Kellermann, Bernhard

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Bernhard Kellermann (* 4. März 1879 in Fürth; † 17. Oktober 1951 in Klein Glienicke bei Potsdam) war ein jüdischer Schriftsteller in Deutschland.

Leben

Er studierte Germanistik und Malerei. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erschienen bereits mehrere Romane und 1913 sein Roman Der Tunnel. 1933 wurde das Buch unter der Regie von Kurt Bernhardt mit Paul Hartmann, Olly von Flint, Attila Hörbiger und Gustaf Gründgens unter demselben Namen verfilmt. 1926 wurde Kellermann Mitglied der Preußischen Dichterakademie, aus der er jedoch auf Grund seiner bolschewistischen Gesinnung am 5. Mai 1933 ausgeschlossen wurde.

Delegation deutscher Kulturschaffender auf dem Isaak-Platz in Leningrad 1948, von links: Ellen Kellermann, Günther Weisenborn, unbekannt, Bernhard Kellermann, Wolfgang Harich, Anna Seghers, Stephan Hermlin, Wolfgang Langhoff, Michael Tschesno-Hell, Eduard Claudius, M.J. Apletun (SU) und Heinrich Ehmsen.

Nach dem Zusammenbruch Deutschlands im Jahre 1945 gründete Kellermann zusammen mit Johannes R. Becher den Kulturbund der DDR. Er wurde „Abgeordneter“ der Volkskammer der DDR sowie Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Seine nun offenkundig zutage tretende bolschewistische Gesinnung führte deshalb zu einem Boykott seiner Werke durch westdeutsche Buchhändler.

Folgende Auszüge von Adolf Bartels aus „Die deutsche Dichtung der Gegenwart. Die Jüngsten“ (1921) zeigen, daß er der Ansicht ist, daß der Jude naturgemäß nichts zur deutschen Literatur beitragen kann:[1]

Es (...) braucht kaum nachgewiesen zu werden, daß und warum der Jude als „deutscher“ Dichter in dieser Zeit auch seine große Rolle spielt. In der Tat, er spielt sie, nach Hauptmann und Dehmel (Liliencron war ja 1909 gestorben) sind Hugo von Hofmannsthal, Georg Hermann, Jakob Wassermann, Bernhard Kellermann, beinahe auch die Unterhalter Georg Engel und Georg Hirschfeld und mit ihnen die dem Judentum sympathischen Heinrich und Thomas Mann, Ernst Hardt, später Gustav Meyrink, ja sogar schon Karl Sternheim und manche Expressionisten große Namen geworden. Daß ein Jude kein deutscher Dichter werden kann, und daß ein Deutscher, der mit den Juden geht, sein Bestes verliert, steht für so beschränkte Leute, wie wir Deutsch- völkischen sind, ja nun freilich fest, aber das deutsche Volk des Durchschnitts hat sich ja zu solcher bornierter Auffassung nie bekennen wollen und die jüdischen Erfolgreichen verschlungen und erhoben wie die andern auch(...)“.

Werke (Auswahl)

  • Yester und Li (1904)
  • Ingeborg (1906)
  • Der Tor (1909)
  • Das Meer (1910)
  • Ein Spaziergang in Japan, Reisebericht (1910)
  • Sassa yo Yassa. Japanische Tänze (1911)
  • Der Tunnel (1913)
  • Der Krieg im Westen, Kriegsbericht (1915)
  • Krieg im Argonnerwald, Kriegsbericht (1916)
  • Der 9. November (1920)
  • Die Heiligen, Novelle, (1922)
  • Schwedenklees Erlebnis (1923)
  • Die Brüder Schellenberg (1925)
  • Die Wiedertäufer von Münster (1925)
  • Auf Persiens Karawanenstraßen, Reisebericht (1928)
  • Der Weg der Götter. Indien, Klein-Tibet, Siam, Reisebericht (1929)
  • Die Stadt Anatol (1932); Verfilmung: Stadt Anatol
  • Jang-tse-kiang (1934)
  • Lied der Freundschaft (1935)
  • Das blaue Band (1938)
  • Meine Reisen in Asien (1940)
  • Georg Wendlandts Umkehr (1941)
  • Was sollen wir tun?, Aufsatz, (1945)
  • Totentanz (1948)
  • Wir kommen aus Sowjetrußland, Bericht (1948)

posthum erschien:

  • Bernhard Kellermann zum Gedenken. Aufsätze, Briefe, Reden 1945-1951 (1952)

Fußnoten