Frießner, Johannes

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General der Infanterie Johannes Frießner, herausragender deutscher Ritterkreuzträger zweier Weltkriege

Johannes „Hans“ Frießner (zuweilen auch Hanns; Lebensrune.png 22. März 1892 in Chemnitz; Todesrune.png 26. Juni 1971 in Bad Reichenhall)[1] war ein deutscher Offizier der Sächsischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generaloberst des Heeres, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben und Wirken

Von links: Oberstleutnant Frießner, Leiter der Lehrgruppe B, Oberst Wilhelm Wetzel, Kommandeur der Kriegsschule Potsdam, und Oberstleutnant Erwin Rommel, Leiter der Lehrgruppe A, 1937
Glückwünsche für General der Infanterie Johannes Frießner.jpg
Eichenlaubträger Johannes Frießner.jpg

Frießner war der Sohn eines Oberbaurates, machte Abitur und trat am 20. März 1911 in die Sächsische Armee, in das 4. Königlich Sächsische Infanterie-Regiment Nr. 103 in Bautzen ein. In Hannover besuchte er die Kriegsschule und wurde danach am 9./10. August 1912 in seinem Regiment zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 25. August 1910 datiert. Im Sommer 1913 wechselte er zum 14. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 179.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war er Bataillonsadjutant des I. Bataillons des 14. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 179. Nachdem er am 22. Mai 1916 zum Oberleutnant befördert worden war, ging er ab Dezember 1916 als Generalstabsanwärter und Ordonnanzoffizier in den Stab der 24. Infanterie-Division.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Krieg tat Frießner zunächst als Adjutant der 3. Reichswehr-Brigade Dienst, war dann Erster Ordonnanzoffizier des sächsischen Freikorps „Freiwilligen-Grenzjäger-Brigade 1“ unter Generalmajor von Oldershausen, bevor er endgültig in die Vorläufige Reichswehr übernommen wurde. Dabei kam er dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 12. Bei der Bildung des 100.000-Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment. Anfangs wurde er in diesem als Zugführer eingesetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das 12. (Sächs.) Reiter-Regiment versetzt. Von dort wurde er zur Führergehilfenausbildung zum Stab der 4. Division der Reichswehr kommandiert. Am 1. August 1922 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1922 wurde er zum Stab des III. Bataillons des 10. (Sächs.) Infanterie-Regiments versetzt. 1924 übernahm er als Chef die 5. Kompanie des 10. (Sächs.) Infanterie-Regiments. Diese führte er dann die nächsten Jahre.

Vom 1. Oktober 1928 bis zum 1. Oktober 1934 wurde er als Taktiklehrer und Adjutant des Schulkommandeurs an der Kriegsschule in Dresden eingesetzt. Dort wurde er auch am 1. April 1933 zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr übernahm er am 1. Oktober 1934 ein Bataillon im Infanterie-Regiment Göttingen. Danach war Lehrgruppenkommandeur der Lehrgruppe B an der Kriegsschule in Potsdam, wo er am 1. Oktober 1935 auch zum Oberstleutnant aufstieg. Am 1. März 1938 wurde er zum Chef des Stabes der Inspektion der Kriegsschulen (In 1) in Berlin berufen. Als solcher wurde er am 20. September 1938 zum Oberst befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. März 1938 festgelegt.

Zweiter Weltkrieg

Am 1. September 1939 wurde er Inspekteur des Erziehungs- und Bildungswesens. Im April 1940 gab er die „26 Gebote für Offiziere der Deutschen Wehrmacht“ heraus. Kernforderung darin:

„Handle stets mit Vernunft und Herz, wenn Euch kostbare Menschenleben überantwortet sind, besonders im Kriege“.

Am 1. August 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. Mai 1942 wurde Frießner zum Kommandeur der 102. Infanterie-Division ernannt. Am 1. Oktober 1942 erfolgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Am 19. Januar 1943 wurde er mit der Führung des XXIII. Armeekorps beauftragt. Am 1. April 1943 wurde er zum General der Infanterie befördert. Dadurch wurde er dann auch zum Kommandierenden General vom XXIII. Armeekorps ernannt. Als solcher wurde ihm am 9. Juni 1943 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Für die Erfolge der Truppe bei den Kämpfen im Raum Orel während des Unternehmens „Zitadelle“ wurde ihm am 23. Juli 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Im Dezember 1943 wurde er kurzzeitig mit der Führung der 4. Armee betraut. Am 31. Januar 1944 gab er dann das Kommando über das XXIII. Armeekorps ab. Dafür wurde er jetzt in die Führerreserve versetzt. Anfang Februar 1944 wurde er für ca. einen Monat zum Führer der Armeegruppe (Nahtgruppe) „Frießner“ ernannt. Er bildete dabei die Naht zwischen der 16. und der 18. Armee. Anschließend wurde er am 23. Februar 1944 Führer der Armee-Abteilung Narwa. Für seine Erfolge bei diesen Kommandos erhielt er das Eichenlaub zum Ritterkreuz.

Am 3. Juli 1944 ersetzte er Generaloberst Lindemann als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord. Am 1. Juli 1944 erfolgte seine Beförderung zum Generaloberst. Ende Juli 1944 wurde er zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Südukraine ernannt. Ab dem 23. September 1944 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd ernannt. Am 29. November 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtbericht genannt:

„Deutsche Truppen haben zusammen mit den verbündeten ungarischen Streitkräften unter dem Oberbefehl des Generalobersten Frießner seit dem 29. Oktober dem fast ununterbrochenen Ansturm von 61 Divisionen und 7 Panzerkorps der Bolschewisten und Rumänen standgehalten.“

Durch seine wiederholten Bitten an Hitler, seine Truppen auf ungarisches Gebiet taktisch zurücknehmen zu dürfen, fiel Johannes Frießner beim Führer in Ungnade. Er wurde am 22. Dezember 1944 in die Führerreserve versetzt und nicht mehr verwendet.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende war er bis zum 17. November 1947 in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft. 1951 hatte er maßgeblichen Anteil an der Gründung des Verbandes deutscher Soldaten und wurde im September 1951 zum Vorsitzenden des VDS gewählt, legte dieses Amt aber bereits im Dezember desselben Jahres wieder nieder, da er das von der Bonner Marionettenregierung geforderte Maß an Vergangenheitsbewältigung nicht erfüllen wollte.

Am 21. September 1951 hatte er auf einer Pressekonferenz zum einen den Polenfeldzug als legitime Handlung zum Schutz der Volksdeutschen gewürdigt und zum anderen seine Ehrenerklärung für die „anständig kämpfende Waffen-SS“ verkündet, wie dies auch Adenauer und andere taten. Nach dem Krieg war Frießner unermüdlich um die Freilassung durch die Siegermächte kriegsverurteilter Kameraden bemüht. 1956 erschienen seine Kriegserinnerungen.

Tod

Nach seinem Tod 1971 wurde Generaloberst a. D. Johannes „Hans“ Frießner mit militärischen Ehren beigesetzt, Bundeswehr-Generalmajor Franz Pöschl würdigte ihn dabei als „besonders tapferen Truppenführer seltenen Gepräges“.[2]

Auszeichnungen

Beförderungen

Werke (Auswahl)

  • Verratene Schlachten, 1956, Holsten-Verlag, ASIN B0000BI978

Fußnoten

  1. Vereinzelte Quellen geben als Sterbeort Traunstein an.
  2. Prominente ohne MaskeDrittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S. 135
  4. 4,0 4,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 321