Goebbels, Joseph

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Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joseph Goebbels (im Jahr 1937 veröffentlichtes Foto)

Paul Joseph Goebbels (ursprünglich Göbbels; Lebensrune.png 29. Oktober 1897 in Rheydt, Mönchengladbach; Todesrune.png 1. Mai 1945 in Berlin) war einer der bedeutendsten deutschen Politiker in der Systemzeit und während der Zeit des Nationalsozialismus. Neben zahlreichen anderen Staats- und Parteiämtern, etwa als Gauleiter der Reichshauptstadt Berlin, leitete er das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda sowie die Reichskulturkammer. Zum Kriegsende war er darüber hinaus auch kurzzeitig Reichskanzler des Deutschen Reiches. Er war mit Magda Goebbels verheiratet, mit der er sechs Kinder hatte.

Unterschrift

Leben

Geburtsurkunde

Herkunft und Kindheit

Als Redner in der Kampfzeit

Paul Joseph Goebbels (laut Geburtsurkunde noch Göbbels) wurde 1897 in Rheydt (Rheinland) als dritter Sohn des Handlungsgehilfen (zuletzt Betriebsleiter) Friedrich „Fritz“ Johann Joseph Göbbels[1] (Lebensrune.png 14. April 1867 in Rheydt; Todesrune.png 7. Dezember 1929) und seiner Gemahlin, der Näherin Maria Katharina (Catharina), geb. Odenhausen (Lebensrune.png 19. April 1869 in Waubach, Holland; Todesrune.png 1953), geboren.

Fritz und Maria hatten am 17. Oktober 1892 geheiratet. Ihre Eltern und somit Josephs Großeltern waren der Handwerker Conrad Göbbels und Gertrud Margarethe „Marge“, geb. Roßkamp, sowie der bei der Eheschließung schon verstorbene und zuletzt in Kaubach wohnhafte Schmied Michael Odenhausen und Johanna Maria, geb. Coervers.[2]

Joseph wuchs mit seinen fünf Geschwistern Konrad (Lebensrune.png 1895, Todesrune.png 1949), Hans (Lebensrune.png 1893, Todesrune.png 1947 in französischer Gefangenschaft), Elisabeth (Lebensrune.png 1901, Todesrune.png 1915) und der jüngeren Schwester Maria Katharina (Lebensrune.png 1910) (verh. mit Max W. Kimmich und spätere Erbin Joseph Goebbels’) in einfachen Verhältnissen auf und wurde katholisch erzogen. Sein Vater war zunächst Tagelöhner, Handlungsgehilfe und schließlich Prokurist einer Dochtfabrik, während seine Mutter in ihrer Jugend als Magd arbeitete.

Gehbehinderung (Klumpfuß)

„Von 1.000 Kindern kommen etwa ein bis zwei Säuglinge mit verdrehten Füßen zur Welt. Man spricht dann vom sogenannten Klumpfuß, auch Pes equinovarus genannt. Jungen sind doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. Besorgte Eltern kann der behandelnde Arzt meist schnell beruhigen: Frühzeitig und konsequent behandelt, kann der Klumpfuß gut korrigiert werden. Betroffene Kinder können dann in der Regel ganz normal laufen lernen.“[3]

Nach einer Version erkrankte er im Alter von vier Jahren an einer Knochenmarksentzündung, durch die sein rechter Unterschenkel verkümmerte (unterentwickelte Wadenmuskulatur und eine verkürzte Achillessehne) und ein Klumpfuß entstand. Wohl auch deswegen war er mit ca. 165 cm relativ klein. Seine Behinderung und die in der Schulumgebung als nicht standesgemäß empfundene Herkunft stachelten seinen Ehrgeiz an. Eine andere Darstellung besagt, auf einen niederträchtigen Artikel Erich Kochs, der Mitte der 1920er Jahre in einem Winkelblatt erschien und der – ohne Namensnennung – grob auf Goebbels’ Behinderung anspielte, habe letzterer – anstatt einfach dazu zu schweigen – geantwortet, „daß ich den Klumpfuß durch einen Unglücksfall als 13 [sic] bis 14jähriger Gymnasiast erhalten habe, so daß vom Rassenstandpunkt aus keinerlei ungünstige Schlüsse daran geknüpft werden können, was sonst berechtigt wäre“.[4]

