Konopka, Gerhard

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gerhard Konopka, erster Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold; Hans Juchem sollte kurze Zeit später als zweiter Inhaber folgen.

Gerhard Konopka (Lebensrune.png 27. März 1911 in Tirschtiegel, Brandenburg; Todesrune.png 29. Januar 1997 in Darmstadt, Hessen)[1] war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Helle Freunde strahlt aus den Gesichtern der jungen Arbeitsmänner, als der aus dem Reichsarbeitsdienst hervorgegangene Oberleutnant d. R. Gerhard Konopka ihnen einen Besuch abstattet und seine Kriegserlebnis erzählt.

Am 27. März 1911 in der kleinen brandenburgischen Gemeinde Tirschtiegel geboren und in seiner Jugend zum Forstgehilfen ausgebildet, trat Konopka im Alter von 23 Jahren in den Reichsarbeitsdienst (RAD) ein. Hier stieg der fleißige und zielstrebige junge Mann zum Oberarbeitsführer auf und wurde 1940, 29jährig, als Offiziersanwärter zum Heer der Wehrmacht einberufen.

Zweiter Weltkrieg

Karl Wilhelm Specht (rechts) im Gespräch mit Gerhard Konopka
Panzerknacker Gerhard Konopka unterrichtet den Nachwuchs und zeigt die Schwachpunkte feindlicher Panzer auf.
Konopka mit Leuchtpistole
Gerhard Konopka als Mitglied der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger

Polen- und Westfeldzug

Nach seiner Ausbildung im traditionsreichen Infanterie-Regiment 8 als Leutnant d. R. Zugführer, nahm Konopka an den erfolgreichen Blitzkriege gegen Polen, Belgien und Frankreich teil. Für die Führung seiner Männer mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse beliehen, erlebte er 1941 die Umstellung seiner 3. Infanterie- zur motorisierten Infanterie-Division.

Ostfront

Ab Sommer 1941 führte Leutnant Konopka die Schützenpanzer seines Zuges in Gefechten bei Luga, Demjansk, Dünaburg und Smolensk, ehe er als Träger des EK. 1 im Herbst Schlachten bei Roslawl und bald vor Moskau erlebte. Nach Rückschlägen, einer überstandenen Verwundung sowie erneuter Bewährung im Rshew-Bogen wurde die Tapferkeit und das Führungstalent des jungen Offiziers durch die Versetzung zu einer Elite-Einheit belohnt. Im Frühjahr 1942 übernahm Leutnant Konopka das Kommando über den Stabs-Pionierzug des Infanterieregiments „Großdeutschland“.

Während den wochenlangen Gefechten im Rshew-Brückenkopf westlich von Moskau zweimal persönlich erfolgreich mit Tellerminen und Handgranaten gegen Panzer angetreten, führte Konopka seine Pioniere in Folge auch in den Offensiven gegen Woronesch mit Tapferkeit und Übersicht. Zweimal war er nun bereits verwundet worden.

Als das Regiment als Stoßkeil der Heeresgruppe mit der Bildung eines Brückenkopfes über den Don beauftragt wurde, nahmen die Pioniere der „GD“ erneut ihren Platz in vorderster Front ein. Ausgerüstet mit Sturmbooten und gedeckt durch Artillerie und MG-Schützen, setzte der „Zug Konopka“ bei Radsorskaja über den Don und bildete im feindlichen Feuer einen Landekopf. Einen Gegenangriff des Feindes abwehrend, konnten nachrückende Grenadiere und Panzerjäger die Stellung schließlich festigen. Im Dezember 1942 hierfür als Oberleutnant mit dem Deutschen Kreuz in Gold beliehen, erlebte Gerhard Konopka die harten Winterschlachten bei Woronesch und nordwestlich des Stalingrad-Kessels als Chef der 5. Kompanie, ehe er nach seiner vierten Verwundung eine verdiente Ruhepause erhielt.

Aufgrund seiner bereits vier Panzervernichtungsabzeichen sowie der großen Erfahrung in der Führung von Sturmpionieren und Nahkampfgruppen als Vortragender für Panzervernichtungskurse an Infanterieschulen oder bei frontnahen Lehrgängen eingesetzt, kehrte der Frontveteran erst im Sommer 1943 nach Rußland zurück. Noch als Oberleutnant mit der Übernahme des II. Bataillons seines Regiments beauftragt, erlebte Konopka die heftigen Schlachten um Orel, in deren Verlauf er an der Spitze seiner Kompanien die so genannten „Gelben Höhen“ bei Alissowa erstürmen konnte und hierbei starke Gräben und Bunker der Sowjets außer Gefecht setzte. Als am nächsten Tag im verlustreichen Nahkampf auch die neue Hauptkampflinie (HKL) des Gegners eingedrückt werden konnte, wurde der hierbei leider schwer verwundete Bataillonsführer zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes eingereicht und im Lazarett ausgezeichnet. Bis Kriegsende erhielten insgesamt 56 Soldaten der Elite-Division das Ritterkreuz.

