Hobe, Karl Friedrich Bernhard Helmuth von

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Karl Friedrich Bernhard Helmuth von Hobe (Lebensrune.png 16. Oktober 1765 in Jürgenstorf; Todesrune.png 25. Dezember 1822 in Köln) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, Belling'scher Husar und zuletzt Generalleutnant und Kommandeur der 15. Division.[1]

Leben

Karl von Hobe trat 1778 als Junker in das Husarenregiment „von Belling“ Nr. 8 der Preußischen Armee ein und nahm bis 1779 am Bayerischen Erdbfolgekrieg sowie 1787 am preußischen Einmarsch in Holland teil. 1795 wurde von Hobe zum Stabsrittmeister, 1803 zum Rittmeister und Eskadronchef sowie 1805 zum Major befördert.

Während des Vierten Koalitionskrieges 1806 bis 1807 kämpfte er unter anderem in der Schlacht bei Jena (14. Oktober 1806). Im April 1809 erhielt von Hobe das Kommando über das Brandenburgische Husaren-Regiment und im März 1813 seine Beförderung zum Oberstleutnant.

Mit Beginn der Befreiungskriege im Frühjahr 1813 nahm von Hobe an den Schlachten bei Großgörschen (2. Mai 1813) und Bautzen (20. und 21. Mai 1813) teil. Für seine Verdienste in der Schlacht bei Großgörschen wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und dem russischen Sankt-Stanislaus-Orden ausgezeichnet. Im Herbstfeldzug von 1813 kämpfte er in den Schlachten von Großbeeren (23. August 1813), Dennewitz (6. September 1813) und der Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813). Nach der Völkerschlacht erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse.

Während des Winterfeldzuges von 1814 gelang ihm die Einnahme und Verteidigung von Herzogenbusch. Dafür erhielt er den Orden Pour le Mérite mit Eichenlaub, die höchste preußische Tapferkeitsauszeichnung. Allerdings kam es bei der Siegesmeldung zu einem Mißverständnis durch seinen Adjutanten Stabsrittmeister von Rheinbaben, wodurch die Meldung direkt zum König von Preußen gelangte. Sein vorgesetzter Kommandierender General Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz sah sich übergangen und setzte von Hobe wegen Insubordination in Arrest.[2] Gleichwohl schlug er ihn in einem Schreiben an das königliche Hauptquartier zur Auszeichnung des Pour le Mérite mit Eichenlaub vor.

Bülow an den König, Breda 29. Januar (Anmerkung: das Schreiben ging am 6. Februar 1814 an Friedrich Wilhelm III. von Preußen) Obgleich ich genöthigt gewesen bin, dem Obersten von H. Arrest zu geben [..] so muß ich ihm doch andererseits das pflichtgemäße Zeugnis ertheilen, daß er ein tüchtiger Soldat und braver, ehrenwerther Mann ist. Aus diesem Grunde sowohl, als da auch die Einnahme der Festung Herzogenbusch eine schöne Waffenthat ist, die ihm zur hohen Ehre gereicht, unterstehe ich mich E.K.M. [Anm.: Eure Königliche Majestät] in tieffster Devotion zu bitten: dem Oberst von H. den V.O. mit Eichenlaub und dem Oberst von Zastrow den Rothen Adlerorden III. Klasse zum Andenken an diese so wohl gelungene treffliche Expedition huldreich verleihen zu wollen.

Eine Eingabe von Generalleutnant Ludwig von Borstell wurde nachgereicht.

„Vorschlag des Generalleutnants von Borstell, eingereicht von General von Bülow: La Chapell bei Paris, 6. April betreff die Vorschläge zum Eisernen Kreuz usw. Obrist und Brigadekommandeur von H. führte in (den Gefechten am 1., 2., 3., 5. und 7. März) das ihn anvertraute Detaschment [Anm.: Abteilung] gegen einen überlegenen Feind vorzüglich gut. Bei dem sehr überlegenen Angriff des Generals Maison auf Audenarde hat er sich besonders sehr verdient gemacht, indem er mit geringen Kräften diesen offenen Ort gegen zwei Stürme behauptet und dem Feinde einen sehr bedeutenden Verlust zugefügt hat. Zum Orden p.l.m. mit Eichenlaub.“

Noch Anfang 1814 erfolgte seine Ernennung zum Generalmajor. Im April 1815 war von Hobe Chef der Reserve-Kavallerie des III. Armeekorps unter Generallieutenant Johann von Thielmann der preußischen Niederrhein-Armee. Im Sommerfeldzug von 1815 kämpfte er mit seiner Kavallerieeinheit in den Schlachten von Ligny (16. Juni 1815) und Wavre (19. Juni 1815) und wurde mit dem Roten Adlerorden II. Klasse ausgezeichnet.

