Keynes, John Maynard

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John Maynard Keynes

John Maynard Keynes (* 5. Juni 1883 in England; † 21. April 1946 in Tilton, Firle, East Sussex) war ein englischer Ökonom, dessen überzeugte Jünger als „Keynesianisten“ zahlreich fortleben.

Werdegang

Harry Dexter White (links) und John Maynard Keynes (rechts) waren die Theoretiker der Bretton Woods Monetary Conference, auf der die Weltbank und der Internationale Währungsfonds geschaffen wurden. White war Mitglied der Kommunistischen Partei. Keynes war Mitglied der Fabier. Sie teilten das Ziel der Schaffung des internationalen Sozialismus. Der IWF und die Weltbank haben seitdem dieses Vorhaben weiterverfolgt.[1]

Ab dem Jahre 1902 studierte Keynes am Kings College der Universität Cambridge das Fach Mathematik. Nationalökonomie belegte er drei Jahre später. Er arbeitete in London am Indien-Ministerium und als Redakteur des „economic journal“. 1913 erscheint ein Buch über das indische Finanzwesen und er wird in die „Königliche Volkswirtschaftliche Gesellschaft“ berufen, die sich mit den wirtschaftlichen Problemen Indiens befaßt.

Keynes erteilte der Kopplung des Geldwertes an die Goldreserven eines Landes eine Absage, da er diese Währungen für viel zu „schwerfällig“ hielt, um einer „globalen Wirtschaft gerecht“ zu werden.

Im Januar 1919 wird er als Finanzbeauftragter zur Pariser Friedenskonferenz geschickt.
Drei Wochen vor Abschluß des sogenannten Versailler Vertrages trat er jedoch von seinem Amt zurück da ihm klar wurde, daß Deutschland die geforderten Summen zur Kriegsreparation nie würde aufbringen können. In seinem kurz darauf herausgegebenen Buch. "„Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrags“, rechnet er vor, daß die abverlangte Summe die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands um das vierfache übersteigt und zeigt die Konsequenzen einer solchen Politik auf.

Keynes lehrte nach dieser Zeit am Kings College in Cambridge. Nach dem Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen empfahlen die führenden Ökonomen ihren Regierungen nach klassischer Theorie das Sparen. Keynes jedoch empfahl genau das Gegenteil. Er war der Ansicht, die britische Regierung solle sich Geld bei Banken leihen und mit diesem Geld Arbeitslose beschäftigen, um die Nachfrage nach Waren zu beleben. Keynes machte nunmehr keinen Unterschied zwischen Staat und privatem Unternehmen. Dies stellt im Kern die von ihm verfochtene nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik dar. Keynes vertrat im Jahre 1944 sein Land auf der Währungskonferenz in Bretton Woods (USA), wo die internationale Finanzpolitik für die Nachkriegszeit festgelegt wurde.

Er wird gern als der bedeutendste Ökonom dieses Jahrhunderts bezeichnet. Sein wichtigstes Werk mit dem Titel: „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ veröffentlichte er im Jahre 1936. Er bestreitet darin die bis dahin gültigen Smithschen Theorien. Er ist der Ansicht, daß ideales Gleichgewicht, also auch Vollbeschäftigung, eher ein Glücksfall sei. Er weist auf eine seiner Auffassung nach Notwendigkeit staatlicher Eingriffe als Regulator hin. Seiner Ansicht nach gibt es einen engen Zusammenhang zwischen der Nachfrage nach Gütern und der Beschäftigung, während nach klassischer Ansicht der Grad der Beschäftigung von der Höhe der Löhne abhängig ist.

Staaten, die sein Modell angewendet haben, verwendeten Kredite weitgehend zur Konsumfinanzierung aus sozialen Gründen oder zur Sicherung von Arbeitsplätzen in ineffektiven Wirtschaftsbereichen. Deshalb kann auf diese Art auf Dauer kein positiver konjunktureller Effekt erwartet werden. Auf Grund der Komplexität des Wirtschaftsgeschehens im Allgemeinen und der Theorie der Nachfragestimulierung nach Keynes im Besonderen, ist es sehr schwierig, allgemeingültige Aussagen abzuleiten. Die Schulden, die der Staat in bester Absicht angehäuft hat, bleiben nachfolgenden Generationen zur Tilgung und belasten das gesamtwirtschaftliche Geschehen nachhaltig. Keynes sah zwar den kurzfristigen Effekt seiner empfohlenen Maßnahmen, hatte jedoch die damit langfristig verbundenen Probleme vernachlässigt.

