Eibl, Karl

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Karl Eibl

Karl Franz Eibl (Lebensrune.png 23. Juli 1891 in Bad Goisern am Hallstättersee, Oberösterreich; Todesrune.png gefallen 21. Januar 1943 bei Nikolajewka) war ein deutscher Offizier der kaiserlichen und königlichen Armee, der Freikorps, des Bundesheeres und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie, Führer des XXIV. Panzer-Korps und Schwerterträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Oberstleutnant Eibl kurz nach der Ritterkreuzverleihungszeremonie
Karl Franz Eibl (2. von links), vermutlich Sommer 1940 in Frankreich
Adolf Hitler verleiht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an (v. l. n. r.) Hans Jordan, Karl Franz Eibl, Günther Hoffmann-Schönborn, Georg Freiherr von Boeselager und Karl Heinz Noak, Januar 1942
Eichenlaub-Verleihungsmappe

Karl Eibl wurde am 23. Juli 1891 in Steeg, einem Ortsteil in Bad Goisern am Hallstättersee (Oberösterreich) als Sohn eines Reichsbahnbeamten geboren und besuchte von 1908 bis 1911 die Landwehr-Kadettenschule Wien und anschließend die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Im Ersten Weltkrieg war Karl Eibl als Leutnant im Landwehr-Regiment 21 (seit dem 1. August 1914) eingesetzt, war der 2. Kompanie als Zugskommandant zugeteilt, wurde am 8. September 1914 erstmalig verwundet (Schienbeindurchschuß) und wurde 1915 zum Oberleutnant befördert. Er war als Kompaniekommandant an der Ostfront und an der Südfront eingesetzt.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Krieg trat er der Deutschösterreichischen Volkswehr bei. Er führte ab dem 4. November 1918 eine Kompanie (Kompanie-Kommandant) des Technischen Volkswehr-Bataillons „Krems“, das zum Kreis I des Befehlsbereiches „Wien-Land“ gehörte. Noch im selben Jahr erlitt er seine zweite Verwundung, eine Handgranatsplitterverwundung am Oberschenkel und an der Kniekehle. Am 14. Juni 1920 wurde er vom Bundesheer übernommen und als Hauptmann in das Infanterie-Regiment 6 versetzt.

Wehrmacht und Zweiter Weltkrieg

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für Karl Eibl

Am 14.03.1938 erfolgte die Übernahme in die Deutsche Wehrmacht beim 6. Österreichischen Infanterie-Regiment, am 1. August 1938 wurde er zum Standort-Offizier Krems ernannt.

