Kautschuk (Film)

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FILM

Kautschuk (Film).jpg
Filmdaten
Originaltitel: Kautschuk
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Laufzeit: 104 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Erstverleih: UFA-Filmverleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Eduard von Borsody
Regieassistenz: Fritz Wendel
Drehbuch: Franz Eichhorn,
Ernst von Salomon,
Eduard von Borsody
Vorlage: Franz Eichhorn (Roman „In der grünen Hölle“)
Ton: Erich Leistner
Kamera: Willy Winterstein,
Edgar Eichhorn
Bauten: Anton Weber,
Herbert Frohberg
Kostüm: Bert Hoppmann
Aufnahmeleitung: Alfred Henseler,
Wilhelm Sausmikat
Herstellungsleitung: Ernst Krüger
Schnitt: Ernst Nicklisch
Besetzung
Darsteller Rolle
René Deltgen Henry Wickham
Vera von Langen Mary Waverley
Gustav Diessl Don Alonzo di Ribeira
Herbert Hübner Konsul Waverley
Walter Franck Gouverneur von Para
Hans Nielsen Kapitän Murray
Roma Bahn Lady Betty Mortimer
Valy Arnheim Lord Reginald Mortimer
Hans Mierendorff Lordkanzler
Paul Wagner Sir Joseph Dalton Hocker
Karl Klüsner Militärgerichtsvorsitzender
Werner Scharf Anklagevertreter
Edwin Jürgensen Untersuchungsrichter
Erich Ziegel Prof. Hickleberry
Walther Suessenguth Capitano des Urwaldforts
Ernst Rotmund Capitano des Polizeibootes
Friedrich Gnaß Vaquero Antonio
Robert Dorsay Fotograf
Philipp Manning Butler
Otto Krone Sekretär des Gouverneurs
Aribert Grimmer Steuermann Wilkins
Peter Busse Gummisammler
José Alcantra José
Zehra Achmed
Katja Bennefeld
Eugen von Bongardt
Louis Brody
Melitta Howe
Eugen Pussert
Josef Stampe
Heinz Wemper

Kautschuk ist ein deutscher Abenteuerfilm von 1938, der in Südamerika spielt..

Auszeichnungen

Der Film wurde 1939 in Neu York mit vier Sternen ausgezeichnet. Das war zu der Zeit das höchste Prädikat, das die amerikanische Filmindustrie verlieh.[1]

Prädikate
  • staatspolitisch und künstlerisch wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Der Reichtum Großbritanniens beruht nicht zuletzt auf den riesigen Gummiplantagen seiner Kolonien. Diesen Reichtum verdankt England einem einzigen Mann: Henry Wickham. - Wie die heroische Tat vor sich ging, unter ständiger Lebensgefahr, im Kampf mit den wilden Tieren des Urwaldes, mit Indianern, mit elementaren Naturgewalten, mit Fieber und Krankheit, das zeigt dieser Film. - Wir sehen Henry Wickham, unseren Helden, im Jahre 1876 auf der Überfahrt von England nach Brasilien. Niemand an Bord ahnt, mit welchem Ehrgeiz sich der junge Engländer trägt, der sich munter an allen Bordspielen beteiligt und der reizenden Miss Mary Waverley, der Tochter des englischen Konsuls in Para, stark den Hof macht, sehr zum Ärger der Lady Betty Mortimer, die genau weiß, was für Pläne Marys Vater mit seiner Tochter hat.

Mary ist mit dem reichsten und angesehensten Mann in Brasilien, Don Alonzo de Ribeira, so gut wie verlobt.

