Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16

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Das Königlich Bayerische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 wurde als Infanterieregiment der Bayerischen Armee bei Kriegsbeginn 1914 in der Türkenkaserne in der Münchner Maxvorstadt aufgestellt und im Ersten Weltkrieg als Teil einer bayerischen Reserve-Division des Deutschen Heeres an der Westfront, zunächst vor Ypern, eingesetzt. In der Ersten Flandernschlacht fiel am 31. Oktober 1914 der Regimentskommandeur Oberst Julius List beim Sturm auf Gheluvelt, woraufhin das Regiment den Ehrennamen „List“ erhielt.

Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16, Stab und Offiziere.jpg

Geschichte

Vereidigung und Abschied am 8. Oktober 1914 in der Münchener Türkenkaserne
Major Johann Nepomuk Felix Julius Graf von Zech auf Neuhofen

6. bayerische Reserve-Division

Die Aufstellung des „Regiments List“, wie es später umgangssprachlich heißen sollte, begann im August 1914. In Deutschland waren Reserve, Landwehr und der gediente Landsturm bereits unter die Waffen gerufen. Dennoch standen noch starke Massen der Ersatzreserve zur Verfügung. Für die neuzubildende Armee hatte Bayern eine Division aufzustellen, und zwar die 6. bayerische Reserve-Division (unter Maximilian von Speidel), bestehend aus zwei Brigaden und vier Regimentern sowie Divisionstruppenteilen:

Divisionseinheiten

Hinzu kamen noch die Reserve-Kavallerie-Abteilung 6 und das Reserve-Feldartillerie-Regiment 6. Am 1. September 1914 war die Aufstellung der Regimenter; die Rekruten konnten nun eingeteilt werden, so kam z. B. Adolf Hitler in die 1. Kompanie unter Hauptmann Pflaumer des I. Bataillons/Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16.

Gliederung nach Aufstellung 1914

Oberst Petz (1865–1922), Korporierter (Guestphalia München), Offizier der Bayerischen Armee, Kommandeur des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 16 1915/1916, zuletzt Generalmajor
Mit Adolf Hitler im Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment 16 „List“
  • I. Btl.: Major d. R. Graf Zech auf Neuhofen (Adj. Leutnant Piloty); beide am 29. Oktober 1914 gefallen, das Bataillon übernahm Hauptmann Butterfaß, am 1.11.1914 dann Leutnant Schmidt
    • 1. Kp.: Hauptmann Christian Pflaumer
    • 2. Kp.: Hauptmann Ludwig Butterfaß
    • 3. Kp.: Leutnant Joseph Schmidt (seit 30. November 1914 Oberleutnant)
    • 4. Kp.: Hauptmann Franz Rubenbauer
  • II. Btl.: Major z. D. Ernst Brugger (am 29. Oktober 1914 schwer verwundet, blieb aber bis 3. November im Gefecht)
    • 5. Kp.: Oberleutnant Josef Loy (am 29. Oktober 1914 schwer verwundet, am 4. November 1914 verstorben)
    • 6. Kp.: Oberleutnant d. R. Walter Henle (am 29. Oktober 1914 schwer verwundet, am 3. November 1914 verstorben)
    • 7. Kp.: Oberleutnant der Landwehr Georg Engelbrecht (am 31. Oktober 1914 schwer verwundet, am 5. November 1914 verstorben)
    • 8. Kp.: Oberleutnant der Landwehr Karl Laudenbach (am 29. Oktober 1914 verwundet)
  • III. Btl.: Hauptmann a. D. Wilhelm von Lüneschloß (schwer verwundet am 31. Oktober 1914, das Bataillon übernahm zuerst Leutnant d. R. Joseph Brenner, der aber am 1. November 1914 fiel, danach Hauptmann Butterfaß mit Wirkung vom 31. Oktober 1914)
    • 9. Kp.: Oberleutnant d. R. Albert Beuschel (am 29. Oktober 1914 gefallen)
    • 10. Kp.: Hauptmann à la Suite Ludwig Graf von Waldbott-Bassenheim
    • 11. Kp.: Oberleutnant d. R. Johann Peukert (am 29. Oktober 1914 gefallen; am selben Tag überahm Lt. d. R. Karl Graf, der aber Minuten später fiel, dann übernahm Feldwebel-Leutnant Hans Müller, der ebenfalls am 29. Oktober fiel)
    • 12. Kp.: Oberleutnant a. D. Balduin Hagen (am 30. Oktober 1914 schwer verwundet, am 24. November 1914 verstorben)
  • 1. MG-Kompanie: Offizierstellvertreter Robert Schubert (am 16. November 1914 gefallen)