„1938 als Major in die deutsche Wehrmacht übernommen. Hier wurde er als Ausbilder an der Infanterieschule Bruck-Neudorf eingesetzt. Im Februar 1939 wurde Oberstleutnant Eibl zum Kommandeur des Infanterieregiments 131 der 44. Infanteriedivision ernannt. Diese rein aus Österreichern bestehende Division führte später den Traditionsnamen der berühmten ‚Hoch- und Deutschmeister‘ fort. Im Rahmen des Polenfeldzuges führte Eibl seine Männer stets von vorn und überzeugte in seinem bereits zweiten Krieg erneut durch hervorragende Führungseigenschaften und persönlichen Mut. Im Verband des XVII. Armeekorps kämpfte die Division bei Krakau und Lemberg. Eibl erhielt hier bereits beide Klassen des Eisernen Kreuzes. Im Frühjahr 1940 verlegte die 44. Infanteriedivision an die Westfront (XXXX. Korps), um am ‚Fall Gelb‘ teilzunehmen. Nach großen Erfolgen in Nordfrankreich schwenkte die Division in der zweiten Phase des Frankreichfeldzuges nach Süden und stieß bis zum 16. Juni 1940 über die Seine in das Gebiet von Auneau südlich Paris vor. Unmittelbar nachdem er kurzfristig das Infanterieregiment 132 übernommen hatte, konnte Eibl in einem gewagten Vorstoß die Linien einer französischen Brigade durchbrechen und die strategisch wichtige Ortschaft Chuignolles erstürmen. Hierfür wurde der Österreicher als einer der ersten Regimentskommandeure des Heeres mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet! [...] Nach längerem Garnisonseinsatz in Frankreich bezog die 44. ID für die im Juni 1941 beginnende Operation ‚Barbarossa‘ Bereitstellung in der Slowakai. Die nächsten Monate brachten äußerst erfolgreiche Offensiven unter dem Kommando der schnell vorstoßenden Panzergruppe 1 (von Kleist). Nachdem das III. Armeekorps die Stellungen der 6. sowjetischen Armee durchbrochen hatte, wurde das Gebiet nördlich von Lemberg eingenommen. Es folgten große Divisionserfolge bei Kiew, Tarasowka-Belogorodka und Charkow. Der stets in vorderster Linie kämpfende Oberst Eibl war mit seinem Infanterieregiment 132 bei Schitomir und im Zwiahel-Brückenkopf nahe Uman so erfolgreich, daß er am 31.12.1941 als erst 50. Soldat und 3. von letztendlich 34 Österreichern mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet wurde! Im Sommer war der Oberst als erst 180. Soldat der Wehrmacht für seine Verdienste ins Ehrenblatt des Heeres eingetragen worden. Wenige Tage nach seiner Rückkehr von der Übergabezeremonie [Anm.: Ritterkreuzverleihungszeremonie] durch Hitler gab Eibl sein bewährtes Regiment ab und übernahm als Generalmajor die 385. Infanteriedivision, die erst kurz zuvor aufgestellt worden war. Obwohl seine Männer also zum Großteil noch unerfahren waren, konnte Eibls Division in den schweren Kämpfen am Don und im Brückenkopf Woronesch große Offensiv- und Defensiverfolge erringen. Nach verbissenen Kämpfen nahm die 385. ID im Verband der 6. Armee im Herbst 1942 an der Großoffensive gegen Stalingrad teil. Neu in Rußland angekommene deutsche Verbände wurden manchmal - vorausgesetzt die Sowjets hatten dies durch Funküberwachung oder ähnliches erkannt – auf eine sarkastisch-drohende Art empfangen. So tauchen u. a. deutschsprachige Flugblätter mit dem Text ‚Wir begrüßen euch in der schönen Sowjetunion. Das flotte Garnisonsleben in Frankreich ist nun vorbei. Von euren Kameraden werdet ihr schon gehört haben, was hier los ist und nun werdet ihr es bald selbst merken!‘ in den deutschen Stellungen auf. Doch diese psychologische Kriegsführung hatte auf die deutschen Landser vor Stalingrad kaum einen Einfluß. Gegen den Widerstand umfassender sowjetischer Heeresverbände konnte die Hauptmacht der Armee bis Anfang November den Großteil der Stadt einnehmen, Eibls Division kämpfte zu dieser Zeit - zusammen mit verbündeten Rumänen und Italienern - mit sehr großem Erfolg an der äußersten linken Flanke, nördlich der Stadt. Mehrere Wochen hindurch konnte die 385. ID zähen Gegenangriffen der Russen standhalten und dabei mehrmals Panzerattacken im Nahkampf abwürgen.
Als am 19.11.42 eine sowjetische Umfassungsoffensive begann und beide Flanken der 6. Armee brachen, entstand binnen weniger Tage der berühmte Kessel von Stalingrad. Durch hartnäckige Gegenwehr und erstklassiges Dirigieren seiner Einheiten gelang es Eibl, seine Division aus dem tödlichen Trichter herauszuhalten und sie so vor der Vernichtung zu retten (seine alte 44. ID ging im Jänner 1943 in Stalingrad unter). Für seine erstklassigen militärischen Erfolge am Don erhielt Karl Eibl am 19. Dezember 1942 nach Erwin Rommel als erst zweiter Heeresoffizier der Wehrmacht die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen. Die 385. Infanteriedivision hatte während den schweren Gefechten jedoch furchtbare Verluste erlitten und zählte nach den letzten Rückzugsbewegungen kaum noch über 2.000 Mann! Im Zuge der Verleihung wurde Generalleutnant Eibl als Nachfolger des späteren Schwerterträgers von Knobelsdorff mit der Führung des XXIV. Panzerkorps beauftragt, das im Verband der 4. Panzerarmee unter dem späteren Schwerterträger Generaloberst Hermann Hoth von außen her gegen den sowjetischen Umklammerungsring anrannte. Nach der Kapitulation des Stalingrad-Kessels zog sich die Heeresgruppe Don kämpfend nach Westen zurück – bedrängt von überlegenen und durch den großen Sieg moralisch gestärkten sowjetischen Armeen. Am 17. Jänner 1943 starteten Panzertruppen der russischen Woronesch-Front unerwartet eine erneute Offensive und überflügelten bei Nikolajewka Eibls gesamtes Korps sowie einige italienische Gebirgsjägerdivisionen des Alpini-Korps. Nur durch seine erstklassigen Führungsqualitäten, einem fähigen Stab und hartnäckige Gegenwehr seiner Landser konnte Eibl eine erneute Niederlage am Don verhindern. Als die zum Gegenangriff angetretenen Kampfgruppen seines Korps die russischen Linien in Richtung Westen durchbrechen konnten und eine Gasse in die Freiheit offen stand, entschloß sich Karl Eibl, mit seinem Befehlswagen nach vorne zu fahren und sich einen persönlichen Eindruck über die Gefechtslage zu verschaffen. Wegen des dichten Schneetreibens war die Sicht nur sehr eingeschränkt – da tauchte plötzlich eine Wagenkolonne aus der ‚Suppe‘ auf! Nach ein paar Sekunden fielen die ersten Schüsse, gerade als der Generalleutnant sich in Deckung werfen wollte, detonierte genau neben seinem Wagen eine Handgranate. Eibls linkes Bein wurde von Splittern zerfetzt – Sekunden später stellte sich zum Entsetzten aller heraus, daß es sich bei der Wagenkolonne um eine verbündete italienische Einheit handelte, die ebenfalls versucht hatte, aus dem Kessel zu entkommen! Eibl wurde von seinen Landsern sofort ins nahe Feldlazarett von Nowy-Georgijewskije nordwestlich von Stalingrad gebracht. Durch die schweren Splitterverletzungen wurde die Notamputation des zerfetzten Oberschenkels notwendig – diese überlebte der Generalleutnant aufgrund des hohen Blutverlustes jedoch nur um wenige Stunden.“[1]

