Karlshorst (Berlin)

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Karlshorst

Staat: Deutsches Reich
Landkreis: Lichtenberg
Einwohner (2011): 21.940
Bevölkerungsdichte: 3.134 Ew. p. km²
Fläche: 7 km²
Postleitzahl: 10318
Telefon-Vorwahl: 030
Kfz-Kennzeichen: B
Karlshorst befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Berlin

Berlin-Karlshorst ist ein Ortsteil von Berlin im Verwaltungsbezirk Lichtenberg. Dort wurde durch Wilhelm Keitel am 9. Mai 1945 die schändliche bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht unterzeichnet.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Karlshorsts erfolgte am 11. September 1825 als Vorwerk Carlshorst. Als eigentliches Gründungsdatum gilt jedoch der 25. Mai 1895, als mit der Kolonie Karlshorst die ersten Wohnhäuser, unter anderem in der heutigen Lehndorffstraße, errichtet wurden. Die nachfolgende Bebauung entlang der früheren Straße nach Cöpenick vollzog sich nach den grundlegenden Vorstellungen von Oscar Gregorovius über mehrere Jahrzehnte je nach der Finanzlage der Grundstückskäufer. Die Schreibweise Karlshorst wurde am 24. Juni 1901 offiziell festgelegt.

Nach der Fertigstellung des S-Bahnhofs 1902 konnte man sowohl Berlin als auch das Naherholungsgebiet um den Müggelsee in Köpenick problemlos und schnell erreichen. So avancierte die Villenkolonie schnell zu einem der beliebtesten Vororte der Hauptstadt und wurde oft als Dahlem des Ostens bezeichnet.

Nach Plänen des Architekten Peter Behrens entstand zwischen 1919 und 1921 südwestlich der Eisenbahnstrecke die Waldsiedlung mit zweigeschossigen Ein- bis Vierfamilienhäusern sowie Hausgärten und Stallungen für Kleintierhaltung.

Hauptquartier der bolschewistischen Besatzer

In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 wurde im Offizierskasino der Pionierschule 1 in Karlshorst, das während der Schlacht um Berlin das Hauptquartier der 5. Stoßarmee der Roten Armee war, die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht unterzeichnet. Dasselbe Gebäude diente dann bis 1949 als Hauptquartier der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Der Name „Karlshorst“ diente während dieser Zeit oft in der Presse als Synonym für die SMAD.

Zwischen 1945 und 1962 war der nördliche Bereich von Karlshorst zu großen Teilen sowjetisches Sperrgebiet. Ein sogenanntes Russenmagazin avancierte in dieser Zeit zu einer Einkaufsmöglichkeit mit moderaten Preisen und ohne Lebensmittelmarken. Die im Sperrgebiet stehenden kirchlichen Einrichtungen wie die Marienkirche oder die evangelische Kirche Zur frohen Botschaft wurden von den Militärs entwidmet und meist zu Lagerzwecken benutzt.

Zunächst wurde das besetzte Gebiet auf die östlich der Treskowallee gelegenen Straßen und Plätze verkleinert, die Sperrmauer von der Magistrale zurückgezogen. Die Gebäude der früheren Wehrmachtsschule dienten dem Oberkommando der sowjetischen Streitkräfte und der Verwaltung des KGB in der DDR bis zum späteren vollständigen Truppenabzug als Hauptstandort. Im Gebäude der Kapitulation wurde mit Unterstützung der DDR das „Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945 eingerichtet“. Daraus entstand ab 1991 das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst, das der Kapitulation und der Entwicklung der deutsch-sowjetischen bzw. deutsch-russischen Beziehungen seit 1945 gewidmet ist. Diese Museum ist ein Muster von Desinformation und Geschichtsfälschung.

