Tiso, Josef

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Josef (Jozef) Tiso.jpg

Josef Tiso (Lebensrune.png 13. Oktober 1887 in Großbitsch in Mähren; Todesrune.png ermordet 18. April 1947 in Preßburg) war ein slowakischer Politiker (Hlinka-Partei) sowie römisch-katholischer Priester und Theologe.

Werdegang

Tiso bei einem Treffen mit Adolf Hitler in Berlin im Oktober 1941. Im Hintergrund Alexander Freiherr von Dörnberg, Leiter der Protokollabteilung des Auswärtigen Amtes.
V. l. n. r.: Otto Meissner, Vojtech Tuka, Joachim von Ribbentrop, Führer und Präsident Josef Tiso, Wilhelm Keitel am 24. April 1943
Jährliches Gedenken am Grab von Dr. Tiso in Preßburg im 21. Jahrhundert

Tiso war Minister in der tschechoslowakischen Regierung und erster Ministerpräsident der autonomen und später unabhängigen Slowakei. Von 1939 bis 1945 war Tiso Staatspräsident des Slowakischen Staates und Freiheitskämpfer gegen den Stalinismus und Bolschewismus.

Auszug aus der Rede Tisos zur Entstehung der Slowakischen Republik am 14. März 1939

Deutsche Übersetzung (nach dem Biographen Martin Štoffa):

„Unser slowakischer Staat ist nicht aus Haß geboren, sondern aus großer Liebe zur Eigenständigkeit und dem inständigen Willen, für sein Ideal zu arbeiten und sich dafür aufzuopfern. So soll uns vor allem dieser Gedanke führen. Kein Haß, gegenüber niemandem, sondern eine köchelnde Liebe zu seinem Staat, die uns ermutigt und uns von Tag zu Tag ermöglicht, für unseren neuen slowakischen Staat zu arbeiten und uns für ihn aufzuopfern.
Was noch von der Garnitur der Vergangenheit entfernt werden muß, das werden wir entfernen, aber nicht mit Haß, störend, rauh oder grausam, sondern auf christliche Weise. Das bezieht sich gleichermaßen auf alle. Unnötige Tschechen wird die [slowakische] Regierung sowieso Prag zur Disposition geben. Das ist nicht nur eine Sorge, sondern auch die Pflicht der [slowakischen] Regierung und deshalb möge es sich ja keiner anmaßen, diese Frage eigenständig zu lösen.
Die Regierung wird auf der Höhe ihrer Berufung stehen und wird diese für alle Slowaken so wichtige Frage auf eine derartige Art und Weise lösen, daß nicht ein einziges öffentliches Interesse, aber auch nicht das Gesetz und die Gerechtigkeit darunter leiden. Ähnliches gilt auch für die Judenfrage.
Die Regierung hat schon einen Gesetzesentwurf bereit und nur die letzten Ereignisse haben verhindert, daß dieser Entwurf durch unser Parlament verabschiedet wird. Deshalb ist jegliches eigenständige Eingreifen in die Lösung der Judenfrage unnötig, unzulässig und die Regierung kann und muß gegen jeden Zuwiderhandelnden einschreiten und ihn auf das schärfste nach den gültigen Vorschriften bestrafen.
Unser slowakischer Staat wurde durch organisierte, schaffende und beseelende Arbeit für eine bessere Zukunft des slowakischen Volkes geschaffen. Nicht nur die slowakische Regierung, sondern auch jeder gewissenhafte Slowake muß als Hauptfeind des slowakischen Volkes denjenigen betrachten, der statt der Schaffung neuer Werte durch Arbeit bereits bestehende Werte zerstören will, der anstatt Ordnung Chaos herbeiführen will und seinen ungezähmten Willen nicht widerruft, denjenigen müßte die Regierung unschädlich machen, bevor er mit diebischer Hand in die Zukunft des slowakischen Volkes in seinem unabhängigen Staat eingreifen und sie untergraben kann.“

Originaltext in Slowakisch

„Náš slovenský štát nezrodil sa z nenávisti, ale z veľkej lásky k svojeti a odhodlanej vôle pracovať a obetovať za svoj ideál. Nech nás vedie všetkých predovšetkým táto myšlienka. Nie nenávisť oproti niekomu, ale vrelá láska k svojmu štátu, ktorá nás povzbudzuje a zo dňa na deň robí spôsobilými pracovať a obetovať za svoj nový slovenský štát.
Čo treba ešte z garnitúry minulosti odstrániť, odstránime, ale nie nenávistne, náruživo, hrubo a surovo, ale po kresťansky. Vzťahuje sa toto rovnako na všetkých. Zbytočných Čechov tak, ako tak bude vláda dávať k dispozícii Prahe. Toto je nielen starosťou, ale aj povinnosaťou vlády a preto nech si nikto nenárokuje, aby túto otázku i sám vybavoval. Vláda je a bude stáť na výške svojho poslania a vybaví túto, pre všetkých Slovákov tak dôležitú otázku spôsobom, aby netrpel ani náš verejný záujem, ale ani právo a spravodlivosť. Podobne sa má aj vec s otázkou židovskou.
Vláda už má pripravený návrh zákona o židovskej otázke a len posledné udalosti prekazili to, aby tento návrh bol našim snemom schválený. Preto akékoľvek samozvané zasahovanie do riešenia židovskej otázky je zbytočné, neprípustné a vláda bude vedieť a musieť proti komukoľvek čo najprísnejšie zakročiť a podľa platných predpisov ho potrestať.
Náš slovenský štát zrodil sa z organizovanej tvoriacej oduševnenej práce za lepšiu budúcnosť slovenského národa. Nielen slovenská vláda, ale každý povedomý Slovák musel by za úhlavného nepriateľa slovenského štátu pokladať toho, kto by miesto tvorenia nových hodnôt prácou chcel ničiť už jestvujúce hodnoty, kto miesto poriadku chcel by vyvolávať zmätok a neskrotnú svoju vôľu neovládal, toho by musela znemožniť skorej, než by kradmou rukou mohol siahať a podkopávať budúcnosť slovenského národa v svojom samostatnom slovenskom štáte.“

Nachkriegszeit und Tod

Nach der Besetzung der Slowakei durch sowjetische Truppen im April 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges gelangte Dr. Tiso über die Ostmark nach Altötting in Bayern. Hier erhielt er mit Wissen des Münchner Kardinals Michael von Faulhaber für sechs Wochen Asyl im Kapuzinerkloster St. Anna. Der Kardinal setzte sich auch für Tiso bei der alliierten Militärregierung ein.

Dennoch wurde Dr. Tiso von VS-amerikanischen Einheiten ergriffen und an kommunistische tschechische Banden ausgeliefert, die ihn nach einem Schauprozeß in ihrem Volksgerichtshof am 15. April 1947 zum Tode verurteilten und am 18. April 1947 aufhängten.

In seiner letzten Botschaft an das slowakische Volk ließ Tiso verlauten:

„Der Zusammenhalt der Nation sei getauft durch mein Opfer. Ich fühle mich als Märtyrer des slowakischen Volkes und des antibolschewistischen Standpunktes.“

Auszeichnungen (Auszug)

Gestiftete Orden

Zu denen von ihm gestifteten Orden gehörte u. a. das Slowakische Kriegssiegerkreuz und den Orden vom Slowakischen Kreuz.

Bildergalerie

Verweise