Etwas in den Hintergrund geraten, war die Tatsache, daß Oberleutnant d. R. Konopka nur wenig zuvor als erster Soldat des Heeres die Verleihungskriterien zur Nahkampfspange in Gold erreicht hatte und am 25. Juni 1943 ausgezeichnet worden war. Da die Öffentlichkeit, ganz anders als beim Ritterkreuz, über dieses neue Ehrenzeichen noch weitgehend uninformiert war und auch die Kriegsberichterstatter nur wenig Augenmerk darauf richteten, wurde erst im Jahr 2003, durch den erhalten gebliebenen Wehrpaß bekannt, daß er dermaßen früh bereits 50 Nahkampftage erreicht hatte.

Ausbilder und Dozent

Nunmehr bereits zum siebentenmal verwundet worden, kehrte ein zum Hauptmann beförderter Konopka zu seinem Bataillon zurück, um im Herbst 1943 gleich erneut verwundet zu werden. Diesmal waren die Splitterverletzungen in beiden Oberschenkeln jedoch so gravierend, daß der tapfere Soldat nach dieser neunten Verwundung nicht wieder frontfähig geschrieben werden konnte. Tief enttäuscht, fand der erfahrene Offizier an einer Infanterieschule eine neue Aufgabe. Inzwischen war seine Goldene Nahkampfspange Garant für höchste Aufmerksamkeit während seinen Vorträgen über Sturmpionier- und Panzervernichtungs-Taktiken.

Hatten die ungenügenden Mittel der ersten Kriegsjahre (Handgranaten, Minen, Brandflaschen) hohe Opfer und zum verbreiteten „Panzerschreck“ unter der Infanterie geführt, konnte die Truppe 1943/44 endlich auf geeignetere Waffen bauen. Panzerbüchsen mit panzerbrechender Munition, Flammenwerfer, Magnetminen und natürlich die effektiven Panzerfäuste machten auch einen Einzelkämpfer mit dem entsprechenden Mut einem T-34 gefährlich.

Endkampf

Schon vorher immer wieder um eine Rückversetzung an die Front bemüht, schaffte Gerhard Konopka dies erst im März 1945 und erhielt als Major d. R. den Befehl, das Grenadier-Regiment 1 der hastig aufgestellten sogenannten Reichsarbeits-Infanterie-Division „Friedrich-Ludwig Jahn“ (→ RAD-Divisionen) zu übernehmen. Dieser kaum über Brigadestärke kommende Verband bestand aus den Resten der ehemaligen 251. Infanterie-Division sowie Volkssturmeinheiten und war kaum für den Einsatz gegen erfahrene russische Truppen geeignet. In einem Wehrmachtbericht war von „sehr schlechtem Ausbildungsstand der Truppe, fast keinen Nachrichteneinheiten, wenig verfügbaren Transport-LKWs sowie Lücken bei teils grundlegender Ausrüstung“ die Rede. Auch mit der Kampfmoral stand es schlecht.

Der 19. April 1945, das ist auch das Datum, an welchem die Division „Jahn“ ihren ersten Einsatzbefehl bekam. Das zuerst einsatzbereite Infanterie-Regiment 1 unter Major KONOPKA war nach Südwesten in Marsch gesetzt worden, um an der Elbe einen Brückenkopf der Amerikaner beseitigen zu helfen. Doch am Nachmittag des 19. April ist beim „Führervortrag“ entschieden worden, die RAD-Inf. Div. „Friedrich Ludwig Jahn“ kommt nicht wie vorgesehen in den Verband der 12. Armee, sondern ist wegen des Vordringens der Roten Armee vorübergehend dem Kommandanten des Verteidigungsbereichs Berlin zu unterstellen. Das hieß nun für das 1. Regiment, das bereits Richtung Wittenberg unterwegs war, „Kehrt!“ und die 25-30 km wieder zurück. Am 20. April 1945 wurde die Division „Jahn“ durch den Vorstoß der sowjetischen 4. Garde-Panzerarmee überraschend von Südosten her angegriffen. Während die Divisionen „Hutten“, „Körner“ und „Schill“, einschließlich anderer Teile der 12. Armee nach Osten Front machten, um die Berlin einschließenden sowjetischen Armeen anzugreifen, stand an diesem 24. April die Division „Jahn“ schon seit vier Tagen in schweren Rückzugsgefechten.[2]

An der Spitze seiner zusammengewürfelten Einheit kämpfte Konopka unter dem Divisionskommando des erfahrenen Eichenlaubträgers Oberst Weller mit dem Mut der Verzweiflung noch vor Berlin und bei Entsatzversuchen für den Kessel von Halbe, ehe er sein Regiment durch Übersicht und Glück über die Elbe führen konnte und die VS-amerikanischen Linien erreichte, wo er in Kriegsgefangenschaft geriet.

Nachkriegszeit

Konopka war bis zu seiner Pensionierung als selbständiger Kaufmann tätig bzw. stand später in einem großen Betrieb der Lehrlingsausbildung vor.

Tod

Major d. R. a. D. Gerhard Konopka verstarb am 29. Januar 1997 im hessischen Darmstadt.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Quelle

Verweise

Fußnoten

  1. Major der Reserve Konopka, GerhardDas-Ritterkreuz.de
  2. RAD-DIVISION "F. L. Jahn"
  3. 96-book.png HTML Florian Berger: Ritterkreuzträger mit Nahkampfspange in Gold, Selbstverlag Florian Berger, 2004, S. 256, ISBN 3-9501307-3-X
  4. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas, Friedburg 2000, S. 220, ISBN 3-7909-0284-5