Auf dem Gartenfest des Konsuls Waverley in Para sieht Wickham seinen Nebenbuhler Don Alonzo, einen schönen, eleganten Spanier. Aber sein großes Ziel behält er zäh im Auge. Er muss zum Oberlauf des Araguary. Der Konsul warnt und lehnt jede offizielle Hilfe ab. Das ist die Gegend der Gummibäume, und damit verstehen die Brasilianer keinen Spaß. Wer Gummisamen außer Landes bringt, hat nach einem neuen Gesetz sein Leben verwirkt; Brasilien für sein Monopol, das ihm Millionen einbringt, kämpfen. Wickham zuckt die Achseln, er wird schon einen Weg in das Gummigebiet finden. Der Zustand, dass Brasilien die Preise diktiert und das stolze England sie zähneknirschend bezahlen muss, soll ein Ende haben, so oder so. Der Zufall hilft Wickham. Der alte Professor Hickleberry schwärmt von einem ganz seltenen Schmetterling, der Laternaria phosphorea, dem Schmetterling mit dem Krokodilskopf, der nur am Oberlauf des Araguary vorkommt.

Ein herrlicher Vorwand, um in das Gummigebiet zu kommen. Wickham wird der Wissenschaft helfen und den Schmetterling holen. Auch daß das englische Vermessungskriegsschiff „Wellington" vor Para liegt und dass dessen Kommandant Wickhams alter Freund Murray ist, schaltet Wickham in seinen Plan ein. Das Gebiet, in das er eindringen will, gehört Don Alonzo, und auch der warnt den Engländer, aber als Mary für Wickham bittet, gibt er die Erlaubnis für die Reise. Er hat seinen Feind und Nebenbuhler deutlich erkannt, und unten im Urwald am Arguary ist er, Don Alonzo de Ribeira, der Herr. - - Das ungeheuerliche Wagnis beginnt. Wickham dringt in den Urwald ein. Ein wegen Mordes verfolgter Vaquero Don Alonzos stößt halbverhungert im Dickicht zu ihm, und dieser Josö wird nun Wickhams treuer Begleiter. Fast übermenschlich sind die Anstrengungen der beiden Männer. Die ersten Gummibäume sind erreicht. Kanister auf Kanister füllt sich mit dem kostbaren Samen. Schon sind es fünf, da fällt einer in den reißenden Strom, als die Männer mühsam das Boot schleppen. Ein Gummisucher sieht den Kanister treiben, fischt ihn auf. Wickham ist verraten. Blitzschnell verbreitet sich die Nachricht. Don Alonzo eilt zum Gouverneur von Para, es ist klar, der Engländer stiehlt den kostbaren Samen. Alonzo gibt seine Befehle, die Urwaldtrommeln dröhnen dumpf, und nun haben die kühnen Eindringlinge noch einen furchtbaren Gegner mehr, die Giftpfeile der Eingeborenen. Don Alonzo selbst bricht auf Marys Bitte auf, um Wickham zu finden und - wie er hofft zu vernichten. Mit zäher Energie verfolgt der Engländer sein Ziel.

Der treue Josè befreit im letzten Augenblick seinen Herrn aus der tödlichen Umstrickung einer Riesenschlange, gerade als Wickham den seltenen Schmetterling gefangen hat. Das Sumpffieber wirft Wickham nieder. Halb im Delirium flieht er weiter, nachdem er seine gefüllten Kanister an sicherer Stelle verwehrt hat. Den geheimnisvollen Schmetterling behält Wickham bei sich. Damit hat er den Beweis, wie friedlich sein Vorhaben war. Er ist am Ende seiner Kraft. Am Rio das mortes bricht er zusammen. - Wieder dröhnen die Urwaldtrommeln, Don Alonzo ist unterwegs. Wickham, immer noch fiebernd, trennt sich von José, der die Kanister bewacht. Beim Urwaldfort Arnbè bricht der Engländer zusammen. Als er aus dem Fieber erwacht, liegt er im Fort, dessen Capitano ihn höflich begrüßt. Hier trifft ihn Alonzo. Die beiden Todfeinde stehen sich gegenüber. Wer ist der Stärkere? Die Offiziere des Forts geben ein Fest, um Wickham von seinem Zimmer fernzuhalten, in das Alonzo eindringt. Er findet das Kästchen mit dem Schmetterling, der Laternaria phosphorea, und nimmt es an sich, ebenso eine kleine Photographie, die Mary und Wickham zusammen an Bord des Schiffes zeigt. Wickham merkt plötzlich, dass das ganze Fest nur ein Vorwand ist, man will ihn fangen. Blitzschnell löscht er das Licht und entflieht. Schüsse knallen hinter ihm her, Sein Tropenhut liegt am Ufer eines Sumpfes, in dem Krokodile schwimmen. In Para spricht Alonzo dem Konsul und seiner Tochter heuchlerisch sein Beileid aus. Wickham scheint im Fieber in den Urwald gelaufen und umgekommen zu sein. Alonzo gibt Mary die kleine Photographie als letztes Andenken. - -