Abschied aus München

Am 8. Oktober 1914 verabschiedete sich das Regiment vom König von Bayern Ludwig III. und leiste seinen Eid. Am 10. Oktober 1914 ging es für die Marschkolonnen des Regiments zur zehntägigen Gefechtsausbildung auf dem Lechfeld. Am 12. Oktober 1914 erreichten die drei Bataillone des Regiments das „Lager Lechfeld“. Am 18. Oktober 1914 fanden die Fahnenweihe und der Vorbeimarsch am Divisionskommandeur Freiherr von Speidel statt.

An die Kriegsfront

Am 21. Oktober 1914 wurde der Abmarsch an die Kriegsfront befohlen. Erst am Nachmittag des 23. Oktober 1914 erreichte der Zug mit dem I. Bataillon mit Verspätung Lille, wo die Männer das erste Geschützfeuer wahrnahmen. Das II. und III. Bataillon traf am Morgen des 24. Oktober ein. Ab sofort galt die Reserve-Division als aktiv und erwartete Befehle. Der Vormarsch erfolgte am 27. und 28. Oktober 1914, das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16, das ausersehen war, als erstes Regiment der Division zum Einsatz zu kommen (als Unterstützung für die 54. Reserve-Division), war dem XXVII. Reserve-Korps bei der 4. Armee unterstellt.

Auf der Wahlstatt

Im Morgengrauen des 29. Oktobers 1914 erfolgte das erste Gefecht, die erste Gefechtsstaffel bildete um 6.45 Uhr die 1. und 3. Kompanie des I. Bataillons unter dem 46jährigen Major d. R. und ehemaligen Schutztruppenkämpfer sowie Gouverneur von Deutsch-Togo Johann Nepomuk Felix Julius Graf von Zech auf Neuhofen, der noch am selben Tag, wie so viele des Regiments, fallen sollte. Als der Nebel sich lichtete, mußte das Regiment die ersten Gefallenen und Verwundeten durch Artilleriegeschosse beklagen. Dann der erste Angriff gegen die Stellungen der Engländer. Bataillonskommandeur Major Graf von Zech und sein Adjutant Leutnant Bernhard Piloty (Lebensrune.png 27. Mai 1891 in Würzburg) führten diesen an, beide fielen Minuten später Seite an Seite, so wie sie gedient hatten.

Bernhard Piloty, Sohn von Professor Robert Ferdinand Piloty (erneut einberufen als Oberleutnant der Landwehr),[1] wurde schon in der Schlacht in Lothringen im August 1914 verwundet und nach seiner Genesung dem neuen Reserve-Regiment zur Verfügung gestellt. Sein jüngerer Bruder (Kompanieführer im Infanterie-Regiment „von Wittich“ (3. Kurhessisches) Nr. 83) Leutnant Leo Otto Wolfgang Friedrich Franz Piloty (Lebensrune.png 19. August 1892 in München) war schon am 1. September 1918 bei Noreuil gefallen. Hauptmann Rubenbauer übernahm die Führung des I. Bataillons.

Wegen der grauen Mützenüberzüge hatten am 29. Oktober 1914 Nachbarabteilungen (je nach Quelle Sachsen oder Württemberger) die Bayern zeitweise für Briten gehalten und eröffneten das Feuer. Die Auswirkungen waren verheerend und haben die Moral der Truppe stark beeinträchtigt.