Ein Mangel an Folsäure oder die Einnahme von Folsäure-Antagonisten wie Aminopterin oder Methotrexat in der 4. bis 12. Schwangerschaftswoche können ebenfalls Ursache von Klumpfüßen sein. Als andere Ursachen angeborener Klumpfüße werden Fruchtwassermangel oder durch den Mangel an Sauerstoff bedingte Reifestörungen des kindlichen Gehirns vermutet. Bis zur Einführung der Polio-Schutzimpfung in den 1950er Jahre war Kinderlähmung jedoch die häufigste Ursache von erworbenen Klumpfüßen. Wilfred von Oven, persönlicher Pressereferent des Reichspropagandaministers, schrieb hierzu schlüssig in seiner Goebbels-Biographie:

„Nach Hans-Otto Meissner handelte es sich bei dem Körperfehler um einen ‚angeborenen Klumpfuß‘, was ihm zu bestätigen seine Hauptzeugin, die sonst so ungezwungen plaudernde Ello Quandt,[5] nicht wagte. Der Wahrheit am nächsten kommt wohl Heiber, der die Behinderung – zutreffend – am rechten Bein und – wahrscheinlich – aufgrund einer tückischen Krankheit (nicht Operation) im Alter von vier Jahren (vermutlich Kinderlähmung) feststellt. Tatsache ist, daß keiner der nach 1945 noch anzutreffenden Familienangehörigen oder persönlichen Mitarbeiter und Bekannten des Ministers darüber auch nur die geringsten Angaben machen konnte. [...] Ich bekam in dieser Hinsicht von Goebbels persönlich nur einen Hinweis. Ich hatte ihm gegenüber einmal beiläufig erwähnt, daß wir einige Schwierigkeiten mit unserem ältesten Sohn hatten, der bei Kriegsbeginn, als ich in Polen an der Front stand, im Alter von knapp zwei Jahren ein Opfer der Kinderlähmung wurde und jetzt Probleme mit seinem einen in der Entwicklung zurückgebliebenen Bein habe, wenn er auch sonst diese tückische Krankheit gut überstanden habe. Spät abends, als er sich wie üblich mit ein paar Büchern oder Schallplatten im Arm zurückzog, reichte er mir mit den Worten ‚Kennen Sie den?‘ einen Roman des damals noch lebenden englischen Schriftstellers Somerset Maugham, der zu dem von ihm bevorzugten Kreis zeitgenössischer Erzähler gehörte. Ich kannte ihn nicht. ‚Dann lesen Sie ihn mal‘, sagte Goebbels und verabschiedete sich. Ich tat es. Es war die meisterhafte Darstellung der Entwicklung eines jungen Menschen, der durch sein verformtes Bein schwer zu leiden hatte, seelisch noch mehr als körperlich. Diese Körperbehinderung formte seinen ganzen Charakter und sein ganzes zukünftiges Leben. Der Roman packte mich, weil ich auf jeder Seite an meinen eigenen Jungen denken mußte. Aber hatte Goebbels ihn mir deswegen zu lesen gegeben? Vielleicht. Heute bin ich jedoch der Meinung, daß er mir als Vater eines vom Schicksal ähnlich schwer getroffenen Menschen Verständnis für sein eigenes Wesen und Werden vermitteln wollte. Ich neige daher der logischen Annahme Heibers zu, daß Goebbels' ‚Klumpfuß‘ die Folge eines durch die Kinderlähmung in ganz jungen Jahren verkümmerten Beines war.“[6]

Erster Weltkrieg

Bei Kriegsausbruch 1914 meldete sich Goebbels als Freiwilliger, den Dienst im Felde konnte er jedoch wegen seiner Einstufung als militärungeeignet nicht antreten.

Goebbels am Grabe von Professor Ernst Schwartz, ermordet am 19. Januar 1932

Studium

Joseph Goebbels, 1934

1917 legte Goebbels als Jahrgangsbester sein Abitur ab. Er studierte in den Jahren 1917 bis 1921 Germanistik, Altphilologie und Geschichte in Bonn, Freiburg, Würzburg, München und Heidelberg, wobei er in Bonn 1917 der katholischen Studentenverbindung „Unitas Sigfridia“ beitrat. Sein Studium wurde teilweise von einem katholischen Förderprogramm (dank einem zinsfreien Darlehen in den ersten sechs Semestern von jeweils circa 180 Mark pro Semester vom Kölner Albertus-Magnus-Verein) finanziert. Danach begann er die Promotion in Germanistik an der Bonner Universität. 1922 promovierte er bei Max Freiherr von Waldberg in Heidelberg.

