Julfest

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Wintersonnenwende – brennendes Sonnenrad aus Stroh

Das Julfest ist ein Fest des germanischen Jahreskreises zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende im Julmond. Zum Jahresende wird die Wiedergeburt der Sonne nach dem Tod durch den Winter gefeiert. Gebräuchlich ist es, das Haus mit immergrünen Pflanzen zu schmücken, ein Julfeuer zu entfachen und sich zu beschenken (Julklapp). In den skandinavischen Sprachen heißt Weihnachten noch heute Jul, im Englischen besteht der Begriff Yule und auch im Nordfriesischen heißt es Jül.

Christianisierung

Julzeitgruß
Julfest 1944 (Julteller), Allacher Porzellan

Im Zuge der Christianisierung wurde versucht, das Julfest durch das Weihnachtsfest abzulösen, wobei einige Bräuche leicht abgewandelt übernommen wurden (Julbaum, Bescherung, Kerzenschein). Für Mitteleuropäer mit ihrer historischen Erinnerung an die schweren Verwüstungen, die die Reformationskriege des 16. und 17. Jahrhunderts in ihrer Heimat hinterlassen haben, ist es immer wieder verblüffend, zu sehen, mit welcher Unbekümmertheit und Selbstverständlichkeit in den baltischen und skandinavischen Ländern heidnische Feste gefeiert werden und wie vielfältig und authentisch die einzelnen kultischen und Brauchtumsüberlieferungen dort noch sind.

Der Monat Julmond erinnert mit seinem Namen an das Julfest.

In Niederdeutschland war es im Mittelalter Brauch, daß größe Sünder und solche, die ein Verbrechen abzubüßen hatten sich auf die weite Pilgerfahrt nach St. Jakob von Campostela fern in Spanien begaben, um hier die Christmette zu hören und Vergebung ihrer Sünden zu erlangen.

Julkranz

Julgabe des SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes, Allacher Porzellan.jpg
Oswald Pohl Julteller 1942, Allacher Porzellan.jpg

In bezug auf die vier Wochen vor dem Julfest hat sich der Julkranz bis heute erhalten. Angeblich wurde er als sogenannter Adventskranz von dem Theologen Johann Hinrich Wichern im Jahr 1839 erfunden,[1] hat aber aller Wahrscheinlichkeit nach als Julkranz eine vorchristliche Tradition.

Entweder werden die vier Kerzen bis zum Julfest nacheinander – passend zu den noch kürzer werdenden Tagen – ausgelöscht oder es wird in Erwartung des Julfestes eine Kerze nach der anderen entzündet.

Julleuchter

Zur Sonnenwende, zur Zeit des wiederkehrenden Lichtes, hatten die Vorfahren in fast jedem Haus den Turm- oder Julleuchter. Es wird eine Kerze auf dem Leuchter entzündet – als Symbol für den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit, aber auch als Symbol für den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen.

Auch heute noch sind die etwa 25 cm hohen Julleuchter aus Ton, Keramik und Porzellan erhältlich und bei nichtchristlichen Feiern der Jul- oder Weihnachtsfesttage Brauch.

Bedeutung und Ablauf des Julfestes

Die Rituale rund um das Julfest fokussieren sich auf die Wintersonnenwende des germanischen Jahreskreises.[2] Zentrales Moment ist das gemeinsame Mahl in der Familie, die Ehrung der Familienahnen und die Erwartung des wiederkehrenden Sonnenlichtes.

Die Julzeit ist eine zwölf Tage dauernde Friedenszeit, in der die Häuser mit immergrünen Zweigen wie Buchsbaum, Eibe, Fichte, Tanne, Stechpalme, Kiefern, Efeu oder Wacholder geschmückt wird, denen man schützende und heilende Kräfte zuschreibt. Ein alter Brauch ist es auch, einen großen Holzklotz aus dem Wald zu holen, den „Julklotz“, und ihn zwölf Tage und Nächte brennen zu lassen. Mit seiner Asche wurden die Felder gedüngt und krankes Vieh versorgt. Reichlich Opferblut floß bei den großen Festen unserer Ahnen, namentlich zur Zeit der Wintersonnenwende.

Das erste, das in allen germanischen Landen mit großem Jubel begangene Julfest, feierte die Wiederkehr des Sonnenlichtes. Mit der Darbietung von Gebeten und Opfern verband sich das Anzünden von gewaltigen Feuern auf Bergspitzen und das Laufen mit Feuerrädern. Diese „Funken“ symbolisierten die in der Sonne waltende Gottheit. Ebenfalls aus vorchristlicher Zeit stammt der „Julbock“, ein aus Stroh geflochtener Ziegenbock. Dieser läßt sich vielleicht zurückführen auf die Ziegen des Gottes Thor, die seinen Wagen zogen. Er bringt auf seinem Rücken die Geschenke.

Julklapp

Des weiteren ist für das Julfest typisch der „Julklapp“-Brauch. Dabei werden „Julklapp“-Päckchen aus Verstecken geholt. Diese reichlich in Hüllen verpackten Geschenke werden dann in den Raum geworfen und dabei wird „Julklapp! Julklapp!“ gerufen. Bei den Julklapp-Geschenken ist weniger der materielle Wert von Bedeutung als die Kleinigkeit oder der Vers, der immer in positiver oder negativer Hinsicht auf die Person des Beschenkten ausgerichtet ist. Keiner darf auspacken, ohne das Verschen vorzulesen. – Wenn sich das Gelächter über diese Reimchen gelegt hat, wenn die Geschenke begutachtet und bewundert worden sind, dann wird um den Weihnachtsbaum getanzt.

