Burow, Karl Heinrich August

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Karl Heinrich August Burow (* 10. November 1809 in Elbing; † 15. April 1874 in Königsberg, Preußen) war ein deutscher Mediziner und Chirurg. Ihm ist vor allem die 1838 eingeführte dreieckige Hautausschneidung bei Lid- und Gesichtsplastiken zu verdanken. Die sogenannte Burow-Operation („Burow-Dreieck“) erfreut sich bei den Ophthalmo- und Gesichtschirurgen auch heute noch großer Beliebtheit.

Leben

Burow war der Sohn eines Regierungsbeamten im ostpreußischen Elbing. Nach Umsiedlung der Familie nach Danzig und dort absolviertem Gymnasium bezog er 1830 die Albertina-Universität zu Königsberg. Nach einem Semester Theologie wechselte er zum Studium der Medizin. 1834 wurde er zum Dr. med. promoviert, das Staatsexamen legte er 1835 in Berlin ab. Der Chirurg Johann Friedrich Dieffenbach, bei dem er dann arbeitete, wurde sein Vorbild. 1836 nach Königsberg zurückgekehrt, wurde Burow Assistent von L.W. Sachs und heiratete. Am 24. Juni 1838 kam sein Sohn Ernst, ein späterer Burschenschafter, Arzt und Fachautor, zur Welt. Burow habilitierte sich 1839 an der Königsberger Albertina-Universität, an der er 1844 außerordentlicher Professor wurde. 1846 gründete er eine chirurgische Privatklinik, die bald zur chirurgischen Universitäts-Poliklinik erhoben wurde. Burow legte 1859 seine Professur nieder.

Während des Preußisch-Österreichischen Kriegs 1866 war Burow konsultierender Generalarzt bei der Armee Manteuffels und im Deutsch-Französischen Krieg 1870 bei der Armee des Prinzen Friedrich Karl. Burow kehrte krank nach Königsberg zurück, wo er am 15. April 1874 starb. Sein Sohn Ernst Burow (1838-1885), ebenfalls außerordentlicher Professor für Chirurgie, übernahm die Klinik des Vaters.

Wirken

Burow hat sich besonders durch die Einführung der Dieffenbachschen Schieloperation in Ostpreußen verdient gemacht. Ebenso gehörte er zu den Verfechtern der offenen Wundbehandlung. Er erfand den Liquor Burowi, die essigsaure Tonerde für Umschläge und konstruierte ein Ophthalmometer. Mit der Methode des seitlichen Dreiecks, auch als Burow-Operation bezeichnet, entwickelte er eine neue Methode der Blepharo- und Cheiloplastik. Weniger bekannt sind seine wiederholten Versuche zur Akkommodation an Tieraugen und an sich selbst, litt er doch an hoher Myopie und beidseitiger innerer Ophthalmoplegie.

Ehrungen

Der Bergplatz in Königsberg/Ostpreußen mit der Burow-Büste und dem Wohnhaus Burows im Hintergrund.

Zu Ehren Burows wurde in Königsberg eine Büste aufgestellt. Nach dem Ableben des beliebten Arztes stellten Emil Hundsrieser und ehemalige Patienten drei Jahre später 1877 vor seinem Wohnhaus eine Büste auf. Die Büste stand auf einer vier Meter hohen kannelierten Eisensäule und war das Wahrzeichen auf dem Bergplatz. Das Denkmal wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges vor der sowjetischen Zerstörung gerettet, wurde später von einem Urenkel Burows auf dem Hamburger Glockenfriedhof wieder ausfindig gemacht und dem Collegium Albertinum in Göttingen geschenkt, wo die Büste bis heute steht.

Schriften (Auswahl)

  • Echinorhynchi strumosi anatome : Dissertatio zootomica quam consensu et auctoritate gratiosi medicorum ordinis. Dissertation von 1836 (Netzbuch)
  • Über Blepharoplastik. 1838
  • Beiträge zur Physiologie und Physik des menschlichen Auges. 1841 (Netzbuch)
  • Resultate von 137 Schiel-Operationen. 1844
  • Beschreibung einer neuen Transplantations-Methode (Methode der seitlichen Dreiecke) zum Wiederersatz verloren gegangener Theile des Gesichts. Verlag Nauck, 1853
  • Ein neues Optometer. Verlag H. Peters, Berlin 1863 (Netzbuch)

Verweise