Vorzugsweise studierte er in Heidelberg, wodurch er an diese schöne deutsche, romantische Stadt einige positive Erinnerungen hatte – besonders an seine große Jugendliebe Anka Stalherm, die auch in seinen Roman „Michael“ (1929) Eingang fand. Goebbels schloß sein Studium mit der Note 1 ab und war der Beste seines Jahrgangs. Er ließ sich zeit seines Lebens mit seinem akademischen Titel anreden und unterschrieb als Paraphe mit „Dr. G.“.

Weimarer Republik

Goebbels versuchte von 1921 bis 1924 vergeblich, eine Anstellung als Journalist oder Dramaturg zu erhalten; er wurde von zahlreichen Verlagshäusern abgelehnt. Von Januar bis August 1923 arbeitete Goebbels in der Kölner Filiale der Dresdner Bank. Die Arbeit als „Bürosoldat“ machte ihm jedoch keine Freude und brachte ihm keine innere Genugtuung. Im September 1924 arbeitete Joseph Goebbels als Sekretär des völkisch gesinnten Abgeordneten Friedrich Wiegershaus (DNVP) erstmals auf politischem Sektor. Nach ersten Kontakten mit der nationalsozialistischen Partei im November 1924 als Mitarbeiter des NSDAP-Gauleiters von Rhein-Ruhr, Karl Kaufmanns und nach einer Einladung des Führers Adolf Hitler am 24. Januar 1926 in Bamberg wurde Goebbels auf dem NSDAP-Parteitag in Weimar im Juni 1926 zum ersten Mal einem größeren Publikum durch seine flammende Rede bekannt. Goebbels gründete in Mönchengladbach eine Ortsgruppe der Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung Großdeutschlands, einer Ersatzorganisation der seit dem Marsch auf die Feldherrnhalle verbotenen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).

Vom 1. Oktober 1924 bis zum 20. Januar 1925 war er Schriftleiter der Wochenzeitung „Völkische Freiheit“. Goebbels kritisierte in den von ihm verfaßten Artikeln vor allem prominente jüdische Verleger. Im März 1925 wurde er Mitglied des Vorstandes des Gaus Rheinland-Nord der NSDAP[7]. In zahlreichen Reden argumentierte Goebbels gegen die Außenpolitik Gustav Stresemanns.

Im September wurde er Gaugeschäftsführer und Schriftleiter der „Nationalsozialistischen Briefe“, die als Organ des antikapitalistischen Flügels der NSDAP um Gregor Strasser und Otto Strasser die Parteiführung Adolf Hitlers kritisierten.

Seit der Bamberger Führertagung vom 14. Februar 1926 wandte sich Goebbels zunehmend Hitler zu, womit er sich gegen die Brüder Strasser richtete. Am 28. Oktober 1926 ernannte der Führer Goebbels zum Gauleiter von Berlin-Brandenburg. Am 7. November 1926 kam Goebbels auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin an. Im sogenannten roten Berlin zählte die NSDAP bisher 500 Mitglieder. Er soll sofort die Hälfte der Mitglieder, die entweder ihre Beiträge nicht zahlten oder ihre Pflichten nicht genau nahmen, aus der Partei hinausgeworfen haben. Er machte innerhalb weniger Jahre aus dieser kleinen Partei eine große mit Zehntausenden Mitgliedern. Am 4. Juli 1927 wurde die erste Ausgabe der von Goebbels gegründeten nationalsozialistischen Zeitung „Der Angriff“ gedruckt. Obwohl diese Zeitung wiederholt in finanzielle Schwierigkeiten geriet, konnte Goebbels eine regelmäßige Herausgabe dennoch gewährleisten. Goebbels kritisierte in diesem anfangs zweimal wöchentlich erschienenen Presseblatt u. a. den jüdischen Berliner Vizepolizeipräsidenten Bernhard Weiß.

Goebbels war von 1928 bis 1945 Mitglied des Reichstages, wo er wiederholt durch sein Rednertalent überzeugen konnte.

Am 23. Februar 1930 starb der 23jährige SA-Führer und Pfarrerssohn Horst Ludwig Wessel in Berlin an den Folgen einer Schußverletzung, die ihm Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands beigebracht hatten. Infolgedessen erfuhr Wessels Person durch Goebbels eine zunehmende öffentliche Wertschätzung.

Wenig später wurde der zwischenzeitlich zur Doktorwürde gelangte Goebbels zum Reichspropagandaleiter ernannt, sein Stellvertreter wurde Heinrich Himmler. Goebbels' Hauptaufgabe war die propagandistische Vorbereitung der Reichstagswahlen 1930 und 1932. Seit Oktober 1930 wurde die Zeitung „Der Angriff“ eine Tageszeitung.

