Bad Kissingen

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Bad Kissingen

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mainfranken
Landkreis: Bad Kissingen
Einwohner (31. Dez. 2009): 20.791
Bevölkerungsdichte: 299 Ew. p. km²
Fläche: 69,42 km²
Höhe: 220 m ü. NN
Postleitzahl: 97688
Telefon-Vorwahl: 0971
Kfz-Kennzeichen: KG
Koordinaten: 50° 12′ N, 10° 4′ O
Bad Kissingen befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Bürgermeister: Kay Blankenburg (SPD)

Bad Kissingen ist eine deutsche Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken und liegt an der Fränkischen Saale südlich der Rhön. Der weltberühmte Kurort ist bayerisches Staatsbad.

Geologie

Im Bad Kissinger Stadtteil Garitz befindet sich der Altenberg (Höhe: 284 m). Während ihrer Kuraufenthalte pflegte die als Sisi bekannte Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn dort spazierenzugehen; ihr zu Ehren wurde 1907 das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal errichtet. Der Stadtteil Reiterswiesen liegt auf dem Finsterberg (Höhe: 328 m). Dort befand sich der vom Badearzt Franz Anton von Balling angelegte Ballinghain, von dem noch Reste vorhanden sind. Zwischen dem Stadtteil Reiterswiesen und der Umgehungsstraße befindet sich das 1954 erbaute Terrassenschwimmbad. Am Rand des Stadtteils Winkels befinden sich der Sinnberg (Höhe: 370 m) mit dem Bismarckturm sowie der Osterberg. Auf dem Staffelsberg (Höhe: 382 m) im Nordteil von Garitz steht der Ludwigsturm. Am Rande des Ostrings, des östlichen Teiles der Bad Kissinger Umgehungsstraße, befindet sich der Stationsberg (Höhe: 351 m) mit einem Ehrenfriedhof und einem um 1895 entstandenen Kreuzweg. An seiner Stelle befand sich vorher ein anderer Kreuzweg, der in der Innenstadt begann. Er wurde 1892 nach Poppenroth verkauft.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bad Kissingen am 21. Juni 801 als chizzicha in einer inzwischen verschollenen Schenkungsurkunde, in der ein Adeliger namens Hunger seinen Besitz zu Kissingen dem Kloster Fulda übereignet.

Bekannt wurde Bad Kissingen vor allem durch seine Heilquellen, die bereits im Jahre 823 nachgewiesen wurden. Im Jahre 1279 wurde Kissingen erstmals als „oppidum“ (Stadt) erwähnt. Der erste nachweisbare Kurgast wurde schon 1520 verzeichnet, im selben Jahrhundert festigte sich der Ruf als Heilort. Im 19. Jahrhundert avancierte Kissingen zum mondänen Badeort und wurde in der Regierungszeit Ludwigs I. von Bayern gezielt ausgebaut. Gekrönte Häupter wie Kaiserin Elisabeth von Österreich, Zar Alexander II. und König Ludwig II. von Bayern, der Kissingen am 24. April 1883 zum Bad erhob, führten in dieser Zeit die Gästelisten an

Im Mainfeldzug kam es am 10. Juli 1866 in der Schlacht bei Kissingen zu einem verbissen geführten Gefecht zwischen bayerischen und preußischen Truppen. Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck besuchte Bad Kissingen mehrere Male zur Kur (siehe auch: Kissinger Diktat), 1874 entging er dort nur knapp einem Anschlag, den Eduard Franz Ludwig Kullmann auf ihn verübte. In Bismarcks damaliger Unterkunft, der Oberen Saline, befindet sich heute das Bismarck-Museum. Auch Künstler wie der Schriftsteller Leo Tolstoi und der Maler Adolph Menzel zählen zu den Besuchern.

Im 20. Jahrhundert wandelte sich das Gästepotential der Kurstadt. Statt Adel und gehobenem Bürgertum besuchten immer mehr „Sozialgäste“ die Stadt, wie die von Krankenkassen eingewiesenen Kurgäste genannt wurden. Das Jahr 1945 blieb als einziges Jahr gänzlich ohne Kurbetrieb. Danach errichteten Sozialversicherungsträger in der Stadt Kliniken. In den neunziger Jahren, beginnend mit der Gesundheitsstrukturreform von 1996, führten Änderungen im Bereich der Gesundheitsgesetzgebung zu Arbeitsplatzverlusten. Die Zahl der Übernachtungen sank von 1,9 Millionen (1995) auf nur noch 1,4 Millionen (1997 und 1998) bei 140.000 Gästeankünften.