Im Hafen von Para liegt immer noch Ihrer Großbritannischen Majestät Schiff „Wellington". Ein Kuli, der mit Bananen handelt, klettert an Bord. Murray, der Kapitän, erkennt Wickham. Aber die Kanister mit dem Gummisamen kann er nicht an Bord nehmen innerhalb der Hoheitsgrenze. Weiss denn Wickham nicht, daß darauf die Todesstrafe steht? Wickham weiß es und wird seinen Plan durchführen, koste es auch sein Leben! „Gut“ sagt der Kommandant, „außerhalb der Hoheitsgrenze, in Höhe von Amparo an der Araguary- Mündung, wo Josè die Kanister bewacht, wäre es natürlich etwas anderes. - -"

Wickham versteht. - Die „Wellington" nähert sich der vereinbarten Stelle und bleibt außerhalb der Hoheitsgrenze. Ein kleines Boot setzt vom Lande ab. Da plötzlich verdunkelt sich der Himmel, und die gefürchtete Pororoka, die kilometerlange Brandungswelle, stürmt heran. Zerschmettert liegt das Boot am Ufer. Im letzten Augenblick ist alles gescheitert. Ein Stück Treibholz schwimmt davon, gerade auf die „Wellington" los. Sofort hat Wickham begriffen. Ein Kanister nach dem anderen schwimmt friedlich auf die „Wellington" zu.

Einer klemmt sich fest an einem treibenden Baum. Josè schwimmt hin, um ihn frei zu machen. Da ist auch das brasilianische Küstenwachboot heran. Schüsse knallen, Josè versinkt tödlich getroffen, und Wickham, der den Kanister rasch noch ersäufen kann, wird gefangen.

Aber was kümmert ihn sein Schicksal, seine große Aufgabe ist erfüllt, die Kanister sind an Bord. Das Kriegsgericht verurteilt ihn in dramatischer Sitzung zum Tode wegen Spionage am Fort, der Raub des Gummisamens ist ihm nicht nachzuweisen. Mary jedoch zwingt Alonzo, zuzugeben, dass; er die Schachtel mit dem Schmetterling aus Wickhams Gepäck entwendet hat. Man wird den verhaßten Engländer freilassen müssen. In ohnmächtigem Zorn unterschreibt der Gouverneur das Dekret. Wickham, der schon mit dem Leben abgeschlossen hat, sieht durch sein Gefängnisfenster die „Wellington" den Hafen verlassen.

Sie wird den Gummisamen nach England bringen, er wird dort keimen, und die Pflanzen werden wachsen in Indien, in Ceylon, in Malacca. „Das Spiel ist aus, und ich habe verloren!" sagt resigniert Don Alonzo.

Die „Wellington" verläßt mit vollen Segeln den Hafen.


Wissenswertes

In den Film eingearbeitet sind Szenen aus einem Dokumentarfilm über den Amazonas von Franz und Edgar Eichhorn. Diese boten den Film der UFA an, woraufhin das Drehbuch nach Franz E. Anders’ (einem Pseudonym Franz Eichhorns) Roman „In der grünen Hölle“ geschrieben wurde.

Der Film wurde von Juli bis Oktober 1938 in den Babelsberg-Studios und in Travemünde gedreht. Die Uraufführungen waren am 1. November 1938 im Ufa-Palast Hamburg und am 8. November im Ufa-Palast am Zoo in Berlin.

Filmplakat

Der Film

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 6, 10. Februar 1939