Christliche Überformungen

Die vorchristliche Jul-Tradition ist heute stark überlagert von dem biblisch begründeten, christlichen Brauchtum, was insbesondere eine Folge der tiefgreifenden Christianisierungen im Mittelalter ist. Von daher wird, nicht selten überwiegend aus sozial-gesellschaftlichen Beweggründen, am Heiligabend oder auch den beiden darauffolgenden Weihnachtstagen ein Kirchgang eingeplant. Dabei säumen brennende Kerzen in den Fenstern der Landgemeinden den Weg. Dieser Tag ist im Gegensatz zu den vorherigen eher ruhig und beschaulich. Die Nachbarn und Bekannten besuchen einander, die Kinder beschäftigen sich mit den neuen Spielsachen oder ziehen von Haus zu Haus und wünschen „God Jul“.

Eine ausgiebige Schmauserei begleitete die Götterfeste. Das Haus stand den Gästen offen, die reich bewirtet wurden. Dazu gehörte auch der Brauch des „Minnetrinkens“, und daran hielten unsere Ahnen so fest, daß sie, zum Christentum bekehrt oder gezwungen, dem „Herrn Christus“ und der „Jungfrau Maria“ Minne zutranken wie vormals dem Donar.

Rauhnächte

Für die Germanen hatten die zwölf Rauhenächte große Bedeutung. Die Geschehnisse jeder Nacht sollten symbolisch für einen Monat des folgenden Jahres stehen. In diesen Nächten wurden die Orakel befragt; der Germanenbrauch hat sich bis heute im Bleigießen zu Silvester erhalten.

Christen übernehmen Bräuche

Das Christentum vermischte diese nordischen Bräuche mit dem orientalischen Sonnenkult (Mithraskult) und gab ihm dadurch einen neuen Sinn. Erst im 4. Jahrhundert n. d. Z. legten die christlichen Kirchenführer – nach vielen Querelen – alle drei heiligen Feste zusammen, woraus unser Weihnachtsfest entstand.

Drittes Reich wollte Julfest aufwerten

Im Dritten Reich war von staatlichen Organisationen ein Trend erkennbar, das altgermanische Julfest im Vergleich zum christlichen Weihnachtsfest wieder aufzuwerten.

Rußland

Etymologisch verwandt ist das Wort mit dem zu Sowjetzeiten künstlich geschaffenen russischen Jolkafest.

Gedicht

Wir sind von Nordlands Art!


Wenn durchs Land der Herbstwind pfeift,
sind schon Berg und Tal bereift,
dann wendet sich mit frohem Sinn,
unser Herz zur Julzeit hin:
Herbststürme brausen, grau das Himmelszelt,
wir harren und hausen in unsrer dunklen Welt.
Kein Wettersturm ist uns zu hart; wir sind von Nordlands Art!


Hat der Julmond Schnee gebracht,
freuen wir uns dieser Pracht.
Hei, frisch die Schneeschuh angeschnallt,
uns ist kein Schnee zu kalt;
Schneestürme brausen über Wald und Feld,
wir schlittern und sausen durch unsre weiße Welt.
Kein Aufwärts ist zu steil, zu hart, wir sind von Nordlands Art!


Hat die Zeit uns wohlgetan,
sehnen wir das Fest heran,
die Sonnenwend mit neuem Licht,
das hell ins Finstre bricht:
Lichter erhellen jedes deutsche Haus,
wo wir uns gesellen, bei Wetter, Sturm und Braus,
ums heilge Feuer froh geschart, wir sind von Nordlands Art!

Siehe auch

Literatur

  • Johannes Scherr: Germania, 1890
  • Joseph Otto Plassmann: Julnacht – Weihenacht, in: „FM-Zeitschrift“, 1. Dezember 1936
  • Fritz Weitzel: Die Gestaltung der Feste im Jahres- und Lebenslauf in der SS-Familie, 1940 (Mit zip gepackte PDF-Datei)
  • Gisela Graichen: Das Kultplatzbuch. Ein Führer zu den alten Opferplätzen, Heiligtümern und Kultstätten in Deutschland. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1988, ISBN 3-86047-176-7
  • Klaus Bemmann: Die Religion der Germanen. Die Religion der Deutschen bevor sie Christen wurden. Überarbeitete und erweiterte Neuauflage 1998 mit zahlreichen Farbtafeln. Phaidon Verlag, Essen 1990, ISBN 3-88851-094-5
  • David M. Wilson (Hg.): Die Geschichte der nordischen Völker. Die Welt der Germanen, Kelten, Wikinger, Slawen. Orbis Verlag, München 2003, ISBN 978-3-572-01462-X. [Lizenzausgabe der Beck'schen Verlagsbuchhandlung, München, deutsche Ausgabe erstmals 1980; Originalausgabe: London 1980; zahlreiche großformatige Abbildungen.]
  • Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Vollständige Ausgabe. Marix Verlag: Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-143-8
  • ura-linda.de: Julfest / Wintersonnenwende / Mittwinter - Rauhnächte / Losnächte (PDF-Datei)
  • Rainer Schulz: Weihnachten – Das Weihe- und Seelenfest der Ario-Germanen, Verlag der Schelm (2017), ISBN 978-3947190041

Verweise

Fußnoten