Kahlau, Heinz

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Heinz Kahlau (* 6. Februar 1931 in Drewitz bei Potsdam; † 6. April 2012) war ein deutscher Lyriker und IM des MfS.

Werdegang

Heinz Kahlau wurde am 6. Februar 1931 in Drewitz bei Potsdam geboren. Er wuchs als ältestes von vier Kindern in einer Arbeiterfamilie auf. 1937-1945 besuchte Kahlau die Volksschule in Potsdam-Babelsberg. 1949 übersiedelte er nach Berlin. 1953-1956 war er Regieassistent und Meisterschüler von Bertolt Brecht an der Deutschen Akademie der Künste.

Wirken

Nach dem Volksschulabschluss verdiente Heinz Kahlau bis 1948 seinen Lebensunterhalt als ungelernter Elektriker, Holzdrechsler und Traktorist. Das Schreiben machte er 1956 zu seinem Beruf. Kahlau galt als einer der meistgelesenen Lyriker der Gegenwart. Er legte über 20 Gedichtbände vor und fand Eingang in zahlreiche Sammlungen, Anthologien sowie Schulbücher. Populär wurde er in der DDR,[1] wo sein Publikationsverzeichnis über 60 Bücher umfasste, zudem durch seine vielen Nachdichtungen. U. a. übertrug er chinesische und jiddische Volkslieder sowie amerikanische Arbeiterlieder ins Deutsche. Im Westen Deutschlands (BRD) blieb Kahlau lange Zeit unbeachtet und fasste dort auch nach der Wiedervereinigung kaum Fuß. Heinz Kahlau ist eines der prominentesten Beispiele für einen einst überaus populären Schriftsteller der DDR, aus dem kein gesamtdeutscher Schriftsteller geworden ist.

Von 1970 bis 1980 war Kahlau Präsident des PEN-Zentrums der DDR.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Hoffnung lebt in den Zweigen des Caiba. Neues Leben, Berlin 1954
  • Gedichte. Volk und Welt, Berlin 1956
  • Die Schönste. (Drehbuchteile der Zensurfassung). 1957
  • Die Maisfibel. Volk und Welt, Berlin 1960
  • Jones’ Family. Eine Groteske mit Gesang. Henschel, Berlin 1962
  • Auf der Sonnenseite. 1962 (Drehbuch).
  • Der Fluß der Dinge. Gedichte aus 10 Jahren. Aufbau, Berlin 1964
  • Mikroskop und Leier. Bechtle, München 1964
  • Ein Krug mit Oliven. Parabelstück. Henschel, Berlin 1966
  • Du. Liebesgedichte. Aufbau, Berlin 1971
  • Balladen. Aufbau, Berlin 1971
  • Der Rittersporn blüht blau im Korn. Kinderbuchverlag. Berlin 1972
  • Flugbrett für Engel. Gedichte. Aufbau, Berlin 1974
  • Der Vers, der Reim, die Zeile. Wie ich Gedichte schreibe. Neues Leben, Berlin 1974
  • Das Hammer-Buch. Junge Welt, Berlin 1975
  • Wie fand der Fritz grad, krumm und spitz. (Kinderbuch) Zeichnungen: Éva Gaál. Corvina Verlag, 1976
  • Tasso und die Galoschen. 2 Stücke. Aufbau, Berlin 1980
  • Daß es dich gibt macht mich heiter. Liebesgedichte. Eremiten-Presse, Düsseldorf 1982, ISBN 3-87365-183-1
  • Fundsachen. Gedichte. Aufbau-Verlag. Berlin und Weimar 1984
  • Ich liebe dich. Handpresse Gutsch. Berlin 1988, ISBN 3-924993-47-5
  • Eines beliebigen Tages. Ausgewählte Gedichte. Tribüne, Berlin 1989, ISBN 3-7303-0435-6
  • Sinn- und Unsinngedichte. Aufbau, Berlin 1989, ISBN 3-351-01513-5
  • Der besoffene Fluss. Balladen. Aufbau, Berlin 1991, ISBN 3-351-01834-7
  • So oder so. Gedichte 1950–1990. Aufbau, Berlin 1992, ISBN 3-7466-0182-7
  • Kaspers Waage. Gedichte. Aufbau, Berlin 1992, ISBN 3-351-02193-3
  • Zweisam. Liebesgedichte. Aufbau, Berlin 1999, ISBN 3-7466-1569-0
  • Lutz Görner (Hrsg.): Sämtliche Gedichte und andere Werke (1950–2005). Aufbau, Berlin 2005, ISBN 3-351-03062-2

Fußnoten

  1. Kahlau gehörte zu den bekanntesten Lyrikern der DDR.