Ergebnis des ersten Gefechtstages

Es wurde knapp ein Kilometer vorgerückt, 400 Gefangene und fünf Maschinengewehre waren eingebracht worden, aber 349 deutsche Kameraden blieben auf der Wahlstatt vor dem Feind. Regimentskommandeur Oberst List gab bekannt:

„Feind aus allen seinen Stellungen geworfen, mehrere hundert Gefangene. Infanterie hält die errungenen Stellungen und gräbt sich dort ein. Unterstützung durch die 6. Res.Inf.-Division bald zu erwarten.“

Schicksalstag 31. Oktober

Oberst Julius List fiel am 31. Oktober 1914. Das Regiment hatte am 30. Oktober kaum zu bewältigende Ausfälle gehabt, Gefallene und Verwundete, wo man hinschaute. Dennoch erhielt Oberst List trotz seines Einspruches vom Divisionskommandeur den Befehl, am Morgen des 31. Oktober zum Sturmangriff anzutreten. Um 0.52 Uhr, nach dem Uhrenvergleich, verabschiedete er sich auf einer nächtlichen Straße von seinen Offizieren, denen er die Hand drückte, da er wußte, daß die Verluste in wenigen Stunden verheerend sein würden.

„Sie haben gehört, meine Herren, was für morgen bevorsteht! Die Sache muß gemacht werden – Befehl ist Befehl! Gebe Gott, daß es gelingt!“

Wieder einmal oblag es dem I. Bataillon, um 6.30 Uhr den Sturm einzuleiten. Oberst List befand sich mit Hauptmann von Lüneschloß beim III. Bataillon. Um 4 Uhr morgens im tiefen Dunkel traten die Kompanien aus den Gräben. Seitengewehre wurden aufgepflanzt, die Feldflaschen in den Brotbeutel versorgt, um Geräusche zu unterdrücken, und zwei Gefechtslinien gebildet. Noch vor 6.40 Uhr Uhr eroberte das I. Bataillon die feindliche Stellung vor dem Schloßpark. Das III. Bataillon und die Württemberger auf der linken Flanke rückten aber viel zu langsam vor. Granaten waren bei einer Kommandeurbesprechung eingeschlagen, Oberst von Bendler und Artillerieführer Oberst von Feucht erlagen ihren Verwundungen; ihre beiden Regimnetsadjutanten fielen. General der Infanterie Berthold Deimling, Kommandeur des XV. Armeekorps, und mehrere Offiziere trugen leichtere Verwundungen davon. Erst um 8 Uhr rückten somit die Truppen nach, der Vormittag war ein einziges blutiges Ringen. Um 15 Uhr war es soweit, allgemeiner Sturm. Württemberger, Sachsen und das III. Bataillon brachen durch die Hecken an der Windmühle hervor. Oberst List, der sich in vorderster Gefechtslinie inmitten des III. Bataillons befand, war im dichten Feuer zum Angriff mit vorgegangen – beim Einbruch im Schloßpark Gheluvelt südöstlich von Ypern in Westflandern fand er, wie so viele an diesem Tag, den Heldentod.

„Unsere Armee in Belgien nahm gestern Ramscapelle und Bixschote. Der Angriff auf Ypern schreitet gleichfalls fort. Zandvorde, Schloß Hollebeke und Wambeke wurden gestürmt. Auch weiter südlich gewannen wir Boden. Östlich Soissons wurde der Gegner gleichfalls angegriffen und im Laufe des Tages aus mehreren stark verschanzten Stellungen nördlich von Vailly vertrieben. Am Nachmittag wurde dann Vailly gestürmt und der Feind unter schweren Verlusten über die Aisne geworfen. Wir machten tausend Gefangene und erbeuteten zwei Maschinengewehre. Im Argonnerwalde sowie westlich von Verdun und nördlich von Toul brachen wiederholt feindliche Angriffe unter schweren Verlusten für die Franzosen zusammen. Der Kampf auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz hat noch nicht zu einer Entscheidung geführt. Westlich von Warschau folgen die Russen langsam unseren sich neu gruppierenden Kräften.“Großes Hauptquartier der Obersten Heeresleitung, 31. Oktober 1914

Hauptmann von Lüneschloß, Kommendeur des III. Bataillons, und sein Adjutant Leutnant Herterich wurden beide schwer verwundet, von Lüneschloß zerriß es das Gesicht. Auch Regiments-Adjutant Leutnant a. D. Philipp Schnitzlein aus Aschaffenburg wurde an diesem 31. Oktober 1914 beim Sturmangriff mit Versprengten, die er eingesammelt hatte, schwer verwundet. Das Nachbarregiment, das Württembergische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, hatte die meisten seiner Offiziere und beinahe alle Zugführer verloren.

