Becker, Karl-Heinz (1914–2000)

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Ritterkreuzträger Karl-Heinz Becker, Fallschirmjäger der Luftwaffe

Karl-Heinz Becker (Lebensrune.png 2. Januar 1914 in Schwedt a. d. Oder; Todesrune.png 3. Oktober 2000 in Bargum)[1] war ein deutscher Offizieranwärter der Reichswehr und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberst, Fallschirmjäger und Eichenlaubträger der Luftwaffe während des Zweiten Weltkrieges. Zuletzt führte Becker die 3. Fallschirmjäger-Division im Rahmen der Reichsverteidigung.

Leben

Karl-Heinz Becker wurde am 2. Januar 1914 in Schwedt an der Oder geboren.[1]

Drittes Reich

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Becker trat am 10. Oktober 1934 der Landespolizeigruppe „General Göring“ bei und besucht ab dem 1. Juli 1935 den 2. Fähnrich-Lehrgang in Potsdam-Eiche. Mit Ende der Ausbildung kam Becker am 21. April 1936 in die 8. (MG) Kompanie des Regiments „General Göring“, wurde dort am 2. August 1936 zum Leutnant befördert und zum Zugführer ernannt. Dem schloß sich vom 15. Juni 1936 bis zum 4. Juli 1936 ein Nachrichtenlehrgang in Halle an sowie am 20. Oktober 1937 die Versetzung in die 15. (Wach-)Kompanie des Regiments. Am 16. Februar 1937 war er dann wieder Zugführer in der 8. Kompanie, bzw. ab dem 21. Mai 1937 stellvertretender Führer der 5. Kompanie.

Vom 1. Juni 1937 bis zum 9. Juli 1937 erhielt er eine Kommandierung an die Luftwaffensportschule Berlin-Spandau und wurde am 1. Oktober 1937 in die 2. Kompanie versetzt. Vom 21. bis zum 30. Oktober 1937 nahm er an einem E-Meß-Lehrgang in Wustrow teil und erhielt dann vom 13. bis zum 18. Dezember 1937 eine Kommandierung zu einem Einweisungslehrgang für E-Meß-Offiziere für leichte und schwere Flak-Batterien in Wustrow.

Am 19. Februar 1938 Sport-Offizier seines Regiments und bald darauf, am 21. April 1938, Adjutant des III. Bataillons. Am 7. Juli 1938 wieder in die 8. Kompanie versetzt, wurde er am 1. August 1938 zur 3. Kompanie des Luftlande-Bataillons „General Göring“ kommandiert, wohin er ab dem 21. Oktober 1938 versetzt wurde.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1939 trat Becker von der Flak-Artillerie zur Fliegertruppe über, besuchte die Luftkriegsschule 2 und wurde zum Kompanieoffizier im III. Bataillon des nunmehrigen Fallschirm-Jäger-Regimentes 1 ernannt. Am 30. Mai 1939 erhielt er eine Kommandierung zur I. Abteilung des Flak-Regiments 49, wobei diese Kommandierung jedoch nicht wirksam und er statt dessen am 1. Juni 1939 zum Oberleutnant befördert wurde.

Zweiter Weltkrieg

Mit seinem Bataillon kurz in Polen eingesetzt, wurde er am 1. April 1940 zum Führer der 11. Kompanie ernannt, mit der er während des Westfeldzuges im Mai in Holland zum Einsatz kam. Kurze Zeit später wurde er am 1. August 1940 zum Chef der 11. Kompanie ernannt.

Mit seiner Kompanie sprang er beim Unternehmen „Merkur“ über Kreta ab und erhielt am 20. Mai 1941 zusammen mit Oberleutnant Wolf Werner Graf von der Schulenburg, als Strandgruppe, den Auftrag, die Stadt Heraklion zu umgehen und von der Seeseite her zu nehmen. Vom Hafen vorstoßend traf sich die Kampfgruppe in der Mitte der Stadt mit der anderen angreifenden Gruppe Schulz/Kerfin. Die Folge war die Kapitulation des griechischen Stadtkommandanten. Jedoch gab die 14. britische Infanterie-Brigade, verstärkt durch Australier, nicht auf und zwang so das Bataillon zur Aufgabe der Stadt.

Der Bürgermeister wurde daraufhin darüber informiert, daß ein Angriff deutscher Stukas auf die Stadt und auf die britischen Befestigungen bevorstand, damit dieser Gelegenheit hatte, die Zivilisten zu warnen. Nach dem Angriff lehnte man eine britische Kapitulationsaufforderung vom 22. Mai 1941 ab und griff unter Umgehung der Stadt die Höhe 491 an. Das Bataillon arbeitete sich, der Erschöpfung nahe, von drei Seiten an die britischen Stellungen heran und überraschte die Artilleristen. Als Folge des Angriffs konnte die Stadt Heraklion am 29. Mai 1941 erneut eingenommen werden. Für diesen Einsatz wurde Becker am 9. Juli 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.[2]

Am 11. April 1942 zum Hauptmann befördert. In den nachfolgenden Monaten zeichnete er sich bei Tschernaja, Alexejewka, Nagorny und Welikije-Luki in der Sowjetunion weiter aus und wurde am 1. Juli 1942 Adjutant des Regiments. Als solcher übernahm er am 28. Dezember 1942 das Kommando über das III. Bataillon und wurde am 16. Januar 1943 an der Ostfront verwundet. Während der Genesung am 24. Mai 1943 zum Major befördert, übernahm er am 10. September 1943 erneut das Kommando über das III. Bataillon.