Über das Versailler Diktat

In seinem berühmten Werk „Krieg und Frieden“ über das Versailler Diktat weist Keynes nach, dass die Siegerdiktate der Pariser Vorortverträge (Versailles, Trianon, St-Germain, Sèvres und Neuilly) nach dem Ersten Weltkrieg die Ursache zum Zweiten Weltkrieg waren. Im Vorwort zur Neuauflage schreibt die Historikerin Dr. Dorothea Hauser: Wie Keynes formulierte „drohten die finanziellen Klauseln des Versailler Vertrags durch eine wirtschaftliche Schwächung Deutschlands nicht allein die Verlierernation, sondern den ganzen Kontinent auch politisch zu ruinieren“. Keynes prophezeite einen neuen großen Krieg, vor dem die Schrecken des vergangenen Krieges verblassen werden und „der, gleichgültig wer Sieger ist, die Zivilisation und den Fortschritt unserer Generation zerstören wird“.

Nach dem Ersten Weltkrieg allerdings wehrte sich das deutsche Volk geschlossen gegen jede Propaganda von der Alleinschuld. Hauser: „Das Büßerhemd, das man den Deutschen in Versailles überstreifen wollte, mochten sie nicht anziehen. [...] Zwar hatte die britische Bevölkerung im Winter 1918 Lloyd Georges Ankündigung, die Deutschen wie eine Zitrone auszuquetschen, noch johlend begrüßt.“ Dessen ungeachtet wurde die Versailles-Kritik von Prof. Keynes schon 1919 zu einem Verkaufsschlager, zu dem „innerhalb von sechs Monaten Übersetzungen in 14 Sprachen vorlagen“. In Deutschland sei das Buch als Gütesiegel für den vorherrschenden Eindruck vom „Schandvertrag“ aufgenommen worden.

Keynes redet Klartext und sieht „die vernichtende Bedeutung des Pariser Friedens“ darin, dass die augenblicklich siegreiche Macht dazu missbraucht wird, „um Deutschland und Österreich-Ungarn, die jetzt am Boden liegen, zu zerstören“.

Den Hauptschuldigen sieht Keynes in der Politik der in Paris führenden Kräfte. „Um 1914 war die Bevölkerung Deutschland fast 70 % größer als die Frankreichs. Es war eins der ersten Industrie- und Handelsvölker der Welt geworden. Seine technische Geschicklichkeit und seine Mittel zur Erzeugung künftigen Reichtums waren ohnegleichen. [...] Soweit als möglich war es deshalb die Politik Frankreichs, die Uhr zurückzustellen und ungeschehen zu machen, was der Fortschritt Deutschlands seit 1870 vollbracht hatte. Durch Gebietsverluste und andere Maßnahmen sollte seine Bevölkerung beschnitten werden; vor allem aber war das Wirtschaftssystem, worauf seine neue Stärke beruhte, zu zerstören. Wenn Frankreich auch nur teilweise sich aneignen könnte, was man Deutschland fallen zu lassen zwang, so konnte die Ungleichheit in der Kraft der beiden Nebenbuhler um die europäische Vorherrschaft auf viele Menschenalter beseitigt werden. Daraus entsprangen jene sich überbietenden Bestimmungen zur Zerstörung eines hoch organisierten Wirtschaftslebens.“

Der in Mut und Weitsicht unübertreffliche englische Hochschullehrer Keynes demaskiert die Sieger gründlich: „So bestimmt der Friedensvertrag, anstatt zu sagen: ‚Es wird Deutsch-Österreich verboten, sich mit Deutschland zu vereinigen, außer mit Erlaubnis Frankreichs‘ (was mit dem Grundsatz der Selbstbestimmung unverträglich gewesen wäre) mit feinerer Ausdrucksweise, dass ‚Deutschland die Unabhängigkeit Österreichs in dem durch Vertrag zwischen diesen Staaten und den alliierten und assoziierten Hauptmächten festzusetzenden Grenzen anerkannt und sich verpflichtet, sie unbedingt zu achten; es erkennt an, dass diese Unabhängigkeit unabänderlich ist‘.“