Anläßlich der bevorstehenden Reichstagswahlen im Juli 1932 organisierte Goebbels die Deutschlandflüge Hitlers, die den Führer innerhalb eines Monates in über 50 Städte des Reiches führten. Die Art und Weise dieser Parteiveranstaltungen wurde von zahlreichen Reichsbürgern bewundert und führte zu einem weiteren Stimmenzuwachs zugunsten der NSDAP.

Goebbels übernahm den im August 1930 von der Deutschnationalen Volkspartei und vom „Stahlhelm“ gegründeten und seit März 1932 ausschließlich nationalsozialistisch beherrschten „Reichsverband Deutscher Rundfunkteilnehmer für Kultur, Beruf und Volkstum“. Dessen sogenannte Betriebszellen sollten in den Funkhäusern im Falle einer Machtübertragung an die Nationalsozialisten die wichtigsten Funktionen des Sendebetriebes übernehmen.

Auf Goebbels’ Anordnung hin beteiligten sich die Nationalsozialisten am Streik der Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe, zu dem auch die kommunistische Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition aufgerufen hatte.

Als Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda im Dritten Reich

Joseph Goebbels beim Reichsparteitag
Bei einem Empfang in der Wiener Hofburg am 30. März 1938, v. l. n. r. Joseph Goebbels, Gertrud Seyß-Inquart, Kaj Mühlmann, Paula Wessely
Lida Baarova, Gustav Fröhlich und Joseph Goebbels
Max Schmeling, Anny Ondra und Joseph Goebbels, 1939
Joseph Goebbels in Italien 1943, ganz links Adjutant Günther Schwägermann
Bildnis des Reichsministers Goebbels, gemalt von Nicola Michailow
Während der Sitzung im Arbeitszimmer des Ministers im Reichspropagandoministerium

Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 änderte sich das Leben von Goebbels bedeutend. Trotzdem gelang es ihm, in seiner knapp bemessenen Freizeit einige Bücher zu verfassen. Das bekannteste war „Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei“ (1934). Darüber hinaus schrieb er regelmäßig und ausführlich an seinen Tagebüchern, die heute als wichtige Dokumente seines Lebens und politischen Wirkens gelten, aber leider bis dato nicht vollständig verlegt wurden.

Am 13. März 1933 wurde Goebbels Leiter des „Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda“ und war damit jüngster Minister im Kabinett. Zunächst bestand seine Hauptaufgabe darin, die Bevölkerung über tagesaktuelle Vorkommnisse politisch aufzuklären. Er förderte auch die Produktion des preisgünstigen „Volksempfängers“, den der Volksmund „Goebbels-Schnauze“ nannte. Da am 23. März 1933 die Juden durch hervorstechende Artikel in VS-amerikanischen Zeitungen sowie durch Boykott deutscher Waren in Amerika das erste Mal dem nationalsozialistischen deutschen Reich den Krieg erklärten, boykottierten die Nationalsozialisten ihrerseits am 1. April 1933 jüdische Geschäfte im ganzen Reich, u. a. durch die SA; dieser Judenboykott dauerte nur 24 Stunden.

Am 23. April besuchte Goebbels seine Geburtsstadt Rheydt, die ihn im Zuge eines Festaktes zum Ehrenbürger ernannte. Am 24. April sprach der neue Ehrenbürger auf dem Marktplatz von Rheydt vor einer riesigen Menschenmenge. Am 10. Mai veranstaltete der NSDStB die bekannte Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz, anläßlich derer Goebbels nach Einladung die Feuerrede hielt. Am 22. September 1933 erfolgte die Gründung der Reichskulturkammer, am 4. Oktober desselben Jahres wurde das Schriftleitergesetz verabschiedet. Im Dezember unterstützte Goebbels die Ausarbeitung des beliebten Kulturprogramms der DAF-Freizeitorganisation „Kraft durch Freude“.

Vor der wichtigen Reichstagswahl am 12. November 1933, anläßlich derer gleichzeitig eine Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund abgehalten wurde, veranstalteten Dr. Goebbels und Adolf Hitler am 10. November in der Montagehalle der Siemens-Schuckert-Werke in Berlin-Spandau eine fulminante Wahlkampfveranstaltung, welche über Großlautsprecher und alle Reichssender übertragen wurde. Da Teile der Arbeiterschaft oft noch marxistisch dachten, war diese Veranstaltung mit einigen Risiken behaftet. Die Rede Adolf Hitlers war jedoch speziell auf die Gewinnung der Arbeiterschaft ausgerichtet und verfehlte ihre Wirkung nicht.

