Junkers Ju 90

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Junkers Ju 90.jpg

Die Junkers Ju 90 war ein viermotoriges deutsches Passagierflugzeug für den Schnellverkehr, das von 1937 bis 1939 gebaut und nach dem Firmensitz der Junkers-Werke in Dessau auch „Der große Dessauer“ genannt wurde. Je nach Modell lag die Anzahl der Besatzungsmitglieder zwischen 5 und 9 (so ab der Version „V-5“) Mann.

Erläuterung

Die Maschine konnte für die damalige Zeit die sensationelle Anzahl von 40 Passagieren befördern. Die Maschinen waren 26,30 m lang, 7,50 m hoch und hatten eine Spannweite von 35,02 m. Die maximale Geschwindigkeit betrug 350 km/h, die Reichweite etwa 2.000 km bei einer Dienstgipfelhöhe von 5.750 m. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs gegen Deutschland wurde das Flugzeug mangels entsprechenden militärischen Geräts hastig zum Transportflugzeug umfunktioniert. Insgesamt wurden 13 Maschinen gebaut, die bei Kriegsausbruch alle in den Dienst der Luftwaffe übernommen wurden.

Beim Unternehmen „Weserübung“ flogen fünf Ju 90 in der 4. Staffel/Kampfgruppe z. b. V. 107 als Transporter. Drei Ju 90 mit ihren Lufthansa-Besatzungen wurden im Mai 1941 zur Luftwaffe abkommandiert und flogen Transporte während der deutschen Unterstützung des irakischen Aufstands gegen die britische Besatzungsmacht. Schon 1939 kam die Ju 90 als Fernaufklärer in Frage, aber nur zwei Maschinen standen zur Verfügung, so daß sich Edgar Petersen zur Aufstellung der Fernaufklärungsstaffel „Oberbefehlshaber der Luftwaffe“ für die Fw 200 entschied. Das Kampfgeschwader 200 verfügte über das Nachfolgermodell Ju 290.

Absturz der Ju-90 „Brandenburg“ 1940

Die „Brandenburg“ (Deutsche Lufthansa) verunglückte am 8. November 1940 auf dem Flug nach Prag in der Nähe von Brauna bei Kamenz im heutigen Landkreis Bautzen (Sachsen). Alle 29 Personen an Bord (sechs Besatzungsmitglieder und 23 Passagiere) kamen dabei ums Leben.[1] Auch dies führte zu einem Vertrauensverlust und zur fehlenden Massenproduktion (insgesamt nur 18 wurden gebaut).

Technische Daten

Junkers Ju 90 V-7 der Luftwaffe
Kenngröße Daten
Länge 26,45 m
Spannweite 35,27 m
Höhe 7,05 m
max. Startmasse 22.980 kg
Höchstgeschwindigkeit 350 km/h
Reisegeschwindigkeit 320 km/h
Dienstgipfelhöhe 4.900 m
Reichweite 1.540 km
Triebwerke vier 9-Zylinder-Sternmotoren BMW 132H mit je 830 PS (610 kW) Startleistung

Versionen

  • V1: W.-Nr. 4913, 4 × DB 600A (1.050 PS)
  • V2: W.-Nr. 4914, 4 × BMW 132 H/1 (830 PS)
  • V3: W.-Nr. 4915, 4 × BMW 132 H/1
  • V4: W.-Nr. 4916, 4 × BMW 132 H/1, ab Ende 1942 4 × Jumo 211 F (1.200 PS)
  • Kleinserie: W.-Nr. 900001-010, 8 Flugzeuge für die DLH mit BMW 132 H/1, 2 Flugzeuge für SAA mit Pratt&Whitney Twin Wasp SC-G (W.-Nr. 0002 und 0004, 1.200 PS)
  • V5: W.-Nr. 4917, 4 × BMW 132 M (970 PS), neue Tragfläche
  • V6: W.-Nr. 4918, 4 × BMW 139 (1.500 PS), neue Tragfläche, 1942 für Umbau in Ju 390 V1 verwendet
  • V7: W.-Nr. 4919, 4 × BMW 801 A (1.560 PS), geänderte Tragfläche, längerer Rumpf
  • V8: W.-Nr. 4920, 4 × BMW 801, geänderte Tragfläche, längerer Rumpf
  • V9 und V10: nicht gebaut
  • V11 und V13: wurden Ju 290
  • V12: W.-Nr. 900001 beim Einsatz für die Waffenerprobung bei der Erprobungsstelle Tarnewitz

Filmbeiträge

Start vom Flughafen Tempelhof (ohne Ton):

Literatur

  • Helmut Bukowski / Fritz Müller: Junkers Ju 90, ein Dessauer Riese. Erprobung und Einsatz des Junkers Ju 90 bis Ju 290. Erinnerungen und Berichte eines Junkers-Flugzeugprüfers, Brandenburgisches Verlagshaus, 1995
  • Karl Kössler: Die großen Dessauer. Junkers Ju 89, Ju 90, Ju 290, Ju 390, Aviatic-Verlag, ISBN 978-3925505256

Verweise

Fußnoten