Unter den weiteren Beispielen für das Unrecht an Deutschland führt Keynes an: „Anstatt Danzig an Polen zu geben, erklärt der Friedensvertrag Danzig zur ‚Freien‘ Stadt – aber er schließt diese ‚Freie‘ Stadt in die polnische Zollgrenze ein, vertraut Polen die Aufsicht über das Strom- und Eisenbahnsystem an und bestimmt, dass die ‚Polnische Regierung die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten der Freien Stadt Danzig sowie den Schutz ihrer Staatsangehörigen im Ausland übernehmen soll‘.“ Keynes weiter: „Wenn der Friedensvertrag das Stromsystem Deutschlands unter ausländische Aufsicht stellt, spricht er davon, dass für international erklärt werden diejenigen ‚Flussgebiete, die mehr als einem Staat den natürlichen Zugang zum Meer mit oder ohne Umladung von einem Schiff in ein anderes vermitteln‘.“

Die Deutschen seien zu dem Diktat nicht einmal angehört worden, bei dem alle Gedanken „auf die künftige Schwächung eines starken und gefährlichen Feindes, auf Rache und auf Abwälzung unerträglicher Finanzlasten von den Schultern der Sieger auf die Besiegten gerichtet“ waren. Aus den berühmten 14 Punkten des US-Präsidenten Wilson als Grundlage der von Deutschland eingegangenen Friedensverhandlungen sei ein „Karthago-Frieden“ geworden. Damit vergleicht Keynes das Versailler Diktat mit der Ausrottung Karthagos nach dem 3. Punischen Krieg.

Nachdem Deutschland im Vertrauen auf den auf Wilsons 14 Punkten beruhenden Vorfriedensvertrag sich wehrlos gemacht habe, hätten die Sieger ihre Ehre verloren, indem sie ihre Verpflichtungen nicht erfüllten. Der folgende Friedensvertrag habe die „systematische Vernichtung“ des deutschen Wirtschaftssystems und seiner Hauptfaktoren bezweckt. Ziel sei es gewesen, „Deutschland mit allen denkbaren Mitteln zu schwächen und zu vernichten.“ Deutschland habe „alle seine Kolonien, seine Überseeverbindungen, seine Handelsflotte und seinen Auslandsbesitz verloren; es hat 10 % seines Gebietes und seiner Bevölkerung, 10 % seiner Kohlen und 3⁄4 seines Eisenerzes abtreten müssen; dazu kommen der Verlust von zwei Millionen Männern in der Blüte der Lebenskraft, die vierjährige Aushungerung seines Volkes, die Last ungeheurer Kriegsschulden, der ganz unermessliche Zusammenbruch seiner Kraft und seiner Hoffnungen während des vier Jahre lang alles verschlingenden Krieges und schließlich die Niederlage.“

Keynes klagt an und seine Anklage trifft auch jene, die alle Schuld auch an der Entstehung des Zweiten Weltkriegs auf deutscher Seite suchen und die Sieger von jeder Schuld ausnehmen möchten:

„Die Politik der Versklavung Deutschlands für ein Menschenalter, der Erniedrigung von Millionen lebendiger Menschen und der Beraubung eines ganzen Volkes sollte abschreckend und verwerflich sein, selbst wenn sie möglich wäre, selbst wenn sie uns reicher machte, selbst wenn sie nicht den Verfall der ganzen europäischen Kultur zur Folge hätte.“ Dabei würde pharisäerhaft diese Politik der Versklavung Deutschlands „im Namen der Gerechtigkeit“ gepredigt. Der immer wieder beschworenen „Kollektivhaftung“ gibt Keynes eine überdeutliche Absage. Aus religiösen und sittlichen Gründen dürften sich Völker „nicht an den Kindern ihrer Feinde für die Missetaten ihrer Eltern oder ihrer Beherrscher rächen“.

Prophetisch muten die Voraussagen von Keynes an:

Die Deutschen „lassen sich von ihren eigenen Werkzeugen – Regierungen, die sie selbst geschaffen haben, und einer Presse, die ihnen gehört – zugrunde richten und gänzlich vernichten“.

Werke

  • Krieg und Frieden. Die wirtschaftlichen Folgen des Vertrags von Versailles“, 1920 (Klappentext, Leseprobe und Bestellmöglichkeit)
  • Revision des Friedensvertrages. Eine Fortsetzung von „Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages“ (1922) (PDF-Datei)
  • Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes

Fußnoten

  1. G. Edward Griffin: Die Kreatur von Jekyll Island: Die US-Notenbank Federal Reserve - Das schrecklichste Ungeheuer, das die internationale Hochfinanz je schuf - Kopp-Verlag, Rottenburg, 2006. ISBN 978-3938516287