Karthago

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Ein nordafrikanisches Fußbodenmosaik aus dem späten 5. Jahrhundert zeigt den „Vandalischen Reiter“ (mit dünnem Ankerkreuz) bei der Jagd – den Arm hat er zum Siegesgruß erhoben. Ein Exponat der Ausstellung „Erben des Imperiums in Nordafrika. Das Königreich der Vandalen“ im Badischen Landesmuseum Karlsruhe.

Karthago (altgr. Καρχηδών, -όνος Karchēdōn; lat. Carthago), von den Karthagern selbst phönizisch Karthada („Neustadt“) genannt, war eine an der Nordküste Afrikas gelegene antike phönizische Großstadt nahe dem heutigen Tunis in Tunesien. Sie befand sich auf einer Halbinsel, die sich in einen kleinen Busen des Mittelmeers erstreckt. Karthago war zunächst Hauptstadt der gleichnamigen See- und Handelsmacht. Die Einwohner Karthagos wurden von den Römern als Punier (abgeleitet von Phönizier) bezeichnet. Nach der Zerstörung Karthagos durch die Römer ging das karthagische Reich im 2. Jahrhundert vor der Zeitrechnung im römischen Imperium auf; Karthago wurde unter Cäsar neugegründet, stieg bald erneut zu einer bedeutenden Großstadt auf, gehörte später zur römischen Provinz Zeugitana und war in der Spätantike die Hauptstadt des nordafrikanischen Vandalenreiches.

Vandalen

Im 4. und 5. Jahrhundert war Karthago eine blühende Metropole, da Africa weiterhin der wichtigste Getreidelieferant der Stadt Rom war. 439 wurde Karthago von den germanischen Kriegern der Vandalen unter König Geiserich erobert, die im Zuge der Völkerwanderung 429 von Spanien nach Nordafrika übergesetzt waren und schließlich die römische Provinz Africa eroberten.

Die Vandalen führten die Stadt zu neuer Macht und Bedeutung, die hohe Schule (die Lehranstalt Aedes Memoriae; bezeugt sind Professoren für lateinische und griechische Literatur sowie für Philosophie) blieb bestehen und die Kultur der Einheimischen sowie der Römer wurde geachtet. Geiserich nutzte das reiche Gebiet als Versorgungsbasis für sein Heer und eroberte von hier aus u. a. Rom.

Ein großangelegter Versuch west- und oströmischer Truppen, das Gebiet zurückzuerobern, scheiterte 468. Karthago blieb während des 5. und frühen 6. Jahrhunderts Hauptstadt des Vandalenreiches, bis es 533/34 von oströmischen Truppen unter dem Feldherrn Belisar erobert wurde.

Karthago heute

Heute ist Karthago ein Vorort von Tunis. Das archäologische Ausgrabungsgelände von Karthago wurde 1979 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen und ist eine touristische Attraktion.

Siehe auch

Verweise