Josef-Neuberger-Medaille

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Die Josef-Neuberger-Medaille ist eine Auszeichnung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Sie ehrt damit nichtjüdische Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben.

Seit 1990 verleiht die jüdische Gemeinde in Düsseldorf die Auszeichnung, die nach dem ehemaligen nordrhein-westfälischen Justizminister Josef Neuberger benannt ist. Neuberger ließ sich 1952 als Rechtsanwalt in Düsseldorf nieder und war aktives Mitglied der Jüdischen Gemeinde der Stadt. Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf ist mit rund 7.500 Mitgliedern die drittgrößte in Deutschland und die größte in Nordrhein-Westfalen.

Zu den Trägern der Josef-Neuberger-Medaille zählen unter anderen der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog und der frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen. Erster Preisträger war 1991 der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau (SPD). Traditionell findet die Preisverleihung während des [hebräischen] Jahresempfangs der Jüdischen Gemeinde statt.

Preisträger

  • 1991 - Johannes Rau, der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident.
  • 1995 - Rita Süssmuth
  • 1997 - Berthold Beitz und Else Beitz
  • 1998 - Michael Verhoeven, Burkhard Hirsch
  • 2001 - Roman Herzog, für sein Bemühen um die Gemeinschaft mit jüdischen Mitbürgern und seinen Einsatz gegen rechte Gewalt.
  • 2002 - Wolfgang Clement, als damaligen Minsterpräsident des Landes Nordrhein Westfalen.
  • 2003 - Fritz Pleitgen, war zwölf Jahre Intendant des Westdeutschen Rundfunks
  • 2004 - Joachim Erwin, Oberbürgermeister Düsseldorf, für seine besonderen Verdienste um die Jüdische Gemeinde. Nach dem Brandanschlag im Oktober 2002 war er einer der ersten zur Stelle und rief später zu einer Solidaritäts-Demonstration auf.
  • 2008 - Angela Merkel, die damalige Bundeskanzlerin erhielt diesen Preis. "Die Medaille bedeutet mir sehr viel", sagte Merkel bei der Auszeichnung. Es sei ein "Ansporn, gegen jegliche Form von Antisemitismus und Extremismus vorzugehen." Zivilcourage sei ihr sehr wichtig, fügte die Kanzlerin hinzu. Niemand dürfe wegschauen. "Wir sind es unserer Demokratie schuldig, gegen NPD- und Neonazi-Aufmärsche zu demonstrieren." Zudem seien Juden eine "Bereicherung für unser Land". "Angela Merkel setzt sich in vorbildlicher Weise dafür ein, dass jüdisches Leben in Deutschland wieder wächst und blüht", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Juan-Miguel Strauss. "Sie hat nie eine Gelegenheit versäumt, sich gegen Fremdenfeindlichkeit zu engagieren und vor allem dafür, dass sich Minderheiten in diesem Land wohlfühlen können", fügte Strauss hinzu. Besonders wichtig sei der Gemeinde auch Merkels klare Haltung in der Iran-Kontroverse und ihre partnerschaftliche Unterstützung für den Staat Israel. [1]
  • 2009 - Gunter Demnig, der Konzeptkünstler hatte am 23. September 2009 für sein europaweites „Stolpersteine“-Projekt, die Josef-Neuberger-Medaille erhalten. In Düsseldorf liegen bereits 180 Stolpersteine. [2]
  • 2010 - St. Ursula Gymnasium in Düsseldorf, für israelischen Schüleraustausch und Thematik „Holocaust“
  • 2011 - Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Ehrensenator der Heinrich-Heine-Universität
  • 2012 - Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeine Zeitung
  • 2013 - Friede Springer[3]
  • 2014 - Die Toten Hosen
  • 2015 - Ahmad Mansour, Hamed Abdel-Samad
  • 2019 - Frank Ulrich Montgomery

Siehe auch

Fußnoten

  1. Merkel erhält Ehrung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. «Die Medaille bedeutet mir sehr viel», pr-inside.com, 10. Dezember 2008
  2. Josef-Neuberger-Medaille für "Stolpersteine", 3sat.de, 23. September 2009
  3. Die jüdische Gemeinde Düsseldorf vergab die Auszeichnung am 10. Oktober 2013 an die 71-jährige Witwe des Verlegers Axel Springer (1912-1985). Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, würdigte Friede Springer in ihrer Laudatio als eine „entschlossene Mitstreiterin an der Seite der jüdischen Gemeinschaft“. Springer schweige nicht, „wenn Antisemitismus seine hässliche Fratze“ zeige, und führe den Einsatz ihres Mannes für das Lebensrecht des Staates Israel fort. Dazu trage sie mit der Unterstützung von Forschungs-, Bildungs- und Kulturprojekten in Tel Aviv und Jerusalem durch Spenden und Stiftungen bei. „Sie stehen zu Israel - in guten wie in schlechten Zeiten“, sagte Knobloch.