Prentl, Josef

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Josef Prentl)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Eichenlaubträger Josef Prentl

Josef „Sepp“ Quirin Prentl (Lebensrune.png 14. Oktober 1916 in Fürstätt bei Rosenheim; Todesrune.png 16. Juli 1994 in Mittenwald) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe und Eichenlaubträger der Flak-Artillerie im Zweiten Weltkrieg sowie ab 1956 Offizier der neu gegründeten Bundeswehr.

Leben

Hans Klaiber, Jürgen Harder und Josef Prentl
Josef „Sepp“ Quirin Prentl, 1978.jpg

Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium wurde Prentl am 1. Oktober 1936 als Fahnenjunker Angehöriger der Luftwaffe, wo er Flugzeugführer werden wollte. Nach einem Unfall „nicht mehr fliegertauglich“, wurde er im August 1937 zur Flak-Artillerie versetzt und zum Flakoffizier ausgebildet, u. a. an der Luftkriegsschule in Wildpark-Werder. Am 1. September 1937 wurde er zum Leutnant befördert und als Zugführer der 5. Batterie des Flak-Regiments 29 eingesetzt.

Zweiter Weltkrieg

Seit März 1940 Adjutant in der III. Abteilung/Flakregiment 29, nahm Prentl mit diesem Verband am Westfeldzug 1940 teil und wurde am 1. August 1940 zum Oberleutnant befördert. Ab November 1940 Taktik- und Waffenlehrer an der Luftkriegsschule 8 im württembergischen Göppingen, wurde er im Juni 1941 zur 3. Batterie/Flakabteilung 391 nach Brest versetzt.

Im Mai 1942 als Batteriechef zur 2. Batterie des Flakregiments 231 kommandiert, machte er sich an der Ostfront besonders bei den Kämpfen um den Brückenkopf Woronesch verdient, als seine Batterie innerhalb von zwei Tagen 25 feindliche Panzer (nach anderen Quellen 12 Panzer, 41 Pak und 32 Artillerie-Geschütze) vernichtete, wofür er am 21. Oktober 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde. Am 1. August 1942 wurde er stellvertretender Ia im Stab der 10. Flak-Division und am 1. Februar 1943 zum Hauptmann befördert.

Vom 14. Januar bis zum 15. Februar 1943 führte er die Flak-Kampfgruppe „Prentl“ im Raum nordostwärts Starobjesk im Dongebiet, die sich in den Rückzugsgefechten um Charkow besonders auszeichnete. Ab Juni 1943 Lehrgruppenleiter an der Erdkampfschule des I. Flakkorps, wurde Hauptmann Prentl ab 1. Oktober 1943 Leiter der Flakerdkampfschule Süd in Italien.

Nach Abwehrkämpfen bei Anzio–Nettuno in Mittelitalien, in der Operationszone „Adriatisches Küstenland“, in Norditalien und schwersten Kämpfen als Kommandeur des Flak-Regiments 116 im Brückenkopf von Heiligenbeil in Ostpreußen, wofür er am 28. April 1945 das Eichenlaub zum Ritterkreuz erhielt, erlebte er das Kriegsende nach seiner Flucht über die Ostsee als Kommandeur des Flak-Regiments 166 bei Kiel, wo er am 13. Mai 1945 in westalliierte Kriegsgefangenschaft geriet, aus der der mehrfach verwundete Offizier am 23. Juli 1945 entlassen wurde.

Nachkriegszeit

Major a. D. Prentl trat später in die Deutsche Bundeswehr ein und wurde 1974 als Oberst und Kommandeur des Verteidigungsbezirkskommandos (VBK) Oberbayern verabschiedet. Von 1974 bis 1978 war er in der West-BRD Abgeordneter im Bayerischen Landtag für die CSU.

Chronologischer Werdegang

Nachkriegschronologie

Eichenlaubträger Oberst a. D. Prentl als aktiver Gebirgsschütze
Oberst a. D. Josef Prentl (hellblau) 1985 in der Ehrenformation der Gebirgsschützen zu Ehren von Franz Josef Strauß’ 70. Geburtstag; neben Strauß Hauptmann der bayerischen Gebirgsschützen Andreas Stadler
  • nach Kriegsende 1945 zunächst Gärtner
  • Studium
  • Ausbildung zum Physiotherapeuten und Chiropraktiker
  • Tätigkeit als Physiotherapeut und Chiropraktiker mit eigenem Institut
  • vor 1956 Gutachter bei der Vorbereitung zur Aufstellung der Bundeswehr
  • 1956–1974 Berufsoffizier; Kommandeur, davon 10 Jahre bei der Gebirgstruppe
  • seit 1973 als Kommandeur im Verteidigungsbezirk München für die Heimatverteidigung Oberbayerns verantwortlich
  • 7.11.1974–15.10.1978 Mitglied des Bayerischen Landtags (CSU)
  • seit 1978 Geschäftsführer der Bayerisch-Togoischen Gesellschaft e.V.
  • Gründer des Wehrpolitischen Arbeitskreises im CSU-Kreisverband Garmisch-Partenkirchen
  • Vorsitzender des Wehrpolitischen Arbeitskreises der CSU in Oberbayern
  • Gemeinderat
  • langjähriger Pfarrgemeinderat in Mittenwald
  • Vorstandsmitglied des Militärdiözesanrats (Beratende Versammlung beim Katholischen Militärbischof)
  • aktiv bei Gebirgsschützen und in Traditionsverbänden tätig

Landtagschronologie

  • Landtag 1974–1978 (8. Legislaturperiode)
  • Wahlkreis: Oberbayern
  • Ausschüsse:
    • Untersuchungsausschuß zur Prüfung der Durchführung des Staatsvertrages zur Vergabe der Studienplätze: ab 29.1.1978 stv. Mitglied
    • Ausschuß für Eingaben und Beschwerden: ab 19. November 1974 Mitglied
    • Ausschuß für Sicherheitsfragen: Mitglied
    • Ausschuß für Sozial- und Gesundheitspolitik: ab 19. November 1974 Mitglied
    • Zwischenausschuß: Mitglied
  • Weitere Funktionen:
    • ab 19. November 1974 Stellvertretendes Mitglied der Kommission „Artikel 10 Grundgesetz“
    • ab 19. November 1974 Nichtberufsrichterliches Mitglied des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs

Auszeichnungen (Auszug)

Werke

  • Flak-Kampfgruppe Prentl – ein Erlebnisbericht, Schild-Verlag, München 1978, ISBN 3-88014-067-7

Literatur

  • Roland Kaltenegger: Major Josef Prentl – Vom Eichenlaubträger der Flakartillerie zum Abgeordneten im Bayerischen Landtag, Flechsig, Verlagshaus Würzburg, 2015 (Bestellmöglichkeit)

Verweise