Bölling, Klaus

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Klaus Bölling (geb. 29. August 1928 in Potsdam; gest. 2. November 2014) war ein jüdischer Journalist und BRD-Politfunktionär (SPD), Chef des Bundespresseamts 1974–1980; 1982.

Werdegang

Klaus Bölling wurde am 29. August 1928 in Potsdam als Sohn eines preußischen Beamten geboren. Sein Vater war Verwaltungsjurist in Gumbinnen, Tilsit und Oppeln, gehörte von 1929 bis 1933 Hans Zehrers „Tatkreis“ an. Böllings Mutter war Jüdin.[1]

Klaus Bölling besuchte in Berlin das Zehlendorfer Gymnasium. Gegen Ende des Krieges wurde er als Luftwaffen-Flakhelfer eingesetzt, allerdings 1944 als „wehrunwürdig“ entlassen. Nach dem Abitur studierte er an der Ost-Berliner Humboldt-Universität Geschichte und Germanistik (ohne Abschluß). 1945 schloß er sich als 17-Jähriger vorübergehend den Kommunisten an und war danach Redakteur des FDJ-Organs „Neues Leben“ (SED-Verlag „Volk und Wissen“) in Ost-Berlin.[1] 1947 erklärte er bereits enttäuscht seinen Austritt aus der SED. Fasziniert von Herbert Wehner, trat er 1958 der BRD-Blockpartei SPD bei.

Posten als Journalist

Von 1947 bis 1953 war Klaus Bölling als Redakteur der Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ angestellt. Weitere Stationen als Journalist: 1953-1954 Redakteur und Kommentator bei RIAS Berlin (unter Chefredakteur Egon Bahr); 1954-1956 außenpolitischer Redakteur und zeitweilig kommissarischer Chefredakteur beim Sender Freies Berlin (SFB); 1956-1958 Korrespondent der ARD (Hörfunk) für Südosteuropa in Belgrad, zugleich Mitarbeiter der „Süddeutschen Zeitung“, München; 1959-1961 Leitender Redakteur und Kommentator mit Fernsehbeschäftigung beim WDR, Köln. 1962 wechselte Klaus Bölling nach Hamburg zum NDR (bis 1969), wo er als stellv. Hauptabteilungsleiter Politik und ab 1966 als Chefredakteur des Hörfunks tätig war. Gemeinsam mit Gerd Ruge entwickelte er die ARD-Sendung „Weltspiegel“, die er zeitweilig moderierte. 1969-1973 brachte er als Leiter des ARD-Studios Washington und Chefkorrespondent in den Vereinigten Staaten von Amerika den Zuschauern des zwangsfinanzierten BRD-Rundfunks die amerikanische Politik nahe. Am 1. Juli 1973 erhielt Klaus Bölling den Posten des Intendanten von Radio Bremen.

Ab 1974 fungierte er in Bonn als Regierungssprecher mit enger Vertrauensstellung bei Kanzler Helmut Schmidt. Während der Entführung des Flugzeugs Landshut nach Mogadischu 1977 war er Kontaktmann zu den Flugzeugentführern. Am 9. Februar 1981 wurde er Nachfolger von Günter Gaus als Ständiger Vertreter der BRD in Ost-Berlin, DDR. In der Endphase der Schmidt-Regierung, 1982, war er noch einmal deren Sprecher in Bonn.

Auszeichnungen

  • 1981: Großes Bundesverdienstkreuz
  • Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großkreuz)
  • Träger des Ordens des Infanten Dom Henrique (Großkreuz)

Familie

Klaus Bölling war viermal verheiratet. Aus zweiter Ehe hatte er einen Sohn Alexander und eine Tochter Claudia. In dritter Ehe war er 1980-1982 mit der Medizinerin Alexandra Rodenstock, der Tochter des Brillen-Fabrikanten und BDI-Präsidenten Rolf Rodenstock, verheiratet.[1] 1995 ging er seine vierte Ehe mit Ursula, der Betreiberin einer Geschenkboutique, ein.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum? FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9