Im November 1815 wurde von Hobe Kommandeur einer preußischen Brigade in Posen und ein Jahr später Brigadechef der Reservekavallerie beim preußischen Armeekorps in Frankreich. 1820 erhielt er das Kommando über die 15. Division und 1822 seine Beförderung zum Generalleutnant.

Aufstellung der Reserve-Kavallerie

Königlich Preußischer Generalleutnant Eduard Heinrich August Karl von Hobe, zweiter Sohn Karl von Hobes
  • Reserve-Kavallerie unter Generalmajor Karl Friedrich Bernhard Helmuth von Hobe – 2.405 Mann (Stabschef war Major Auer)
    • 1. Kavallerie-Brigade – Oberst Friedrich August von der Marwitz – 1.432
      • 3 Schwadronen vom 7. (Hellwig Freikorps, Sächsische Ulanen) Ulanen Regiment – Major von Raven – 385
      • 4 Schwadronen vom 8. (Husaren-Regiment der russisch-deutschen Legion) Ulanen Regiment – Oberst Graf zu Duhna – 627
      • 4 Schwadronen vom 3. „Kürmärkisches“ Landwehr-Kavallerie-Regiment – Major Graf von Frickenstein – 420
    • 2. Kavallerie Brigade – Oberst Heinrich Christopher Karl Hermann von Lottum – 1.992
      • 3 Schwadronen vom 7. Dragoner-Regiment – Oberst von der Goltz – 413
      • 3 Schwadronen vom 9. Husaren-Regiment – Major von Hellwig – 535
      • 3 Schwadronen vom 5. Ulanen-Regiment – Major von Zastrow – 454
      • 3 Schwadronen vom 6. „Kürmärkisches“ Landwehr-Kavallerie-Regiment – Major von Dorville – 411
    • Brigade Artillerie unter Hauptmann Vollmar – 114–151/179
      • 2 0. Reitende Batterie
        • (6) 6lb Kanonen
        • (2) 7lb Haubitzen

Familie

Von Hobe hatte sich am 11. September 1795 in Neustadt an der Aisch mit Sophie Therese von Rothschütz (Lebensrune.png 18. Februar 1768 in Öhringen; Todesrune.png 16. Mai 1822 in Köln) verheiratet. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Julius Friedrich Karl Kurt (Lebensrune.png 18. Mai 1799 in Neustadt; Todesrune.png 12. Februar 1850), Major außer Dienst, zuletzt Adjutant beim Kommando der Garde-Kavallerie-Brigade
  • Eduard Heinrich August Karl (Lebensrune.png 3. September 1802 in Neustadt an der Aisch; Todesrune.png 24. Juli 1874 in Baden-Baden), preußischer Generalleutnant
  • Karl Kurt (Lebensrune.png 1804 in Uffenheim), preußischer Sekondeleutnant außer Dienst

Tod

Generalleutnant von Hobe starb am 25. Dezember 1822, im Alter von 57 Jahren, völlig unerwartet an einem Schlaganfall in Köln.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Am 5. September 1818 wurde die Division im Kontingentverband des Königreiches Preußen als 16. Division errichtet und am 14. Dezember 1818 in 15. Division umbenannt, sie unterstand dem VIII. Armee-Korps in Cöln. Erster Kommandeur war Johann Friedrich Konstantin von Lossau, von Hobe übernahm die Division am 22. Februar 1820. Nach seinem Ableben war der nächste bekannte Kommandeur August Friedrich Ludwig Heinrich Freiherr von Wrangel (bis 30. März 1830).
  2. Gustaf Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le mérite. Mittler, Berlin 1913, Band 2, S. 254