Kolonialpolitisches Amt der NSDAP

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Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp eröffnet am 29. Oktober 1938 das Kolonialpolitische Schulungshaus in Ladeburg bei Bernau. Im Vordergrund v. r. n. l. Stabsamtsleiter des KPA Korvettenkapitän Richard Wenig, Konteradmiral Fuchs und Reichsamtsleiter Scheidt vom Außenpolitischen Amt.

Das Kolonialpolitische Amt der NSDAP wurde 1934 gegründet. Hierzu wurde im Mai 1934 das Kolonialreferat aus dem Verband ihres Wehrpolitischen Amtes ausgegliedert und formte das neue Kolonialpolitische Amt (KPA).

Geschichte

Mit dem KPA bekam die Kolonialbewegung ein eigenes Hauptamt innerhalb der NSDAP; Vorsitzender der Generalreferenten des Kolonialpolitischen Amtes war Staatssekretär a. D. Dr. jur. h. c. Friedrich von Lindequist.

Aufgabe war die Planungen zur erneuten Inbesitznahme der ehemaligen deutschen Kolonien. Der Hauptsitz war bei der Reichsleitung der NSDAP in München. Die Planungsabteilung wurde 1936 nach Berlin verlegt.

Zum Leiter wurde Franz Xaver Ritter von Epp ernannt. Er brachte nicht nur Erfahrungen im Kolonialdienst aus der Zeit vor 1914 mit, sondern verfügte auch über vielfältige Kontakte zu den traditionalistisch-konservativen Kreisen der Kolonialanhänger. Mit von Epps Eintritt in die NSDAP im Mai 1928 waren die Weichen für eine beiderseitige Annäherung gestellt worden.

Ziele

Das Amt plante ein „Mittelafrikanisches Kolonialreich“ von Ghana bis Namibia und vom Tschad bis Tansania. In Zusammenarbeit mit der SS wurden Einsatzstäbe zur Übernahme der Kolonien der Kriegsgegner gebildet. Es wurden Entwürfe für ein Kolonialrecht erarbeitet sowie Schulungskurse für mögliche spätere Kolonialbedienstete durchgeführt. Eine besondere Rolle bei der geplanten Neubesetzung der Kolonien spielten die Reichsneger.

Zweiter Weltkrieg

Nachdem das Amt zu Beginn des Zweiten Weltkrieges an Bedeutung gewonnen hatte, wurde es nach der militärischen Wende 1943, zu Beginn des Jahres 1943, auf Befehl Hitlers nicht als nicht kriegswichtige Parteidienststelle eingestuft. Endgültig wurden das Reichskolonialministerium und der Reichskolonialbund am 17. Februar 1943 aufgelöst.

Gliederung

  • Reichsleiter und General der Infanterie Franz Ritter von Epp (inoffizielle Bezeichnung: Reichskolonialführer)
  • Hauptabteilung I: Gesandter Bielfeld, Auswärtiges Amt
    • Personal, Finanzen, Beschaffung, Reichskolonialinstitut
  • Hauptabteilung II: Gesandter Asmis, Auswärtiges Amt
    • Rechtswesen, Schulwesen, Gesundheit, Veterinärwesen, Landesaufnahme
  • Hauptabteilung III: Bethke, Reichswirtschaftsministerium
    • Planung, Banken, Forstwirtschaft, Bergbau
  • Hauptabteilung IV: Dr.-Ing. Remy, Präsident RBD Köln
    • Verkehr, Straßenbau, Bauwirtschaft, Eisenbahnbau u. -betrieb, Wasser u. Hafenbau u. -betrieb, Hochbau, Maschinenwesen
      • darunter u. a. IV F2 Dipl.-Ing.. Helmut Schroeter
        • Schienenfahrzeuge

Deutsch-Mittelafrika

Die Formung der Kolonie „Deutsch-Mittelafrika“ war eines der am dauerhaftesten verfolgten deutschen Kriegsziele im Ersten und im Zweiten Weltkrieg.

Mit der endgültigen italienischen Niederlage in Äthiopien (Schlacht von Gondar im November 1941), der Niederlage des deutsch-italienischen Afrikakorps vor El-Alamein (November 1942), der darauffolgenden Besetzung der französischen Kolonien in Nordafrika durch Briten und US-Amerikaner (Operation Torch im November 1942) und der deutschen Niederlage bei Stalingrad (Januar 1943) gab es keine Aussicht mehr auf direkte militärische Eroberungen in Afrika und im Nahen Osten. Anfang 1943 beendete ein im Auftrag Hitlers von Martin Bormann erlassener Befehl jede Tätigkeit auf kolonialem Gebiet.[1] Im Februar 1943 kapitulierte die Panzerarmee „Afrika“, im Juni dann das Deutsches Deutsche Afrika Korps endgültig bzw. formell.

Siehe auch

Literatur

  • Paul Ritter: Kolonialpolitisches Amt der NSDAP, Franz Eher (Zentralverlag der NSDAP), München, 1941
  • Helmut Schroeter: Die Eisenbahnen der ehemaligen deutschen Schutzgebiete Afrikas und ihre Fahrzeuge, in: „Die Fahrzeuge der deutschen Eisenbahnen 7“, Frankfurt 1961

Fußnoten