Nach dem Umzug in eine repräsentative Dienstvilla am Berliner Wannsee in Schwanenwerder im Jahre 1934 sowie in ein weiteres Haus in Lanke („Haus am Bogensee“) erwarb Goebbels eine weiße Yacht und den dazugehörigen Bootsführerschein. Außerdem hatte er eine teils dienstliche, teils private Wohnung in der Hermann-Göring-Straße 20 im Regierungsviertel, in der Nähe des Brandenburger Tores. Im Februar 1934 setzte Goebbels das neue Reichsfilmgesetz in Kraft. Damit sollte den jugendgefährdenden Filmen der Weimarer Republik ein Ende bereitet werden.

1936 verfügte Goebbels (mit Ausnahmen) den Ausschluß von Personen aus der Reichskulturkammer, deren einer Eltern- oder Großelternteil als jüdisch eingestuft wurde. Goebbels organisierte 1937 die Beschlagnahmung von entarteter Kunst in Museen und ließ einige der Kunstwerke in einer gleichnamigen Ausstellung in München zeigen. Ebenfalls 1937 brachte Propagandaminister Goebbels nach langen Verhandlungen mit Alfred Hugenberg den führenden Filmkonzern Universum-Film AG (UFA) in Staatsbesitz.

Mit der Heimholung Österreichs ins Deutsche Reich war Dr. Goebbels selbstverständlich bemüht, die Rosenhügel-Studios in die deutsche Filmindustrie zu integrieren. So wurde die Eigentümergesellschaft Tobis-Sascha aufgelöst und als Wien-Film neu gegründet. Die Rosenhügel-Ateliers erfuhren einen beträchtlichen Aufschwung, und so wurde in der Zeit von 1939 bis 1941 ein Synchronhallenkomplex mit einer großen und einer kleinen Synchronisationshalle, Schneideräumen und mehreren Büros errichtet. Bis 1945 war die Wien-Film GmbH mit ihren Studios, darunter die erwähnten Rosenhügel-Studios, einer der größten Filmproduzenten im Deutschen Reich.

Zweiter Weltkrieg

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 intensivierte Goebbels die Nachrichtenübermittlung mit den „Sondermeldungen“ im Rundfunk und mit der vor dem Hauptfilm laufenden Wochenschau. Ebenfalls unter dem Einfluß von Goebbels entstand 1940 der bekannte Film „Jud Süß“. Ihm gelang es, die besten Schauspieler des Reiches unter Vertrag zu nehmen, unter anderem Ferdinand Marian in der Hauptrolle. Einige deutsche Schauspieler wollten es sich zum damaligen Zeitpunkt nicht mit dem völlig „verjudeten“ Hollywood verscherzen, und so mußte der Minister bei so manchem mit Nachdruck auf dessen künstlerischen Beitrag bestehen. Entsprechend gut war das Endergebnis – so gut, daß dieser Film unberechtigterweise auch heute noch als sogenannter Vorbehaltsfilm seitens der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung unter Verschluß gehalten wird bzw. nur nach einer vorherigen sogenannten historischen Einführung und einer nachfolgenden sogenannten Diskussion mit fachkundigem Leiter gezeigt wird.

Am 26. Mai 1940 erschien die erste Ausgabe der von Goebbels gegründeten Wochenzeitung „Das Reich“. Als Reichsminister verfaßte er die Leitartikel, die sich vor allem an die gebildeten Schichten des In- und Auslands wandten. Zu Beginn des Rußlandfeldzuges wurden die Bewohner des Deutschen Reiches über den Präventivschlag der deutschen Wehrmacht per Sondermeldung informiert. Diese Sondermeldung wurde mit der sogenannten Rußlandfanfare eingeleitet, welche ein von Goebbels in Auftrag gegebenes – gezielt adaptiertes – Musikstück aus einem Teil der sinfonischen Dichtung „Les Préludes“ von Franz Liszt war.

Außerdem widmete sich Goebbels verstärkt Propagandafilmen. Er war ein scharfer Filmkritiker, der sowohl in- als auch ausländische Filme begutachtete. Besonderen Gefallen fand er beispielsweise an der englischen Produktion „Mrs. Miniver“ aus dem Jahre 1942. Bei deutschen Produktionen war er des öfteren an den Drehorten anzutreffen, um sich vom Gelingen der Arbeit zu überzeugen. Den Avancen der attraktiven weiblichen Hauptdarstellerinnen nicht abhold, wurden dem Minister zahlreiche Liebesaffären nachgesagt.