Um 21 Uhr des 1. November 1914 wurde das Regiment auf Befehl der Division aus dem Gefecht gezogen. Das II. Bataillon hatte dagegen bei Becelaere vor Ypern im Verband mit den Württembergern (54. Reserve-Division) während der drei Tage der Schlacht große Verluste, nur noch ein Drittel der Mannschaften war kampffähig, die Verbandsplätze waren überfüllt, zahlreiche Offiziere und Offiziersstellvertreter waren tot oder verwundet.

Schicksalstag 17. November 1914

Am 11. November 1914 übernahm Oberstleutnant Philipp Engelhardt das Regiment, der damit Oberstleutnant Friedrich Petz ablöste, zuletzt mit der Führung beauftragt. Engelhardt hatte sich als technischer Offizier, nachdem er erfahren hatte, daß aufgrund der großen Verluste zu wenige Kommandeure zur Verfügung standen, zur Infanterie gemeldet. Schon an diesem ersten Abend seines bevorstehenden Kommandos erlebte Engelhardt die Realität des Krieges, als ein Granatsplitter durch den offenen Eingang des Regimentsunterstandes eindrang, dem Adjutanten das Achselstück wegriß und den dahinterstehenden und von der Truppe sehr geschätzten Bataillonsarzt Dr. Otto Fischbach tödlich traf. Dr. Fischbach hatte nur Augenblicke zuvor von seiner Ablösung aus dieser Stellung erfahren.

Die Stärke des Regiments war inzwischen stark zusammengeschrumpft: vier Offiziere und acht meist auf wenige Gruppen zusammengeschmolzene Kompanien, die zum größten Teil ohne Führer waren. In der Nacht vom 15./16. November 1914 wie auch in den folgenden Tagen war Nachersatz an Offizieren und Mannschaften aus der Heimat eingetroffen und von Garde Dieu aus zum Regiment in Marsch gesetzt worden.

Der Regimentsstab hatte sich durch Pioniere einen einfachen Gefechtsstand an der Abzweigung des Hohlweges zum „Bayernwald“ (die blutige Wahlstatt erhielt diesen Namen, weil so viele Bayern in dem umkämpften Waldstück fielen oder gefangengenommen wurden) an der dem Feind zugekehrten Böschung erbauen lassen, der mit Brettern und Dachpappe abgedeckt war, um wenigstens gegen Regen notdürftig geschützt zu sein. Schon seit den Morgenstunden des 17. November entwickelte der Gegner eine starke Feuertätigkeit auf die vordere Linie des Regiments, aber auch auf den Hohlweg und auf das dahinter liegende Waldgelände. Salve um Salve feuerten die feindlichen Batterien. Die jungen, gerade aus der Heimat eingetroffenen Truppen brauchten Nervenkraft, auch weil in ihren nassen Gräben und Erdlöchern mancher sein junges Leben lassen mußte.

Zur Befehlsausgabe hatte der Kommandeur die Kompanieführer um 14.30 Uhr zu sich befohlen. Um 14.15 Uhr – ein Teil war bereits eingetroffen und hatte sich notdürftig in dem engen Raum zusammengedrängt – schlug ein Volltreffer in den Regimentsgefechtsstand ein. Der Fernsprechunteroffizier Kreitmeier, Offizierstellvertreter Wimmenauer und ein am Eingang stehender Befehlsempfänger vom Reserve-Feldartillerie-Regiment 6 waren gefallen oder lagen im Sterben. Der Befehlsschreiber des Regiments, Sergeant Ostberg, sowie die Offizierstellvertreter Oberer und Martin waren schwer verwundet. Martin starb kurze Zeit darauf im Lazarett. Auch der Regimentskommandeur Oberstleutnant Engelhardt war schwer verwundet; die linke Hand war verstümmelt, und ein Granatsplitter hatte ihm die Hauptschlagader des rechten Oberschenkels durchschlagen. Da diese schwere Verwundung in der ersten Aufregung und wegen der herrschenden Dunkelheit im Gefechtsstand nicht gleich beachtet wurde, trat infolge des raschen starken Blutverlustes vorübergehend eine leichte Ohnmacht ein, und mit den Worten: „Ich wollte nur meinem Vaterlande dienen“ sank er nach rückwärts. Vier Meldegänger gruben nun den Kommandeur und die Verwundeten aus, darunter Adolf Hitler. Sie legten Engelhardt einen Notverband an und trugen ihn auf einer Bahre bei Tag auf der vom Feinde eingesehenen und heftig beschossenen Straße zum Verbandsplatz im Keller des ehemaligen Hospizes von Wytschaete, wo sich Regimentsarzt Dr. Riehl seiner annahm.

