mit Mitgliedern der Familie Bach. Mit Johann Ambrosius Bach, dem Vater von Johann Sebastian Bach, entwickelte sich eine enge Freundschaft. Zudem erhielten seine Kinder von Pachelbel Unterweisungen im Orgelspielen. Johann Christoph Bach, der ältere Bruder von Johann Sebastian Bach, war Pachelbels bekanntester Schüler.

Im Sommer 1678 saß er an der Orgel in der Predigerkirche in Erfurt, wo er die meisten seiner Werke komponierte, und wirkte dort zwölf Jahre lang. Während seines Aufenthalts wurde er zu einem der führenden deutschen Orgelkomponisten. Seine Freundschaft mit der Familie Bach währte auch in Erfurt fort.

In Erfurt heiratete Pachelbel zweimal. Seine erste Gattin, Barbara Gabler, ehelichte er im Jahr 1681. Im Oktober 1683 starben Barbara Gabel und ihr einziger gemeinsamer Sohn an der Pest. Sein erstes veröffentlichtes Werk mit dem Titel „Musicalische Sterbens-Gedancken“ widmete er vermutlich diesem Ereignis. Zehn Monate später ehelichte Pachelbel Juditha Dommer. Mit ihr bekam er fünf Söhne und zwei Töchter.

Im August 1690 hörte er mit seiner erfolgreichen Beschäftigung als Organist in Erfurt freiwillig auf. Sogleich im September desselben Jahres fand er wieder Arbeit am Württemberger Hof, wo er zwei Jahre diente, bevor er aufgrund des Pfälzischen Erbfolgekrieges fliehen mußte.

1692 besetzte er als Stadtorganist eine Stelle in Gotha. Diese Stelle hatte er zwei Jahre lang inne und veröffentlichte dort seine erste und einzige liturgische Musiksammlung mit dem Titel „Acht Chorale zum Praeambulieren“ (Erster Theil etlicher Choräle). 1695 verließ er Gotha und verbrachte den Rest seines Lebens in Nürnberg. Seine wichtigsten Stücke, die er in Nürnberg schuf, waren das zur Kammermusik gehörige Werk „Musicalische Ergötzung“ und „Hexachordum Apollinis“. Letzteres widmete er Dieterich Buxtehude.

Pachelbel verstarb 1706 und wurde auf dem Rochusfriedhof in Nürnberg beigesetzt.

Werke

Pachelbel komponierte eine große Anzahl religiöser sowie säkularer Musikstücke, dazu gehören freie Orgelwerke, Choralbearbeitungen, Orgelchoräle, Choralvariationen und Triosonaten.

Das bekannteste Werk ist der „Kanon und Gigue in D-Dur“, welcher allerdings seinen einzigen Kanon darstellt. Der Kanon fand seinen Weg in die Allgemeinheit zu einem großen Teil durch eine im Jahr 1968 aufgenommene Version des Dirigenten Jean-François Paillard. Diese Aufnahme zeichnet sich durch eine romantischere Aufmachung aus und wird langsamer gespielt.

Literatur

  • Jean M. Perreault: The thematic catalogue of the musical works of Johann Pachelbel. Scarecrow Press, Lanham, Md. 2004, ISBN 0-8108-4970-4
  • Johann Mattheson: Grundlage einer Ehren-Pforte. 1740 archive.org
  • Katharina Larissa Paech: Johann Pachelbels geistliche Vokalmusik. In: De musica disserenda IV/2 (2008), S. 43–64. (Digitalisat)

Verweise