Eick, Karl-Gerhard

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Karl-Gerhard Eick (* 14. Februar 1954 in Ulm) ist ein deutscher Industriemanager und war seit 1. März 2009 Vorstandsvorsitzender des Arcandor-Konzerns.

Werdegang

Karl-Gerhard Eick wurde am 14. Februar 1954 in Ulm geboren. Er studierte in Augsburg Betriebswirtschaftslehre und promovierte dort abschließend 1982.

Wirken

Seine Laufbahn begann Karl-Gerhard Eick beim Autokonzern BMW AG in München, der damals durch Innovationen zu einem führenden Anbieter der Oberklasse aufstieg. Zuletzt leitete er das Controlling im Ressort von BMW-Chef Eberhard von Kuenheim. 1989 bis 1991 wirkte Eick als Bereichsleiter Controlling beim mittelständischen Besteck-Hersteller Württembergische Metallwarenfabrik WMF in Geislingen (Kreis Göppingen). Der Hersteller konsolidierte sich damals durch Einsparungen, Rationalisierungen und eine Bereinigung der Sortimentstruktur, wozu das von Eick aufgebaute Controlling klar beitrug. 1991 wechselte er zur Carl Zeiss Gruppe nach Oberkochen. Der Spezialist für Brillenglas, Mikroskope und medizinisch-optische Geräte erwarb damals 51 % an der Carl Zeiss Jena GmbH und führte damit das nach 1945 geteilte Unternehmen teilweise wieder zusammen. Dies erwies sich aber als schwierig. Eick leitete den Zentralbereich Controlling, Planung und EDV, schied aber 1993 aus.

Zwischen 1993 und 1998 folgte eine Tätigkeit als Finanzvorstand bei der Gehe AG in Stuttgart und von 1998 bis 1999 als Vorstand für Controlling, Betriebswirtschaft und EDV bei Franz Haniel & Cie. GmbH in Duisburg.[1] Als Finanzchef hatte er in Stuttgart maßgeblichen Einfluss bei der Übernahme britischer Pharmagroßhändler.

Seit Januar 2000 hatte Eick den Vorstandsbereich Finanzen und Controlling der Deutschen Telekom AG geleitet.[2] Eick löste Joachim Kröske ab, der seinen bis Ende März 2000 laufenden Vertrag bei der Telekom nicht verlängert hatte. Im November 2002 war er stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG geworden.

Seit 1. März 2009 ist Eick Vorstandsvorsitzender der Arcandor AG und der Thomas Cook Group. Schon beim Amtsantritt sprach der neue Konzernchef Eick von einer Krise des Konzerns; im Mai 2009 musste Arcandor AG um staatliche Bürgschaften und Kredite bitten.[3]

Abwicklung Karstadt/Quelle

Arcandor (Karstadt/Quelle) geht voraussichtlich im September 2009 in die Insolvenz. Satte 15 Millionen Euro wird Karl-Gerhard Eick (für gerade mal ein knappes halbes Jahr) als Abfindung einstecken, wenn er seinen Posten räumt.

Als Vorstandsvorsitzender wird Eick sein vereinbartes Fünfjahresgehalt von 15 Millionen Euro auch beziehen, wenn der Karstadt/Quelle Konzern in die Insolvenz geht. Eick hatte im Februar 2009 seinen Vorstandsposten bei der Telekom verlassen und den angeschlagenen Arcandor-Konzern übernommen. In Bonn verdiente er jährlich zwei Millionen Euro plus eine Million Bonuszahlungen. Diesen Betrag ließ er sich auch bei Arcandor für fünf Jahre garantieren.[4]

Eick selbst findet das ganz in Ordnung. Als früherer Finanzchef bei der Telekom habe er einen sicheren Vierjahresvertrag (zwei Millionen Grundgehalt, eine Million Bonus) gehabt. Als die Privatbank Sal. Oppenheim, Großaktionär von Arcandor, Eick als "Retter" zum schwer angeschlagenen Handelsriesen Arcandor holte, verlangte Eick "eine ähnliche Sicherheit" - und bekam sogar einen Fünfjahresvertrag im Wert von 15 Millionen. Der muss nun auch bei Insolvenz ausbezahlt werden, obwohl Eick Arcandor nicht retten konnte. Das bestätigte die Bank - "Letztlich bezahlt das auch der Steuerzahler".[5]

Aufsichtsratsmandate

Fußnoten

  1. Ende 1998 war Eick vom Stuttgarter Pharmahändler Gehe AG zu deren Duisburger Konzernmutter Haniel & Cie GmbH gewechselt.
  2. Von 2000 bis Februar 2009 war er Vorstand für Finanzen bei der Deutschen Telekom AG in Bonn.
  3. Ohne Staatshilfe steht Arcandor vor dem Aus, zeit.de, 24. Mai 2009
  4. Der Mann, der Karstadt in die Insolvenz führte, geht mit 15 Millionen Euro, bz-berlin.de, 29. August 2009
  5. 17.000 Euro Stundenlohn für einen Versager - Der Gier-Manager kassiert und die Mitarbeiter zittern um ihre Jobs, Berliner Kurier, Seite 03, 29. August 2009