Bei Bedarf änderte er schon mal die Dialoge bzw. das Drehbuch ab. Als bestes Beispiel kann hierzu der faszinierende Farbfilm „Kolberg“ genannt werden, der in einer langen Drehzeit zwischen 1942 bis 1944 entstand. Die Uraufführung fand am 30. Januar 1945 – dem 12. Jahrestag der Machtübernahme – im Tauentzienpalast in Berlin und in der von Feindmächten umzingelten Atlantikfestung La Rochelle statt. Die bedeutendsten Schauspieler agierten unter der Regie von Veit Harlan in diesem monumentalen Epos, deshalb war die Bezeichnung „Filmminister“ mehr als zutreffend. Auch heute noch haben die Filme aus der Zeit des Dritten Reiches Unterhaltungswert und werden von Zeit zu Zeit an Nachmittagen des Wochenendes gezeigt, um ein begeistertes Publikum zu finden.

Sportpalastrede

In seiner legendären Sportpalastrede im Berliner Sportpalast vom 18. Februar 1943 rief Goebbels das deutsche Volk zum gemeinsamen Durchhaltewillen auf, um der bolschewistischen Bedrohung Deutschlands und der englischen Kriegshetze, die maßgeblich zur Eskalation des Krieges beigetragen hatte, die Stirn bieten zu können.

Endkampf

In den letzten Kriegstagen im April 1945 als die Schlacht um Berlin und das ganze Reich tobte, bezog Goebbels mit seiner Familie mehrere Räume im Bunker unter der Reichskanzlei, dem sogenannten „Führerbunker“.

Letzte Rede

Am 21. April 1945 wandte er sich ein letztes Mal über den Rundfunk an das Volk, insbesondere an die Berliner:

„Verteidiger Berlins! Auf Euch sind die Blicke Eurer Frauen, Eurer Mütter und Eurer Kinder gerichtet. Sie haben Euch ihr Leben, ihr Glück, ihre Gesundheit und ihre Zukunft anvertraut. Ihr kennt jetzt Eure Aufgabe, und ich weiß, Ihr werdet sie vorbildlich erfüllen. Die Stunde Eurer Bewährung ist da. Mit der militärischen Verteidigung der Reichshauptstadt wurde Generalleutnant Reymann beauftragt. Er ist Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Seiner in diesem Kriege oft bewährten Führung können sich alle Soldaten und Volkssturmmänner bedingungslos anvertrauen. Ich bleibe mit meinen Mitarbeitern selbstverständlich in Berlin. Auch meine Frau und meine Kinder sind hier und bleiben hier. Mit allen Mitteln (lauter Artillerieeinschlag im Hintergrund) werde ich die Verteidigung der Reichshauptstadt aktivieren. Mein Denken und Handeln gilt Eurem Wohl und der Abwehr unseres gemeinsamen Feindes. An den Mauern unserer Stadt wird und muss der Mongolensturm gebrochen werden. Unser Kampf wird das Fanal sein für den entschlossensten Kampf der ganzen Nation. Von dem fanatischen Willen erfüllt, die Hauptstadt des Reiches nicht in die Hände der Bolschewisten fallen zu lassen, sind wir solidarisch zu Kampf und Arbeit angetreten. Unser Ziel ist die Freiheit unseres Volkes und ein Reich der sozialen Gerechtigkeit in einer kommenden glücklichen Zukunft.“

Goebbels war am 29. April 1945 Trauzeuge, als Hitler kurz vor dem eigenen Freitod Eva Braun heiratete. Hitler bestimmte seinen Propagandaminister in seinem Politischen Testament zu seinem Nachfolger als Reichskanzler. Goebbels hingegen diktierte kurz danach um 5.30 Uhr folgenden „Zusatz zum Testament Adolf Hitlers“:

