Himboldt, Karin

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Karin Himboldt – ungezwungen, stroff, von ansteckend gesunder, frischer Jugend. In Quax, der Bruchpilot sah sie reizend aus und hielt die Rolle des kameradschaftlich tapferen, dabei zärtlich verliebten Mädchens mit gewinnender Natürlichkeit durch.
Karin Himboldt’ Grab
Basel OT Riehen, Hörli-Friedhof
Inschrift des Grabsteins

Karin Käte Lissy Himboldt (Lebensrune.png 8. Februar 1920 in München; Todesrune.png 1. Dezember 2005 in Basel) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Die am 8. Februar 1920 als Karin Käte Lissy Himboldt in München geborene Schauspielerin wirkte während ihrer Karriere zwar nur in wenigen Kinoproduktionen mit, ging jedoch – wie ihre Mitspieler – mit einem Streifen in die Filmgeschichte ein: In der bis heute zu den Klassikern des Genres zählenden Komödie Die Feuerzangenbowle (1944). In Szene gesetzt von Helmut Weiss nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Spoerl, der auch das Drehbuch beigesteuert hatte, brillierte hier Heinz Rühmann in der Rolle des Pennälers Pfeiffer („mit drei f“). Einst populäre Schauspieler wie Erich Ponto (Chemieprofessor Crey, genannt „Schnauz“) oder Paul Henckels (Gymnasialprofessor Bömmel) traten in köstlichen Rollen als „Lehrkörper“ in Erscheinung. Die reizende Karin Himboldt erfreute das Publikum als junge, Schleifchen tragende Eva bzw. Tochter des Schuldirektors Knauer, genannt „Zeus“ (Hans Leibelt)), die schließlich ihr Glück mit dem vermeintlichen „Schöler“ Pfeiffer findet.

Aufgewachsen in Kopenhagen, hatte Karin Himboldt in Berlin eine Ausbildung zur Schauspielerin absolviert und erste Bühnenerfahrungen in Kiel gesammelt. Ihre kurze Leinwandkarriere begann mit dem immer noch den Vorbehaltsfilmen zuzurechnenden Kriminalfilm Falschmünzer (1941; Regie: Hermann Pfeiffer), in dem sich die hübsche Blondine als Kunstschülerin Hanna, Freundin des gesetzestreuen Grafikers Herbert Engelke (Hermann Brix) präsentierte. Heinz Rühmann soll von dem jungen Nachwuchstalent so begeistert gewesen sein, daß er sie als seine Partnerin für die turbulente Fliegerkomödie Quax, der Bruchpilot (1941; Regie: Kurt Hoffmann) vorschlug. Hier mimte Karin Himboldt die unbeschwerte Marianne Bredow, welche den „Fliegerhelden“ Otto Groschenbügel, genannt „Quax“ (Heinz Rühmann), anhimmelt und ihm mehrfach bei brenzligen Situationen zur Seite steht. Aufgrund des Erfolgs an den Kinokassen schob die Berliner Universum-Film AG noch einen Kurzfilm mit dem Titel Glück in der Liebe – Bruch mit der Kiste (1941) nach. Auch in der 1943/44 gedrehten und erst am 22. Mai 1953 uraufgeführten Fortsetzung Quax in Afrika) (Regie: Helmut Weiss) erhielt Karin Himboldt wieder die Rolle der Marianne Bredow, diesmal verlor Fluglehrer „Quax“ jedoch sein Herz an die nicht minder hübsche Flugschülerin Renate Scholl, gespielt von Herta Feiler, im wahren Leben Rühmanns Ehefrau.

Die beiden Produktionen Tierarzt Dr. Vlimmen (1945; Regie: Boleslav Barlog) mit Hans Söhnker in der Titelrolle sowie Der Scheiterhaufen (1945; Regie: Günther Rittau) mit Ewald Balser als kleinstädtischem Richter blieben kriegsbedingt unvollendet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Karin Himboldt nicht mehr so recht an ihre Filmkarriere anknüpfen, sie stand zwar bis Ende der 1950er Jahre noch sporadisch vor der Kamera, ihre Mitwirkung blieb jedoch weitgehend unbeachtet. In dem Krimi „Verführte Hände“ (1949), von Fritz Kirchhoff gedreht bzw. inspiriert anläßlich des Ende Oktober 1947 geführten, international für Aufsehen erregenden Prozesses um die Kunstfälschungen des Niederländers Han van Meegeren, hatte sie die Rolle der Elizza, Tochter des Kunsthistoriker Dr. John Ebenwyl (Helmuth Rudolph), übernommen. Albrecht Schoenhals glänzte als skrupelloser Kunsthändler Dr. Aslan Trollop, der den begnadeten Maler Verkooren (Vasa Hochmann) mit Drogen für seine betrügerischen Handlungen abhängig macht bzw. zur Fälschung berühmter Gemälde zwingt.

Eine weitere Aufgabe erhielt Karin Himboldt in der internationalen Produktion „Fünf Mädchen und ein Mann“ (1951) mit dem fünf typische Nachkriegsepisoden aus fünf Ländern gezeigt wurden. Regisseur Wolfgang Staudte war für den deutschen, in Berlin spielenden Teil zuständig, der Karin Himboldt mit der Figur der Berlinerin Charlotte betraute.

Nach einer Nebenrolle in Paul Martins kabarettistischem Lustspiel „Die Frauen des Herrn S.“ (1951) dauerte es fünf Jahre, bis man Karin Himboldt wieder auf der Leinwand sah. Sie übernahm neben den Protagonisten Karlheinz Böhm und Anouk Aimée einen kleine Rolle in Rudolf Jugerts Liebesfilm „Nina“ (1956), tauchte in E. W. Emos, ganz auf Hans Moser und Paul Hörbiger zugeschnittenen weinseligen Lustspiel „Ober, zahlen“ (1957) als Susi auf. Eine letzte Leinwandrolle spielte sie als Harriet in Axel von Ambessers Gesellschaftskomödie „Bezaubernde Arabella“ (1959) an der Seite von Titelheldin Johanna von Koczian. Bereits vor der Premiere am 22. Dezember 1959 hatte man sie im Mai in dem Fernseh–Spiel „Der keusche Lebemann“ (Regie: Hermann Pfeiffer) erleben können, einer Adaption des gleichnamigen Theaterschwanks von Ernst Bach und Franz Arnold. Mit der Figur der berühmten Kinoschauspielerin Maria Rainer alias Ria Rey schlug sie hier einen Bogen zu ihrer eigenen kurzen Laufbahn als populäre UFA–Darstellerin, der legendäre Volksschauspieler Willy Millowitsch gab den Titelhelden Max Stieglitz, der (angeblich) ein stadtbekanntes Verhältnis mit dem Filmstar Ria Rey hat.

Danach zog sich Himboldt endgültig ins Privatleben zurück. Durch die Heirat mit dem Direktor eines Baseler Chemiekonzerns lebte sie fortan in der Schweiz, wo sie am 1. Dezember 2005 im Alter von 85 Jahren in Basel starb. Die Medien nahmen nur wenig Notiz von ihrem Ableben, unter anderem widmete ihr Die Welt (recht verspätet am 30. Januar 2007) einen kurzen Nachruf.

Filmographie