Karl VII. Albrecht (HRR)

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Kaiser Karl VII. im Harnisch; er trägt die Ordensschärpe von St.-Georg und die Ordenskette vom Goldenen Vlies

Karl VII. Albrecht (Lebensrune.png 16. August 1697 in Brüssel; Todesrune.png 20. Januar 1745 in München) war Kurfürst und Herzog von Bayern, von 1741 bis 1743 (als Karl III.) Gegenkönig von Böhmen (1726-1745) und römisch-deutscher Kaiser (1742-1745). Er war der älteste Sohn des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern und stammte aus dem Haus der Wittelsbacher.

Leben und Wirken

Wappen Karls VII.
Kaiserliche Hauskronen des Wittelsbacher Kaisers Karl VII.
Siegel Kaiser Karls VII., 1743

Als Karl Albrecht von Bayerns Vater Statthalter der Niederlande war, fiel er im Krieg desselben gegen Österreich (1706) in Gefangenschaft und wurde mit seinen Brüdern als Graf von Wittelsbach in Klagenfurt, später in Graz erzogen. Nach seiner Freilassung (1715) unternahm er Reisen und befehligte 1717 im Türkenkrieg bayrische Hilfstruppen.

1722 vermählte er sich mit Maria Amalia, die jüngere Tochter des Kaisers Joseph I., die jedoch allen Erbansprüchen entsagte. Nach dem Tod seines Vaters (26. Februar 1726) folgte er diesem in Bayern und in der Kurwürde. Seinem Haus brachte er Hohenwaldeck und die wartenbergischen Herrschaften zu.

Zum Erzherzogtum Österreich trat er nur kurze Zeit in ein freundliches Verhältnis und stellte dem Kaiser Karl VI. ein Hilfskorps gegen die Türken (1738). Unmittelbar nach dem Tode des Kaisers protestierte er aber gegen die Pragmatische Sanktion. Bayern und Spanien schlossen 1741 im Vertrag von Nymphenburg ein Bündnis, dem später auch Preußen, Sachsen, Frankreich, Schweden, Neapel, die Kurpfalz und Kurköln beitraten. Mit Österreich verbündet waren Großbritannien und die Niederlande, die traditionellen Gegenspieler Frankreichs. Nach einem Siegeszug ließ sich Karl in Österreich als neuer Erzherzog huldigen.

Französische Truppen waren Österreichischen Erbfolgekrieg nach ihrem Durchzug durch das verbündete Bayern in das kaiserliche Kronland Böhmen eingebrochen und hatten am 26. November 1741 Prag besetzt. Er rückte dann in Böhmen ein, gewann am 25. November durch Überrumpelung Prag, wo sich Karl Albrecht am 9. Dezember von den böhmischen Ständen zum König krönen ließ.

Krönung zum deutschen Kaiser

Am 25. Januar 1742 wurde Karl einstimmig zum Kaiser gewählt, und über Dresden und München zog er nach Frankfurt am Main zur Kaiserkrönung. Am 12. Februar 1742 erfolgte die prunkvolle Kaiserkrönung in Frankfurt durch seinen Bruder Clemens August. Die kurbayerischen Truppen wurden zur Kaiserlichen Armee

Aber nun verließ ihn das Glück; Maria Theresia warf mit Hilfe der Ungarn den Feind aus Oberösterreich und eroberte in kurzer Zeit ganz Bayern. Karl flüchtete nach Frankfurt am Main. Noch größer wurde seine Bedrängnis, als Österreich, Schlesien opfernd, mit Preußen Frieden schloß.

Karls letzte bedeutende Macht, das bayrisch-französische Heer, wurde in Prag von den Österreichern so eng umstellt, daß der französische Befehlshaber Belleisle mitten im Winter den Rückzug aus Böhmen antreten mußte. Zwar gestattete ein Sieg Seckendorfs Karl am 19. April 1743 einen kurzen Besuch in München; aber gleich darauf schlug Georg II. von England die Franzosen bei Dettingen (27. Juni 1743) und Karl von Lothringen errang einen Sieg über die Bayern bei Simbach, worauf Österreich sich in Bayern huldigen ließ.

Die Hilfe Friedrichs II., der 1744 in Böhmen einfiel, verbesserte Karls Lage, und Seckendorf führte Karl am 23. Oktober desselben Jahres in seine Residenzstadt München zurück, wo er am 20. Januar 1745 starb.

Familie

Erste Ehe

Kaiser Karl VII. heiratete am 5. Oktober 1722 in Wien die deutsche Erzherzogin Maria Amalie (1701-1756), Tochter Kaiser Josephs I. und seiner Gattin Prinzessin Amalia Wilhelmine von Braunschweig-Calenberg. Mit ihr hatte er sieben Kinder:

Zweite Ehe

Aus seiner Verbindung mit Sophie Caroline von Ingelheim hatte er einen Sohn:

Literatur

  • Fritz Wagner: Kaiser Karl der VII. und die großen Mächte 1740-1745. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1938

Vorgänger Amt Nachfolger
Karl VI. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Franz I. Stephan