Gefallene Oktober/November 1914

Alleine in den ersten drei Wochen des Kampfes vom 29. Oktober bis 24. November 1914 fielen 373 Mann des Königlich Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 16.

Auflösung 1918

Bei der Auflösung der Bayerischen Armee stand das Regiment in Lagerlechfeld zwischen Augsburg und Landsberg.

Verluste des Regiments 1914–1918

Am Ende des Krieges waren 75 Offiziere, 387 Unteroffiziere und 3.289 Mannschaften des Regiments gefallen oder anderweitig zu Tode gekommen (117 Mann). 8.795 Mann wurden verwundet (darunter 1.006 Offiziere), und 678 Mann gerieten in Kriegsgefangenschaft.

Die letzten Worte des Oberstleutnants Maximilian von Baligand an seine Männer, Regimentsbefehl vom 12. Dezember 1918

Namensvarianten

Ansichtskarte des Infanterie-Regiments 199 „List“
Ärmelstreifen „Infanterie-Regiment List“
  • Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16
  • Königlich Bayerisches 16. Reserve-Infanterie-Regiment
  • Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment „List“ Nr. 16
  • 16. Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment (List)
  • 16. Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment
  • Reserve-Infanterie-Regiment „List“

Personen

Kommandeure und Führer (nach Führerliste)

  • Oberst Julius List aus München ab 10. September 1914 (gefallen am Nachmittag des 31. Oktober 1914)
    • Regimentsadjutant: Leutnant a. D. Philipp Schnitzlein aus Aschaffenburg (am 31. Oktober 1914 schwer verwundet)
  • Hauptmann (später Major) der Landwehr Franz Rubenbauer vom 1. bis 8. November 1914
  • Oberstleutnant Friedrich Petz vom 9. bis 11. November 1914
  • Oberstleutnant Philipp Engelhardt (später Oberst bzw. Generalmajor), Kommandeur seit dem 11. November 1914, am 17. November 1914 schwer verwundet
  • Oberstleutnant Friedrich Petz ab dem Abend des 17. (am 18. offiziell mit der Führung beauftragt) bis 30. November 1914
  • Oberstleutnant Anton von Langlois
  • Oberstleutnant Friedrich Petz
  • Oberstleutnant Emil Spatny (später Oberst)
  • Major Anton Freiherr von Tubeuf[2] bis 26. Juli 1914 (nach anderen Quellen bis 6. August; später Oberstleutnant)
  • Major Karl Seekirchner
  • Major Karl Leeb
  • Hauptmann Freiherr von Godin
  • Major Bourier
  • Oberstleutnant Maximilian von Baligand,[3] letzter Kommandeur bis 15. Dezember 1918 (später Oberst)

Bekannte Angehörige (Auswahl)

  • Otto Ammann, Kunstmaler, 10. Kompanie (gefallen 16. Mai 1917)
  • Adam Blersch, Baurat, 2. Kompanie
  • Dr. Wilhelm Diess, Rechtsanwalt
  • Ernst Glunk, Diplomingenieur, Vorstandsmitglied des Ingenieurbüro Oskar von Miller, Verbindungsmann zur Artillerie
  • August Haugg, Schriftleiter des „Fränkischen Kurier“, 2. Kompanie
  • Dr. Walter Kühn, Redakteur „Die Zeit im Bild“
  • Adolf Meyer, Hauptlehrer, 10. Kompanie
  • Dr. Eugen Roth, Schriftleiter der „Münchner Neuesten Nachrichten“
  • Albert Schellerer[4] (1890–1974), Kunstmaler, 12. Kompanie, 1916 schwer verwundet
  • Dr. Fridolin Solleder, 12. Kompanie
  • Dr. Karl Stiegler, geschäftsführender Direktor des Bayerischen Brauerbundes

Traditionspflege der Wehrmacht

Das Infanterie-Regiment 199 wurde am 26. August 1939, als Regiment der 2. Welle, in Augsburg (Wehrkreis VII) aufgestellt. Dieses Regiment erhielt am 21. September 1939 die Ehrenbezeichnung „Infanterie-Regiment List“. Nach Auflösung der 57. Infanterie-Division (Juli 1944) übernahm das Grenadier-Regiment 19 der 7. Infanterie-Division die Tradition und somit den Ärmelstreifen „Infanterie-Regiment List“.