Tod

Am 20. Januar 1943 wurde Generalleutnant Eibl mit der Führung des XXIV. Panzerkorps nordwestlich von Stalingrad betraut. Der Kommandierende Generalleutnant Martin Wandel war gefallen, der seit dem 14. Januar 1943 mit der stellvertretende Führung des Panzer-Korps beauftragte Generalleutnant Arno Jahr galt ab dem 20. Januar als abgeschnitten und eingekesselt (er wählte am 21. Januar den Freitod). Nun oblag es Eibl, die Reste des Korps weiter aus dem Kessel zu führen. Noch am selben Tag brach Eibl zu einer Frontfahrt auf, um sich ein Bild der Lage zu machen.

Bei einem vermeintlichen Überfall des Feindes (wie es sich herausstellte, waren es verbündete italienische Gebirgsjäger, die die Deutschen für Russen hielten) wurde er während eines Feuergefechtes am Fluß Kalitwa durch eine Handgranate schwer am linken Oberschenkel verwundet. Seine Männer konnten ihn noch ins Feldlazarett in Nishne Georgijevski im Raum Kirovograd im Nordwesten Stalingrads verbringen, dort verstarb er am 21. Januar 1943 einige Stunden nach einer Oberschenkelamputation wegen Blutverlusts (Sterbeurkunde Nr. 286/43 Standesamt Znaim) um 18.00 Uhr verstorben.

„Gen.Lt. Eibel, auf dem Kotflügel einer Zugmaschine sitzend, um durch den Schneesturm die Führung selbst zu übernehmen, wurde durch eine Handgranate, die aus den Reihen einer marschierenden ital. Marschkolonne geworfen wurde, getroffen. Die Handgranate riß Gen.Lt Eibel einem Fuß ab. Die Amputation des Beines war notwendig. Gen.Lt. E. hat die Operation, die unter primitivsten Bedingungen vorgenommen wurde (ohne Narkose) nicht überstanden.“

Das Korps übernahm als stellvertretender Führer Oberst Otto Heidkämper, am 9. Februar dann General der Panzertruppe Walther Nehring. Postum wurde Karl Eibl zum General der Infanterie befördert. Die „Donauwacht” schrieb würdigend:

„Wir aber werden Generalleutnant Eibl stets als verpflichtendes Vorbild in treuer Erinnerung behalten.”

Nur wenige Tage nach ihm fiel auch Giulio Martinat, Brigadegeneral und Chef des Stabes des italienischen Aloini-Korps, während der Schlacht bei Nikolajewka im Kessel von Stalingrad am 26. Januar 1943, er wurde postum mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.

Teilnahme an Feldzügen

  • 1914/1918: Russisches Kaiserreich (Gefechte bei Lemberg, Grodeck, Rotenhahn, 1914/ Rückzugkämpfe bei Kolomea in Galizien 1916), Italien (Abwehrkampfe in Kärnten 1915/ Offensive in Südtirol-Asiero und 8. und 9. Isonzo-Schlacht am Karst 1916 / 10. und 11. Isonzo-Schlacht am Karst 1917 / Offensive in Italien, Forcierung des Isonzo, Tagliamento, Livenca, Piave 1917/ Stelungskämpfe an der Piave, Offensive Frühjahr 1918 Forcierung der Piave 17.06.1918
  • 1921/1922: Landnahme des Burgenlandes
  • 1933/1934: Grenzschutz in Voralberg
  • 1938: Sudetenland
  • 1939-1943: Polenfeldzug, Frankreichfeldzug, Rußlandfeldzug

Beförderungen

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. General der Infanterie KARL EIBL
  2. 2,0 2,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.290