Nach Umwandlung der vormals staatlichen Kurverwaltung und des kommunalen Bäderbetriebs in die privatwirtschaftlich ausgerichtete Bayerisches Staatsbad Bad Kissingen GmbH gelang es, neue Gästepotentiale zu erschließen. Im Jahr 2003 zählte man als neuen Rekord 1,55 Millionen Übernachtungen bei knapp 190.000 Gästen, 2008 fiel der Wert wieder auf 1,48 Millionen Übernachtungen bei 220.000 Gästen. Nach den Ergebnissen mehrerer repräsentativer Emnid-Umfragen (jährlich seit 1999) darf sich Bad Kissingen „bekanntester Kurort Deutschlands“ nennen.

Wappen

In Silber eine rote Torburg mit drei gezinnten Türmen, deren mittlerer blau behelmt und mit einem von Schwarz und Silber geteilten Schild belegt ist; darin eine abgeschnittene Greifenklaue in verwechselten Farben

Kissingen erhielt die Stadtrechte während der Herrschaft der Grafen von Henneberg vor 1280, in deren Besitz es seit 1234 war. Es sind keine Siegel für die Zeit vor dem 16. Jahrhundert bekannt. Das älteste bekannte Siegel zeigt bereits das heutige Wappen: Eine Torburg mit geschlossenem Tor und drei Türmen, der mittlere Turm belegt mit einem Schildchen mit dem Wappen einer Nebenlinie der Truchsesse von Henneberg. Zu dieser Zeit gehörte Kissingen bereits zum Hochstift Würzburg, zu dem es 1394 durch die Grafen Swantibor aus Pommern und die Burggrafen von Nürnberg gekommen war und bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation 1803 verblieb. Einzelheiten der Wappendarstellungen änderten sich öfter im Verlauf der Jahrhunderte. Das Wappen der Truchsesse von Henneberg war ein schwarzer Hennenfuß auf goldenem Grund. Dieses Wappen führte die Stadt bis 1927. 1927 fügte das Hauptmünzamt München ohne Beschlußfassung der Stadt das ähnliche Wappen der Herren von der Kehre, einen von Schwarz und Silber geteilten Schild mit einem Hennenfuß in verwechselten Farben in das Stadtsiegel ein. Der Fehler wurde nicht bemerkt. Seit dieser Zeit führt die Stadt das Wappen in dieser Form.

Bauwerke

Regentenbau in Bad Kissingen mit Schmuckhof (Innenhof, rechts) und Rosengarten (links)

Baumeister Balthasar Neumann zeichnete 1738 die Gesamtansicht vom spätmittelalterlichen Kissingen mit einer dicken Stadtmauer und 14 Türmen auf einem Geviert von 240 mal 240 Metern. Von der Stadtmauer, die um 1350 errichtet wurde, sind noch der Feuerturm und die Mauer am Eisenstädter Platz zu sehen.

Profanbauten

Zu den bedeutenden Gebäuden der Stadt gehört das Alte Rathaus, ein Renaissancebau aus dem Jahr 1577. Zwischen 1838 und 1913 entstanden rund um den heutigen Kurgarten der Arkadenbau von Friedrich von Gärtner und nach Plänen von Max Littmann die Wandelhalle und die Brunnenhalle. Ein weiteres Gebäude von Max Littmann ist der Regentenbau. Von ihm stammt auch das bereits 1905 fertiggestellte Jugendstil-Kurtheater. Das Bahnhofsgebäude mit seiner klassizisierten Neurenaissance-Fassade wurde 1874 unter der Leitung von Friedrich Bürklein fertiggestellt. Über der Stadt thront die um 1180 entstandene Burgruine Botenlauben im Stadtteil Reiterswiesen. Einen modernen Akzent setzt die 2004 eröffnete „KissSalis Therme“, eines der größten europäischen „Wellnessbäder“ und das größte städtische Bauprojekt nach dem Zweiten Weltkrieg.

Weitere Anziehungspunkte sind das Luitpold-Spielcasino im Kurpark, errichtet 1878-1880 von Heinrich von Hügel in Zusammenarbeit mit Wilhelm Carl von Doderer. Seitdem bildet es den Nordflügel des Luitpoldbades. Um 1900 war das inzwischen seit Ende der 1970er Jahre leerstehende Luitpoldbad mit seinen 236 Badekabinen das größte Bad Europas. Auch der Bismarckturm, der Wittelsbacher Turm sowie der Ludwigsturm sind bekannte Wahrzeichen der Kurstadt.

Bekannte, in Bad Kissingen geborene Personen

Sehenswürdigkeiten