Die Paradestrecke für Staatsgäste der DDR zwischen dem Flughafen Berlin-Schönefeld und der Berliner Innenstadt führte über die Treskowallee, die damals Hermann-Duncker-Straße hieß. Als neuer Standort für die in Karlshorst stationierten Truppen wurde ein größeres Areal südlich der Trabrennbahn mit Kasernen bebaut und mit einer Mauer umgeben. Dazu kamen in den 1970er-Jahren für die Offiziere und deren Familien noch einige Plattenbauten, die nach 1994 abgerissen werden mußten. 1994 wurden gemäß den Bestimmungen des Zwei-plus-Vier-Vertrages die letzten russischen Soldaten aus Karlshorst abgezogen.

Nach der Wende

Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an den Wohnhäusern und der Ausbau der Infrastruktur führten ab 1994 dazu, daß sich Karlshorst wieder zu einem gefragten Wohngebiet entwickelte. Der Erhalt der Trabrennbahn, der Neubau vieler Ein- und Zweifamilienhäuser und zahlreiche neue Siedlungsprojekte sind dabei besonders erwähnenswert.

Bereits 1910 wurde auf einer großen Fläche am südlichen Rand von Karlshorst an der Grenze zu Oberschöneweide das Königin-Elisabeth-Hospital errichtet. Ab 1950 diente das Krankenhaus ausschließlich der medizinischen Versorgung der sowjetischen Militärangehörigen; nach deren Abzug standen die denkmalgeschützten Häuser lange Jahre leer. Erst seit Beginn der 2000er-Jahre sind einige Häuser saniert und werden von der Albatros-Schule (öffentliche Schule, Sonderpädagogisches Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung) genutzt.

Um 1930 wurde das St.-Antonius-Hospital in der Köpenicker Allee erbaut, in dem sich heute die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) befindet.

2004 wurde im ehemaligen Kulturhaus der Eisenbahner eine Imam-Schule eingerichtet, in der rund 300 Schüler auf das theologische Hochschulstudium vorbereitet werden.

Einrichtungen

Die ersten Straßen der Kolonie trugen Namen von Mitgliedern der kaiserlichen Familie, daher auch die heute noch gebräuchliche Bezeichnung Prinzenviertel für das südlich der S-Bahn gelegene Wohnviertel. Die später angelegten Straßenzüge benannte man nach Persönlichkeiten aus Karlshorst sowie nach Städten oder Burgen am Rhein (Boppard, Marksburg, Stolzenfels). Die frühere Ohm-Krüger-Straße wurde 1975 in Johannes-Zoschke-Straße umbenannt. Die Rheinsteinstraße hieß von 1976 bis 1992 Fritz-Schmenkel-Straße.

Die evangelische Kirche Zur frohen Botschaft, erbaut von 1909 bis 1910, 1956 nach Rückgabe durch die Sowjetarmee neu eingeweiht, birgt die berühmte Amalien-Orgel. Diese wurde von 1753 bis 1755 von Johann Peter Migendt für die Prinzessin Anna Amalia von Preußen, die Schwester Friedrichs des Großen, gebaut und ist die älteste erhaltene Orgel Berlins. Sie wird seit September 2009 umfassend restauriert. Die Kirche befindet sich in der Weseler Straße 6.

Die katholische Pfarrkirche St. Marien ist ein denkmalgeschützter Kirchenbau in neoromanischen Formen aus den Jahren 1935 bis 1937. Sie diente nach 1945 vorübergehend als Depot der Sowjetarmee und wird seit 1949 wieder als Gotteshaus genutzt. Sie befindet sich in der Gundelfinger Straße 37.

Das Deutsch-Russische Museum befindet sich im ehemaligen Offizierskasino der Heerespionierschule I der Wehrmacht in der Zwieseler Straße 4. An dem historischen Ort wurde in den Morgenstunden des 9. Mai 1945 die Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht vollzogen. Die Dauerausstellung des Museums desinformiert und lügt über den Deutsch-Sowjetischen Krieg 1941–1945.

Bekannte, in Karlshorst geborene Personen

  • Joachim Fest (1926–2006), Zeithistoriker, Publizist und Autor, geboren in der Hentigstraße 13

In Karlshorst geborene Nichtdeutsche

  • Ilja Richter (geb. 1952), jüdischer Schauspieler, Synchronsprecher und Fernsehmoderator