Karlsbader Beschlüsse

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Die Karlsbader Beschlüsse waren das Resultat der Karlsbader Ministerialkonferenzen vom 6. bis 31. August 1819. Sie hatten Maßnahmen zur Überwachung und Bekämpfung liberaler und nationaler Tendenzen im nach-napoleonischen Deutschland zum Gegenstand. Das böhmische Karlsbad gehörte zum Habsburgerreich und war als Kurort gut geeignet, das geheime Treffen vor den Augen der Öffentlichkeit zu verbergen. Die Beschlüsse entstanden unter der Ägide des österreichischen Außenministers und späteren Staatskanzlers Klemens Wenzel Lothar von Metternich.

Erläuterung

Anlaß für die Karlsbader Beschlüsse war die damals an verschiedenen deutschen Höfen vorherrschende Revolutionsangst. Auslöser und Rechtfertigung für die Karlsbader Beschlüsse war die Ermordung des Schriftstellers, russischen Generalkonsuls und erbitterten Gegners der deutschen Nationalbewegung August von Kotzebue am 23. März 1819 durch Karl Ludwig Sand, einen Theologiestudenten und Erlanger/Jenaer Burschenschafter.

Die Karlsbader Beschlüsse sowie die im folgenden Jahr abgehaltenen Wiener Ministerialkonferenzen waren der Höhepunkt des Metternich'schen Einflusses in Deutschland. Auf den besagten Ministerialkonferenzen, die er 1820 nach Wien einberief, erreichte es Staatskanzler von Metternich, daß die Deutsche Bundesakte im reaktionären (Beibehaltung der Kleinstaaterei im Angesicht des Deutschen Bruderkampfes) Sinne ergänzt und fixiert wurde, was somit als Vollendung der Maßnahmen gegen die bürgerliche Opposition betrachtet werden kann. Die Wiener Schlußakte beinhaltete als wichtigste Regelung die Verankerung des „monarchischen Prinzips“, wonach die „gesamte Staatsgewalt in dem Oberhaupte des Staates vereint bleiben solle“ und dieser „nur in der Ausübung bestimmter Rechte an die Mitwirkung der Stände gebunden werden“ könne.

Diese Repressionsmaßnahmen, die unter dem Schlagwort der sogenannten „Demagogenverfolgung“ zusammengefaßt werden, beeinflußten von Metternichs Ruf nachhaltig und machten ihn so zum Symbol der Reaktion und Unterdrückung in Deutschland. Als die 1848er Revolution nach Wien übergriff, gehörte Metternich daher zu den ersten Politikern, die zurücktreten und die Flucht ergreifen mußten. „Sein Rücktritt schloß ein Zeitalter ab“, urteilte Theodor Schieder. Er floh nach England, kehrte schließlich nach der Niederschlagung der Revolution 1851 nach Wien zurück, blieb aber in der Folgezeit ohne nennenswerten politischen Einfluß. 1859 ist er gestorben.

Siehe auch

Verweise