„Der Führer hat mir den Befehl gegeben, im Falle des Zusammenbruchs der Verteidigung der Reichshauptstadt Berlin zu verlassen und als führendes Mitglied an einer von ihm ernannten Regierung teilzunehmen. Zum ersten Mal in meinem Leben muß ich mich kategorisch weigern, einem Befehl des Führers Folge zu leisten. Meine Frau und meine Kinder schließen sich dieser Weigerung an. Im anderen Falle würde ich mir selbst – abgesehen davon, daß wir es aus menschlichen Gründen und solchen der persönlichen Treue niemals über das Herz bringen könnten, den Führer in seiner schwersten Stunde alleinzulassen – für mein ganzes ferneres Leben als ein ehrloser Abtrünnling und gemeiner Schuft vorkommen, der mit der Achtung vor sich selbst auch die Achtung seines Volkes verlöre, die die Voraussetzung eines weiteren Dienstes meiner Person an der Zukunftsgestaltung der Deutschen Nation und des Deutschen Reiches bilden müßte. In dem Delirium von Verrat, das in diesen kritischen Tagen des Krieges den Führer umgibt, muß es wenigstens einige geben, die bedingungslos und bis zum Tode zu ihm halten, auch wenn das einem formalen, noch so begründeten Befehl, den er in seinem politischen Testament zum Ausdruck bringt, widerspricht. Ich glaube, damit dem deutschen Volk für seine Zukunft den besten Dienst zu erweisen, denn für die kommenden schweren Zeiten sind Vorbilder noch wichtiger als Männer. Männer werden sich immer finden, die der Nation den Weg ins Freie zeigen. Aber eine Neubildung unseres völkisch-nationalen Lebens wäre unmöglich, wenn sie sich nicht auf der Grundlage klarer und jedem verständlicher Vorbilder entwickelte. Aus diesem Grunde bringe ich mit meiner Frau und im Namen meiner Kinder, die zu jung sind, um sich selbst äußern zu können, die sich aber, wenn sie das nötige Alter besäßen, vorbehaltlos diese Entscheidung anschließen würden, meinen unverrückbaren Entschluß zum Ausdruck, die Reichshauptstadt, auch wenn sie fällt, nicht zu verlassen und eher an der Seite des Führers ein Leben zu beenden, das für mich persönlich keinen Wert mehr besitzt, wenn ich es nicht im Dienst für den Führer und an seiner Seite zum Einsatz bringen kann. Gegeben zu Berlin, den 29. April 1945, 5.30 Uhr, Dr. Goebbels“

Die Familie

Der Familienvater und die Geschwister Goebbels

Am 19. Dezember 1931 heiratete er seine liebgewonne politische Kampfgefährtin Magda Quandt standesamtlich in Goldenbow und am selben Tag kirchlich in Severin (Mecklenburg), Trauzeugen waren Franz Ritter von Epp und Adolf Hitler. Die Ehe von Joseph und Magda Goebbels wurde bald, besonders nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im Januar 1933, als Musterbeispiel im ganzen Reich bekannt. Die Wohnung der Goebbels in Berlin war ein beliebter Treffpunkt der Parteigrößen.

Im August 1938 plante seine Ehefrau die Scheidung, da Goebbels eine Affäre mit der tschechischen UFA-Schauspielerin Lida Baarova unterhielt. Die Trennung scheiterte jedoch daran, daß der Führer nach einem langem Gespräch auf dem Berghof in Berchtesgaden die beiden Ehegatten wieder zusammenbrachte, was zu einer Versöhnung und zu einem Neubeginn der Ehe führte. Die Familie Goebbels hatte sechs Kinder.

Kinder

Hauptartikel: Geschwister Goebbels
  • Helga Susanne, genannt Helga, Lebensrune.png 1. September 1932
  • Hildegard Traudel, genannt Hilde, Lebensrune.png 13. April 1934
  • Helmut Christian, genannt Helmut, Lebensrune.png 2. Oktober 1935
  • Holdine Kathrin, genannt Holde, Lebensrune.png 19. Februar 1937
  • Hedwig Johanna, genannt Hedda, Lebensrune.png 5. Mai 1938
  • Heidrun Elisabeth, genannt Heide, Lebensrune.png 29. Oktober 1940

Tod der Familie Goebbels

Am 1. Mai 1945 wurden durch den Arzt Helmut Kunz auf Veranlassung der Eltern die sechs Kinder mit einem süßen Getränk betäubt, und dann von Magda Goebbels und Hitlers Leibarzt Ludwig Stumpfegger mit Blausäurekapseln getötet.

Am gleichen Tag gegen 20.30 Uhr rief Goebbels seinen Adjutanten zu sich und verpflichtete ihn, seinen Körper zu verbrennen, sobald er sich entleibt habe. Er begab sich in einer Feuerpause in den Garten hinauf. Daraufhin töteten sich Goebbels und seine Frau Magda vermutlich mit Blausäure. Laut Aussage von Goebbels’ Sekretär Schwägermann soll sich Goebbels erschossen haben, während sich Magda Goebbels vergiftete.

