Jope, Bernhard

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Bernhard Jope (Lebensrune.png 10. Mai 1914 in Leipzig; Todesrune.png 31. Juli 1995 in Königstein im Taunus) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant der Luftwaffe und Eichenlaubträger der Kampfflieger im Zweiten Weltkrieg. In der Nachkriegszeit war er, wie auch sein Freund Diether Lukesch, Flugkapitän der Lufthansa bis zu seiner Pensionierung Ende der 1970er Jahre.

Werdegang

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Jope studierte an der Königlichen Technischen Hochschule zu Danzig und erhielt eine Fliegerausbildung beim Deutschen Luftsportverband (DLV), wobei er für kurze Zeit zur Tarnung bei der Lufthansa angestellt worden sein soll. Am 1. April 1934 trat er als Offizieranwärter in die Reichsmarine ein und kam zur Ausbildung in die Marineschule in Flensburg-Mürwik. Am 26. September 1934 wurde er zum Seekadett. Weil er dort sein Ziel, Seeflieger zu werden, nicht realisieren konnte, trat er 1935, inzwischen vermutlich schon zum Fähnrich zur See befördert (die Crew 34 erhielt die Beförderung am 1. Juli 1935), zur neu entstandenen Luftwaffe über und setzte seine Ausbildung zum Offizier an der Luftkriegsschule in Berlin-Gatow fort. Im April 1937 wurde er zur II. Gruppe des Kampfgeschwaders 253 (das spätere Kampfgeschwader 4) versetzt. Er kämpfte ab Januar 1939 mit der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg. Zum 1. Juli 1939 übernahm er das Amt eines Technischen Offiziers beim Kampfgeschwader 76, später beim Kampfgeschwader 28.

„Bernhard Jope studierte auf der Technischen Hochschule in Danzig Flugzeugbau und trat 1935 der Luftwaffe bei. Bei Kriegsbeginn gehörte er der 2. Staffel des Kampfgeschwaders 40 an, welches mit der Fw 200 ausgestattet war. Mit dieser Staffel nahm er an den Einsätzen in Polen und über Frankreich sowie der Luftschlacht um England teil. Anschließend wurde die Staffel nach Südfrankreich zur Unterstützung der Unterseeboote verlegt. Von hier aus startete Bernhard Jope am 24. Oktober 1940 in den Raum westlich von Irland. Hier traf er auf die 42.348 BRT große ‚Empress of Britain‘. Das Schiff war zum Truppentransporter umgebaut worden. Mit zwei Volltreffern warf er das Schiff in Brand und beschädigte es so schwer, dass es zwei Tage später von U-32 versenkt werden konnte. Hierfür wurde ihm am 30. Dezember 1941 als Oberleutnant das Ritterkreuz verliehen. Am 10. September 1943 wurde er Kommodore des Kampfgeschwaders 100. Als Major wurde ihm am 24. März 1944 das Eichenlaub verliehen. Im Oktober 1944 wurde er Kommodore des Kampfgeschwaders 30.“[1]

Am 17. Oktober 1944 übernahm er erneut als Geschwaderkommodore das Kampfgeschwader (J) 30. Daran schloß sich ab 1. November 1944 eine Verwendung im Stab des IX. Fliegerkorps an. Nach seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 1. Januar 1945 übernahm er ab Februar/März 1945 Aufgaben im Stab der Luftflotte Reich bis zum Kriegsende. Das KG (J) 30 übernahm Oberstleutnant Hanns Heise.

„Zu Beginn des Jahres 1945 lag das Kampfgeschwader (J) 30 in Budweis, Fürth, Königgrätz und Pardubitz, um hier auf die Messerschmitt Me 262 umgerüstet zu werden. Mangels verfügbarer Flugzeuge sollte das Geschwader dann auf ‚Mistelflugzeuge‘ (Gespannflugzeuge Ju 88 mit Bf 109 oder Fw 190) umgeschult und gegen russische Kraftwerke im Ural eingesetzt werden. Hierzu kam es auf Grund der Kriegslage nicht mehr und das Geschwader wurde zu einzelnen Einsätzen an den Oderbrücken eingesetzt. Am 18. April 1945 wurde das Geschwader aufgelöst.“[2]

Einsatz des KG 100 mit Fritz-X-Waffen

Die „Fritz X“, die erste in Serienproduktion hergestellte Lenkbombe (ferngelenkte Fallbombe) der Welt, die von dem deutschen Wissenschaftler und Luftfahrtingenieur Dr. Max Otto Kramer (1903–1986) erfunden wurde, kam am 29. August 1943 zur Truppe. Die Waffe wurde nach Sicht manuell mit einer Funkfernsteuerung ins Ziel geführt und war für die Schiffsbekämpfung konzipiert, kam aber auch gegen Landziele zum Einsatz. Bereits am 9. September 1943 konnte die Luftwaffe ihren größten Erfolg mit dieser Waffe verbuchen:

„Das KG 100 war seit dem 29. August in Istres bei Marseille stationiert und hatte den Auftrag im Mittelmeer alliierte Schiffe anzugreifen. Während in den ersten beiden Wochen noch kaum Erfolge erzielt wurden, stieg die Zahl der beschädigten und versenkten Schiffe allmählich steil an. Als Italien am 4. September 1943 die Achsenmächte verließ und mit den Alliierten ein Friedensabkommen abschloss, wusste niemand für welche Seite sich die starke, aber bis dahin völlig falsch eingesetzte italienische Flotte entscheiden würde. Am 9. September landeten die Alliierten bei Salerno und bereits mittags meldeten Aufklärer, dass die italienische Flotte in Richtung Süden unterwegs war. Es hieß, dass sie die Alliierten bei Salerno bekämpfen sollte, aber in Wirklichkeit war sie unterwegs nach Malta. Der Verband bestand aus dem erst ungefähr ein Jahr alten Flaggschiff der Italiener, dem Schlachtschiff ‚Roma‘, dessen Schwesterschiff ‚Italia‘, dem Schlachtschiff ‚Vittorio Veneto‘, sowie 6 Kreuzern und 8 Zerstörern. Als die 12 Do 217 K-2 mit je einer Ruhrstahl X-1 bestückt denn Verband ausmachten, stiegen sie auf 6.500 m und klinkten ihre Gleitbomben aus. Als erstes warf Oberleutnant Heinrich Schmetz, der später das Ritterkreuz erhielt und die Führung der Gruppe übernahm, seine X-1 ab. Sie durchschlug das Deck und detonierte im Inneren der ‚Roma‘. Die zweite X-1 durchdrang fünf Minuten später das vordere Panzerdeck der ‚Roma‘ und brachte die Munitionskammern zum Explodieren. Die gewaltige Explosion zerriss das Flaggschiff in zwei Teile und es sank innerhalb von 20 Minuten. Circa 1.255 Mann Besatzung, darunter Admiral Bergamini, fanden dabei den Tod. Eine weitere Gleitbombe traf die ‚Italia‘, durchschlug den Boden des Schiffes und explodierte. 800 t Wasser drangen durch das Leck in das Schiff ein, aber die ‚Italia‘ konnte sich noch aus eigener Kraft bis nach Malta retten. Weitere nennenswerte Erfolge waren die Versenkung des britischen Kreuzers ‚HMS Spartan‘ und des Zerstörers ‚HMS Janus‘. Darüber hinaus wurde am 11. September 1943 der 10.000 t Kreuzer ‚USS Savannah‘ kampfunfähig gebombt und zwei Tag später die ‚HMS Uganda‘ mit 8.500 t schwer beschädigt, genauso wie der amerikanische Kreuzer ‚USS Philadephia‘ zu einem späteren Zeitpunkt. Ein weiterer Angriff erfolgte auf die ‚HMS Warspite‘, die vor Salerno Unterstützungsfeuer gab. Major Jope selber flog diesen Einsatz und seine X-1 durchschlug mitschiffs sechs Panzerdecks, bevor sie auf dem Boden explodierte. Sie riss ein riesiges Loch in den Rumpf, durch das 5.000 t Wasser eindrangen. Dadurch verlor das Schiff sämtlichen Dampf und damit die Energiezufuhr für alle Systeme und den Antrieb. Die ‚HMS Warspite‘ konnte zwar nach Malta abgeschleppt werden, aber die umfangreiche Reparatur setzte das Schiff für zwölf Monate außer Gefecht.“[3]

Nachkriegszeit

Ende 1945 bzw. Anfang 1946 wurde Jope aus der Gefangenschaft entlassen und wurde später Flugkapitän bei der Fluggesellschaft „Lufthansa“.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Eichenlaubverleihungszeremonie für Kurt Bühlingen, Hans-Joachim Jabs, Bernhard Jope und Hansgeorg Bätcher auf dem Berghof durch Adolf Hitler am 4. April 1944; verdeckt in der Reihe sind noch Johannes Wiese, Dr. Maximilian Otte, Reinhard Seiler, Horst Ademeit, Walter Krupinski und Erich Hartmann.

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Jope, Bernhard, Lexikon der Wehrmacht
  2. Kampfgeschwader (J) 30, Lexikon der Wehrmacht
  3. Einsatz des KG 100 gegen das Schlachtschiff Roma mit Fritz X Waffen
  4. 4,0 4,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 423.
  5. Günther Erdtmann war Flugzeugführer in der II. Gruppe/Kampfgeschwader 3, wurde im November 1941 Staffelkapitän der 5./KG 3, wurde am 13. November 1941 mit dem DKiG ausgezeichnet, war zuletzt Kapitän der 7. Staffel/III. Gruppe/KG 3 und war am 24. Dezember 1943 gefallen, als seine Ju 88 A-4 abgeschossen wurde.
  6. Erich Adam (Lebensrune.png 22. Juli 1910), Flugzeugführer im KG 40, zuletzt Major und Kommandeur der Kuriergruppe OKW in Flensburg (Regierung Dönitz).
  7. Ritterkreuzträger Hans Buchholz (Lebensrune.png 28. Juli 1908 in Alt Landsberg) trat 1929 der Reichsmarine bei, trat 1935 zur Luftwaffe über, flog im Krieg in der 1. Staffel/KG 40 und war am 19. Mai 1941 mit seiner Fw 200 C-3 in der Atlantik gefallen. Posthum wurde er zum Hauptmann der Reserve befördert; er hatte mindestens 61.000 BRT feindlichen Schiffsraum versenkt und 48.000 BRT beschädigt.
  8. Herausgeber: Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Führungsstab I C