Jugend (Film)

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FILM

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Filmdaten
Originaltitel: Jugend
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Laufzeit: 93 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Tobis-Filmkunst GmbH
Erstverleih: Tobis-Filmverleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Veit Harlan
Regieassistenz: Wolfgang Schleif
Drehbuch: Thea von Harbou
Vorlage: Max von Halbe (Bühnenstück)
Produktionsleitung: Eduard Kubat
Musik: Hans-Otto Borgmann
Ton: Hermann Stör
Kamera: Bruno Mondi
Kameraassistenz: Erich Grohmann
Standfotos: Erich Kilian
Bauten: Hermann Warm,
Carl Haacker
Maske: Karl Weitschat
Aufnahmeleitung: Gerhard Tandar
Herstellungsleitung: Gerhard Staab
Schnitt: Marianne Behr
Besetzung
Darsteller Rolle
Kristina Söderbaum Annchen
Eugen Klöpfer Pfarrer Hoppe
Hermann Braun Hans
Werner Hinz Kaplan Gregor von Schigorski
Elisabeth Flickenschildt Maruschka
Ernst Behmer Kutscher
Otto Sauter-Sarto Fischer Ostrowski
Berta Reschke Seine Frau
Gerhard Tandar Fährmann
Gisela von Collande Frau Nowososka
Günther Brackmann Jeskow, ihr Sohn
Heiner Dugal

Jugend ist ein deutsche Literaturverfilmung von 1938. Der Film wurde vom 6. November bis Dezember 1937 in der Umgebung von Ferch und Ketzin (Mark Brandenburg) gedreht. Die Uraufführung fand am 3. Mai 1938 in Berlin (Gloria-Palast) statt.

Auszeichnungen

Prädikate
  • künstlerisch wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

An einem Frühlingsmorgen des Jahres 1890 kommt in das kleine katholische Pfarrdorf Rosenau, das im damaligen Westpreußen an der deutsch-polnischen Grenze liegt, der blutjunge Student Hans. Er hat eben sein Abiturienten-Examen gemacht und will, bevor er nach Heidelberg auf die Universität zieht, seinen Onkel, den Pfarrer Hoppe, besuchen. Er sieht hier Annchen wieder, seine Cousine und des Pfarrers Nichte.

Sie war die Freundin seiner Kinderzeit. Pfarrer Hoppe hat Annchen, das uneheliche Kind seiner Schwester, sorgend und behütend zu sich ins Haus genommen, aber der Kaplan Gregor von Schigorski versucht, das Kind heimlich zu überreden, ins Kloster zu gehen und so die „Sünde“ seiner Mutter zu sühnen. Annchen kämpft einen schweren Kampf. Sie ist lebensdurstig, hingegeben an das Glück des Daseins und hütet doch das Andenken ihrer verstorbenen Mutter. In diesen Widerstreit der Empfindungen fällt die Ankunft des Vetters Hans. Ein neues leidenschaftliches Gefühl überströmt sie. Beide finden in ihrer Liebe schnell zueinander.

Annchens Liebe zu Hans ist fast eine Flucht vor Schigorski, eine Flucht vor dem Kloster, was aber wird aus ihr, wenn Hans fort ist? Der Kaplan weiß alles. Den Onkel, der alles für sie getan hat, glaubt sie enttäuscht zu haben. Was ist ihre Zukunft? Hans wird sie schnell vergessen, der Kaplan droht ihr. Gehetzt sieht sie keinen anderen Weg als den Tod. Hans, der Pfarrer, die Fischer, das ganze Dorf suchen sie Tag und Nacht. Die Leiche wird im See gefunden, und Annchens Tod ist für Hans die schwere Erschütterung, die am Beginn seines Weges ins Leben steht.

In dem Pfarrer Hoppe und in dem Kaplan Schigorski begegnen sich zwei Welten, zwei unversöhnliche Anschauungen, für die es keine gemeinsame Arbeit mehr geben kann. Beider Wege trennen sich. Für den menschlichen Pfarrer Hoppe bleibt Annchens Tod ein Erlebnis, über das er nie hinwegkommen wird, aber auch für Schigorski wird er vielleicht eine Erschütterung seiner dogmatischen Strenge bedeuten.


Anmerkungen

Max Halbes „Jugend“ war einer der größten Bühnenerfolge am Ende des 19. Jahrhunderts.[1]

„Jugend“ war erst der zweite Film der jungen Schauspielerin Kristina Söderbaum.

Nach der Aufführung äußerte sich der Autor der Vorlage Max Halbe zu diesen Film:

„Ich bin der Ansicht, daß man der Filmkunst ein ihr dienliches Werk nicht vorenthalten darf. Der Film kann ja heute in ganz anderem Ausmaße als die Bühne zum Menschen sprechen. Zur ersten Vorführung dieses Films ging ich, man kann ruhig sagen, fast wie zu einer Hinrichtung. Umso angenehmer war ich dann aber überrascht. Die Darstellung ist vorzüglich, der Dialog stimmt wortwörtlich. Nur dort, wo das Bild von sich aus spricht, hat Thea von Harbou gestrichen oder ergänzt. Der veränderte Schluß – in meinem Stück ist er unselige Schicksalsverstrickung, im Film entsteht er aus der inneren Herzensnot des jungen Menschen – hat mich überzeugt, daß der von anderen Gesichtspunkten ausgehende Film eine solche Umstellung braucht. Als Bühnendichter halte ich unbedingt an der einmal erkannten dramatischen Version fest.“[2]

1939 verkündete Reichsminister Joseph Goebbels in Danzig die Verleihung des Dichterpreises an Max Halbe.[3]

Filmplakate

Fußnoten

  1. Mein Film – Illustrierte Film- und Kinorundschau, Nr. 652, 24. Juni 1938
  2. Mein Film – Illustrierte Film- und Kinorundschau, Nr. 648, 27. Mai 1938
  3. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 26, 30. Juni 1939