Obduktionsergebnisse der nur unvollständig verbrannten Leichen, durchgeführt von der Roten Armee, widersprechen diesen Angaben, wobei denselben allerdings, aufgrund der erfahrungsgemäßen Unzuverlässigkeit sowjetischer Forschungsergebnisse, nur ein sehr eingeschränkter Wert eingeräumt werden kann.

Die Leichen des Ehepaares Goebbels wurden am Morgen des 2. Mai von Goebbels’ Adjutant, der am Fuße der Bunkertreppe gewartet hatte, im Garten der Neuen Reichskanzlei flüchtig mit Benzin übergossen und nur unvollständig verbrannt.

Zitate

  • „Es ist durchaus nicht an dem, als machten wir den Juden zum alleinigen Hauptschuldigen an der deutschen Geistes- und Wirtschaftskatastrophe. Wir kennen alle die anderen Ursachen, die zum Verfall unseres Volkes führten. Aber wir haben auch den Mut, seine Rolle in diesem Prozeß zu erkennen und beim Namen zu nennen.“[8]
  • „Wenn nun einer glaubt, besonders nationalsozialistisch zu sein, wenn er erklärt, ‚man darf einem Juden nichts verkaufen‘. – oder: ‚Juden sind hier überall unerwünscht.‘ Sie sind in Dörfern unerwünscht, in Städten unerwünscht, sie sind in Provinzen unerwünscht, in Seebädern und in Gebirgsbädern und – ja wo sollen sie denn hingehen? Sie müssen doch irgendwo bleiben! […] Denn wir können ja die Juden nicht weg schieben. Sie sind ja da. Sie besitzen ja keine Insel, auf die wir sie transportieren könnten.“[9]
  • „Es mag gut sein, Macht zu besitzen, die auf Gewehren ruht, besser aber und beglückender ist es, das Herz eines Volkes zu gewinnen und es auch zu behalten.“ — Rede auf dem Reichsparteitag 1934 in Nürnberg

Filmbeiträge

Privataufnahme auf der Insel Schwanenwerder, wo sich die Dienstvilla von Dr. Goebbels befand:

Siehe auch

Werke

Bücher
Aufsätze
Bühnenwerke
  • Der Wanderer
  • Die Blutsaat
Reden

Ehrenbürgerschaft in

Berlin

Teltow

Potsdam

Literatur

  • Wilfrid Bade: Goebbels, Lübeck 1933
  • Hein Schlecht: Revolution der Deutschen – 14 Jahre Nationalsozialismus, Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg 1933, Goebbelsreden mit einleitenden Zeitbildern
  • David Irving: Goebbels – Macht und Magie, Arndt, Kiel 1997, ISBN 3887411757
  • Wilfred von Oven: Wer war Goebbels? Biographie aus der Nähe, Herbig, 1987
  • Mark Weber:
    • Goebbels and World War II Propaganda
    • Goebbels’ Place in History

Verweise

Achtung 2.png Bitte beachten Sie zu den aufgeführten Verweisen auch diesen Warnhinweis!


Video

Fußnoten

  1. Nach vereinzelten Quellen war die richtige Namensreihenfolge Johann Joseph Friedrich „Fritz“ Göbbels
  2. Abstammung nach Urkunden durch den Ahnenforscher Ph M belegt.
  3. Verdrehte Baby­füße: Maßnahmen bei Klumpfuß
  4. Laut dem Literaten Rolf Hochhuth in seiner viperngiftigen „Einführung“ zu Joseph Goebbels Tagebücher 1945. Die letzten Aufzeichnungen. Lizenzausgabe Bastei Lübbe, 1980 [Erstveröffentlichung bei Hoffmann und Kampe Verlag, Hamburg 1977], S. 31
  5. Eleonore „Ello“ Quandt heiratete als Günther Quandts Bruder Werner und war Magda Goebbels’ beste Freundin.
  6. Wilfred von Oven: Wer war Goebbels? - Biographie aus der Nähe, Zweite verbesserte Auflage, F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, München 1987, ISBN 3-7766-1459-5, S.53-54
  7. Seine NSDAP-Mitglieds-Nr. war lt. David Irving 8762 (Goebbels. Mastermind of the Third Reich, Prolog, Seite XXII).
  8. Reichsparteitag 1933
  9. YouTube: Goebbels – Nürnberger Gesetze ’35



Amt Vorgänger Regierungszeit Nachfolger
Deutscher Reichskanzler Adolf Hitler 1945 Lutz von Schwerin-Krosigk