Am 12. Januar 1945 begann die letzte russische Großoffensive. Als die 7. Infanterie-Division am 14. Januar versuchte, den Angriff abzuwehren, wurde das Grenadier-Regiment „List“ innerhalb weniger Stunden zersprengt und überrannt. Die Reste sammelten sich am Divisionsgefechtsstand. Es folgten noch Gefechte am 15. Januar 1945 bei Golymin. Der Ort ging am 17. Januar verloren. Am 18. Januar wurde das Regiment durch Versprengte des Grenadier-Regiments 62 aufgefüllt. Beim weiteren Rückzug auf die Danziger Bucht fand das Regiment zwischen Bohnsack und Stutthoff sein Ende.

Siehe auch

Literatur

  • Fridolin Solleder / Maximilian von Baligand: Vier Jahre Westfront: Geschichte des Regiments List R.I.R. 16, München 1932
  • Friedrichfranz Feeser u. a.: Das Bayernbuch vom Weltkriege 1914–1918 (2 Bände), Stuttgart 1930
  • Adolf Meyer: Mit Adolf Hitler im Bayrischen Reserve-Infanterie-Regiment 16 List, mit einem Geleitwort von Julius Streicher, Mfr., G. Aupperle, Neustadt-Aisch 1934
  • Thomas Weber: Hitlers Erster Krieg: Der Gefreite Hitler im Ersten Weltkrieg, Propyläen Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-549-07405-3

Verweise

Fußnoten

  1. Prof. Dr. jur. Piloty war mit Melanie, Tochter des Geheimen Kommerzienrates und Industriepioniers Otto von Steinbeis, verheiratet und Vater von vier Söhnen, wovon zwei im Ersten Weltkrieg fielen. Sein Bruder Prof. Dr. Oskar Piloty fiel 1915.
  2. Simon Anton Victor Friedrich Hermann Guido Freiherr von Tubeuf (Lebensrune.png 28. Juni 1870 in Amorbach; Todesrune.png 22. Juli 1950 in Bad Aibling) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee und des Deutschen Heeres. Er wurde für seine Leistungen u. a. am 1. Juni 1918 mit dem Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet. Nachdem er 1919 als Oberstleutnant vom Militärdienst verabschiedet worden war, verbrachte er seinen Ruhestand in Bad Aibling.
  3. Wilhelm Karl Eugen Maximilian „Max“ von Baligand (Lebensrune.png 23. April 1869 in München; Todesrune.png 11. September 1945 in Tegernsee); über Hitler schrieb er später: „Es ist nicht wahr, daß Hitler sich hinten beim Regimentsstab einen Druckposten gesichert hatte. Wenn alle Inhaber solcher Druckposten bei den Stäben so tapfer gewesen wären, wie Hitler es war, dann wäre in den Schützengräben nie ein Haß gegen die Stäbe aufgekommen.“
  4. Künstlerinfo: dt. Bildhauer, Maler und Gebrauchsgraphiker (1890 München bis 1974 München), 1907–09 Schüler der Münchner Kunstgewerbeschule, ab 1909 Studium der Bildhauerei an der Akademie München bei Balthasar Schmitt, später bei Hermann Hahn, ab 1914 Kriegsdienst, 1916 Verwundung und bis 1919 Rückkehr an die Akademie, in Folge der Kriegsverletzungen Aufgabe der Bildhauerei und Wechsel zur Malerei unter Hugo von Habermann und Angelo Jank, anschließend als Gebrauchsgraphiker tätig, wirkte ab 1928 verstärkt als Maler, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, tätig in München, nach 1945 zeitweise in Kempten.