Konzentrationslager Lamsdorf

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Das im Jahr 1939 von der deutschen Wehrmacht ursprünglich als Kriegsgefangenenlager errichtete Internierungslager bei Lamsdorf in Oberschlesien erlangte ab 1945 zweifelhafte Bekanntheit als Vernichtungslager vor allem für Deutsche. Im Sommer 1945 entstanden allein in Oberschlesien sieben, überwiegend als Vernichtungslager betriebene polnische Konzentrationslager, von denen die Lager in Lamsdorf und Schwientochlowitz (KZ Zgoda) die berüchtigtsten waren. Gewaltexzesse der polnischen Wachmannschaften gehörten zum Alltag und blieben von den Vorgesetzten gewiß regelmäßig unbestraft. Tausende internierte Deutsche kamen bei den Gewaltorgien ums Leben. In den Baracken wurden vom Sommer 1945 bis zum Herbst 1946 insgesamt mehr als 10.000 Deutsche eingekerkert, grausam zugerichtet und zumeist ermordet.

Die Zustände

Im polnischen Konzentrationslager Lamsdorf wurden nach dem Kriege Deutsche interniert, gefoltert und ermordet. Allein in diesem KL wurden in den Jahren 1945/46 mehr als 6.000 Volksdeutsche von den Polen ermordet. Im Lager von Lamsdorf litten die gefangenen Deutschen unter der Brutalität und den willkürlichen Mißhandlungen des Lagerpersonals, die unter dem Befehl des polnischen Lagerkommandanten Czeslaw Geborski (Gimborski) standen. Die Gefangenen starben an Hunger, Folter und Vergewaltigungen oder den Folgen der Zwangsarbeit, worüber der ehemalige Lagerarzt Heinz Esser in seinem Buch unter dem Titel „Die Hölle von Lamsdorf“ berichtet.

Viele Tausende Deutsche Bewohner Oberschlesiens kamen in dieses Lager, wurden beraubt und ausgeplündert, um es niemals mehr verlassen zu können. In der Hauptsache wurden die Dorfbewohner des Kreises Falkenberg ohne Unterschied und Geschlecht, auch Schwerkranke und Sterbende, dorthin gebracht.

Das Polnische Konzentrationslager von Lamsdorf bestand bis zum Herbst 1946.

Im Jahre 1991 hatte die Gemeinde Lamsdorf ein großes Holzkreuz an jenem Ort aufgestellt, wo im nahe gelegenen Wald Massengräber vermutet wurden. Unbekannte fackelten das Mahnmal wenig später ab. Einen im Jahre 1995 verankerten Granitgedenkstein rissen die Polen, die das deutsche Gebiet derzeit okkupiert haben, mit einem Traktor heraus.

Zitat

  • „Die Tschechen haben tausendmal weniger und die Polen hundertmal weniger erlitten im Vergleich zu dem, was sie in den letzten beiden Generationen den Deutschen zugefügt haben.“ — Prof. David L. Hoggan, VS-amerikanischer Geschichtswissenschaftler
  • „Die Polen wandelten das Lager in ein Internierungs- und Arbeitslager für Deutsche um. Zu dem Zeitpunkt, als ich dort sein mußte, war es ein Vernichtungslager (...) Die einzige Arbeit, die es dort gab, war das Ausheben von Massengräbern und das Hineinwerfen der Toten (...) Von all dem Leid, das ich gesehen und erlebt hatte, war ich so traumatisiert, daß ich keine Trauer empfand, als wir unsere Heimat verließen. Ich habe sie bis heute nicht wiedergesehen.“ – ‚Erinnerung eines Augenzeugen, Wunden die verheilt, aber nicht vergessen sind‘, in Schlesische Nachrichten, Oktober 2020, Seite 18–19

Siehe auch

Literatur

Verweise