Am 15. Juni 1944 mit dem Kommando über das Fallschirm-Jäger-Regiment 5 beauftragt, nahm er an den Kämpfen an der Invasionsfront teil. Dafür wurde er am 29. Juli 1944 im Wehrmachtbericht genannt:

„In den schweren Kämpfen im Raum St. Lo – Lassay haben sich in den letzten Wochen in Abwehr und Gegenangriff besonders ausgezeichnet: Die 17. SS-Panzergrenadier-Division ‚Götz von Berlichingen‘ unter Führung ihres schwer verwundeten Kommandeurs Brigadeführer Ostendorff und seines Vertreters Standartenführer Baum, die 353. Infanterie-Division unter Führung ihres Divisionskommandeurs Generalleutnant Mahlmann, das Fallschirmjäger-Regiment 5 unter seinem Kommandeur Major Heinz Becker, das Fallschirmjäger-Regiment 9 unter seinem Kommandeur Major Kurt Stephani und das Fallschirmjäger-Regiment 15 unter seinem Kommandeur Oberstleutnant Gröschke.“[3]

Als Regimentskommandeur kämpfte er bei St. Lo, Argentan und Trun. Weiterhin bewährte er sich im September 1944 während der alliierten Luftlandeaktion über Arnheim und gewann am 30. November 1944 verlorenes Gelände bei Merode zurück. Außerdem erfolgte am 1. Oktober 1944 die Beförderung zum Oberstleutnant.

Während der Ardennenoffensive ging die 3. Fallschirm-Jäger-Division bis an die Straße Malmedy-St. Vith vor und kämpft dort, trotz erheblicher Unterlegenheit, gegen die 1. US-Infanterie-Division. Becker gelang es nach Einbruch VS-amerikanischer Panzer, seine Truppen über Bullange, Honsfeld, Bucholz nach Berk zurückzuführen. Für die Kämpfe in den Ardennen wurde Becker am 12. März 1945 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet.[4]

Am 1. März 1945 (nach anderen Quellen am 20. April 1945 mit Wirkung vom 1. März 1945) wurde Becker zum Oberst befördert. Am 8. März 1945 (nach anderen Quellen am 15. März) als Nachfolger von Oberst Helmuth von Hoffmann mit der stellvertretenen Führung der 3. Fallschirm-Jäger-Division beauftragt (bis 8. April 1945[5]) und geriet so in Kriegsgefangenschaft.[6]

Tod

Oberst a. D. Karl-Heinz Becker verstarb am 3. Oktober 2000 in Bargum,[1] nach vereinzelten Quellen war das Todesjahr 2002.

Auszeichnungen

Schlachtenteilnahme

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Oberst Becker, Karl-HeinzDas-Ritterkreuz.de
  2. 2,0 2,1 Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945, Podzun-Pallas, Friedburg 2000, S. 108
  3. 3,0 3,1 Die Wehrmachtberichte 1939–1945, Band 3, 1. Januar 1944 bis 9. Mai 1945, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1985, S. 181, ISBN 3-423-05944-3
  4. 4,0 4,1 Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945, Podzun-Pallas, Friedburg 2000, S. 82, ISBN 3-7909-0284-5
  5. Am 9. April 1945 hatte Oberst Hummel das Kommando über die Reste der 3. FJD (2 Rgt.-Stäbe, 2 Bataillone Fallschirmjäger mit zusammen 600 Mann, einigen unterstellten Volkssturmeinheiten mit zusammen etwa 800 Mann, 2 Artillerie-Bataillone mit 10,5 cm Geschützen, 3 Batterien zu je 4 leichten Art.-Geschützen, sowie je 1 schwaches Fernmelde- und Pionier-Bataillon) in Köln-Wahn übernommen. Die Frontlinien der 3. FJD lagen dann beim Leverkusen, Siegburg, Mühlheim-Bensberg, Halzenberg. Am 12. April 1945 lag der Div.-Gefechtsstand in Blecher. Er wurde dann nach Witzhelden zurückverlegt. Ab dem 14/15.04.1945 erhielt die 3. FJD keine Nachschubgüter mehr. Ohne Verpflegung und ohne Munition wurden daher alle Einheiten auf den Hügel am Südufer der Wupper zurück befohlen. Der letzte Div.-Gefechtsstand wird unter dem 16. April 1945 in einer Badeanstalt südlich Solingen angegeben.
  6. 780. Eichenlaubträger Karl-Heinz BeckerRitterkreuztraeger-1939-1945.de
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 Franz Thomas / Günter Wegmann: Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939–1945 Teil II: Fallschirmjäger, Biblio-Verlag, Osnabrück 1986, S. 14, ISBN 3-7648-1461-6
  8. Klaus D. Patzwall / Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941–1945 Geschichte und Inhaber, Band 2, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2001, S. 31, ISBN 3-931533-45-X