Hinkelbein, Klaus

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Oberstleutnant i. G. Klaus Hinkelbein

Klaus Karl August Hinkelbein (auch: Claus;[1] Lebensrune.png 28. Dezember 1909 in Ludwigsburg; Todesrune.png 28. April 1967 in Bad Salzuflen) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, Sturzkampf- und Kampfflieger der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie Generalmajor der Bundeswehr. Er ist der Sohn des Generalmajors der Luftwaffe Philipp Hinkelbein.

Chronologischer Werdegang

Oberleutnant Claus Hinkelbein (zur Kamera schauend), Ernst Rudolf Anders (mit Fernglas) und Moritz Feibusch (Silhouette) auf dem Luftschiff „Hindenburg“
Ritterkreuzträger der II. Gruppe/KG 30 von links: Leutnant Werner Baumbach, Hauptmann Klaus Hinkelbein (Gruppenkommandeur), Oberleutnant Franz Wieting ( 1941) und Feldwebel Wilhelm „Willi“ Schultz ( 1940).
Lückenhafter und teilweise fehlerhafter Werdegang
Quelle: Wolfgang Läpple: „Schwäbisches Potsdam – Die Garnison Ludwigsburg von den Anfängen bis zur Auflösung“, 2009
  • 1. April 1929 bis 31. März 1930 ziviler Flugunterricht an der Deutschen Verkehrsschule (DVS) auf dem Flugplatz Schleißheim
  • 1. Oktober 1930 (nach anderen Quellen schon 1929) Beitritt zur Artillerie des Heeres der Reichswehr; III. Abteilung/Artillerie-Regiment 5
  • 1. Juli 1933 Wechsel zur noch nicht enttarnten Luftwaffe
    • 1. August 1933 als Leutnant nach Italien zur Jagdfliegerausbildung kommandiert (bis 30. September 1933); um an der geheimen Fliegerausbildung in Italien teilzunehmen, mußten die Schüler offiziell gemäß des Versailler Vertrages aus der Reichswehr ausscheiden, wurden danach jedoch wieder lückenlos und ohne Dienstzeitverlust wieder aufgenommen.
  • 1. Oktober 1933 nach Berlin versetzt zwecks Flugausbildung bei der „Verkehrsinspektion der DLH“ (Dienststelle des Reichsluftfahrtministeriums) an der Luftwaffen-Streckenschule Berlin-Tempelhof (wo auch die Flugzeuge der Deutschen Reichsbahn standen) unter Georg Rieke .
  • 21. März 1934 Erhalt des Erweiterten Luftwaffen-Flugzeugführerscheins (ELF-Lizenz = erweitere Lizenz für Luftfahrzeugführer)
  • 1. August 1934 Kommandierung zum Kampfgeschwader 154 als Technischer Offizier
  • 1. Januar 1935 Oberleutnant der Fliegergruppe Wunstorf (II. Gruppe/KG 154)
  • 1. April 1935 als Fluglehrer zur „Verkehrsinspektion der DLH“ versetzt
  • 12. März 1936 Adjutant der III. Gruppe/Kampfgeschwader 155 (Schwäbisch-Hall)
  • 15. Oktober 1936 Sprachschein (fließend Italienisch)
  • 1. März 1937 zum Staffelkapitän der 7./KG 155 ernannt, später in 7./KG 158 umbenannt (Wels)
  • Militärbeobachter an Bord des Luftschiffes „Hindenburg“: Während der Katastrophe von Lakehurst, New Jersey, VSA am 6. Mai 1937 – bei dem er leicht verletzt wurde und zu den 20 überlebenden Passagieren[2] gehörte – war Oberleutnant Hinkelbein gemeinsam mit den Unglücksopfern Oberst Fritz Erdmann und Major Hans-Hugo Witt Militärbeobachter auf dem Luftschiff Zeppelin LZ 129 „Hindenburg“. Dem Handelsministerium der Vereinigten Staaten gab er im Anschluß als Zeuge Auskunft. Für seine Rettungsaktion von anderen Passagieren wurde er laut Zeitungsberichten später mit der Rettungsmedaille ausgezeichnet.[3]
    • 16. Mai 1937 Antritt zur Rückkehr nach Deutschland mit dem Dampfer „Europa“
  • 1. August 1937 Beförderung zum Hauptmann
  • 14. Dezember 1938 Kommandierung in die L.In.2/RLM (Inspektion der Kampf-, Stuka-, Aufklärungsflieger im Reichsluftfahrtministerium; später in General der Aufklärungsflieger, dem 1943 die Abteilung Luftbildwesen zusammen mit der Hauptbildstelle der Luftwaffe unterstellt wurde, und General der Kampfflieger aufgeteilt)
  • 1. März 1939 zum Referent in der 3. Abteilung des Generalstabes der Luftwaffe ernannt

Zweiter Weltkrieg

  • 10. September 1939 bis 27. Oktober 1939 Führer der II. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 2 „Immelmann“ (51 Feindflüge mit der Junkers Ju 87 im Polenfeldzug)
    • ggf. kam er schon vorher zum Geschwader, wurde aber erst am 10.9. Führer bzw. Kommandeur der Gruppe
  • 29. Oktober 1939 zur I. Gruppe/Lehrgruppe 88 kommandiert
  • 17. November 1939 Kommandeur der II. Gruppe/Kampfgeschwader 30 (bis Juni 1940)
    • Zur Vorbereitung auf das Unternehmen „Weserübung“ verlegten der Geschwaderstab sowie die I. und II. Gruppe Anfang April 1940 nach Westerland, die III. Gruppe nach Barth. Am 9. April 1940 flogen 47 Junkers Ju 88 des Geschwaders Angriffe gegen britische Flotteneinheiten der Royal Navy vor Bergen, die so flüchten mußten. Bei den Angriffen gegen den Feind gingen vier deutsche Flugzeuge verloren. Der britische Zerstörer „Gurkha“ konnte versenkt und die Kreuzer „Southampton“ und „Glasgow“ wurden beschädigt. Am 17. April gelang es der II. Gruppe des Geschwaders, den britischen Schweren Kreuzer „Suffolk“ schwer zu beschädigen. Am 19. April 1940 konnte die II. Gruppe den Kreuzer „Emile Bertin“ vor Namsos beschädigen. Bei einem Angriff der II./KG 30 auf Schiffsziele bei Narvik am 18. Mai 1940 erhielt das britische Schlachtschiff „Resolution “einen 1000 kg Bombentreffer, der drei Decks durchschlug. In Vorbereitung auf den Westfeldzug 1940 verlegten der Geschwaderstab sowie die I. und II. Gruppe nach Oldenburg, die III. Gruppe verblieb in Marx. Das Geschwader unterstand dem IV. Fliegerkorps beim Luftflottenkommando 2 und unterstützte den Angriff des Heeres in den Niederlanden. Nach der Kapitulation der niederländischen Truppen verlegte die I. Gruppe noch im Mai nach Amsterdam-Schiphol. Am 17. Juni versenkten Flugzeuge der II. Gruppe von Le Cilot aus den britischen Truppentransporter „Lancastria“ in der Loire-Mündung, wobei zwischen 3.500 und 6.500 alliierte Soldaten fielen. Nach dem Ende des Westfeldzuges nahm das Kampfgeschwader 30 im Rahmen des X. Fliegerkorps beim Luftflottenkommando 5 an dem Unternehmen „Adlerangriff“ teil.
  • Ia beim Stab/Lg.Kdo. II (Luftgau-Kommando II)
  • 20. September 1940 Kommandeur der Ergänzungs-Kampfgruppe 5 (Ju 88) als Nachfolger von Karl von Szymonski
  • 17. Oktober 1940 Beförderung zum Major (seit 1941 Major i. G.)
  • 9. Dezember 1940 zum Ia des X. Fliegerkorps ernannt
  • 1941 zur LKS 8 (Luftkriegsschule) nach Göppingen kommandiert
  • 1. Juni 1941 Versetzung zum Generalstab der Luftwaffe (ohne Besuch der Luftkriegsakademie)
  • 26. Mai 1942 zum Ia des VIII. Fliegerkorps ernannt
  • 13. November 1942 vorübergehend zum Oberbefehlshaber Süd kommandiert (bis 30.11.1942)
  • 1. Dezember 1942 zum Abteilungs-Leiter I im Stab/Oberbefehlshaber Süd (später Stab/Lfl. 2) ernannt
  • Februar 1943 zum Stab des Luftflottenkommandos 2 als Ia versetzt
  • 1. April 1943 im Stab/Luftflotte 2 zum Oberstleutnant i. G. befördert
  • 6. September 1943 zum vorläufigen (mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt) Chef des Stabes beim General der Flieger-Ausbildung ernannt
  • 12. April 1944 zum Ia im Stab des Generals der Deutschen Luftwaffe (Gen.d.Dt.Lw) in Dänemark ernannt
  • Oktober 1944 Kommandierung zum Stab/IV. Flieger-Korps
  • 1. März 1945 zum Chef des Generalstabes des Luftgau-Kommandos XIV unter Generalleutnant Martin Harlinghausen ernannt (der Luftgau wurde am 27. März 1945 aufgelöst)
  • 12. Mai 1945 bei der Regierung Dönitz zur Beförderung zum Oberst mit Wirkung vom 1. Juli 1945 vorgesehen, zuvor geriet er jedoch in Kriegsgefangenschaft

Nachkriegszeit

  • Schreinerlehre in Ludwigsburg, 1950 Meisterprüfung, anschließend Verkaufsstellenleiter einer Fabrik für Möbelproduktion
  • 1. Januar 1956 Eintritt in die Deutsche Bundeswehr als Oberstleutnant
    • 1958 Beförderung zum Oberst
    • 1. April 1962 bis 12. Mai 1966 Kommandeur der Schule der Bundeswehr für Innere Führung in Koblenz
    • 1966 bis zum Tod (er starb als aktiver Offizier) Generalmajor und Kommandeur der 4. Luftwaffendivision in Aurich

Familie

Hinkelbein war verheiratet. Nach vereinzelten Quellen gehört der Stuttgarter Geologe, Schriftleiter und Buchautor Dr. Knut Hinkelbein (in Filderstadt wohnhaft) zu den Kindern des Ehepaares.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Schreibweise des Vornamens „Klaus“ laut Geburtsurkunde.
  2. Albert Sting: Geschichte der Stadt Ludwigsburg. Band 2: Von 1816 bis zum Kriegsende 1945. 2. Auflage, Ungeheuer + Ulmer, Ludwigsburg 1995, ISBN 3-930872-26-9, S. 296.
  3. BLO: Zwei Haller unter den Geretteten von Lakehurst, in: „Haller Tagblatt“, 20. August 2013.