Kopps, Reinhard

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Reinhard Kopps (links) 1994 als „Hans Mahler“ bei einem Interview nach dem Überfall auf offener Straße durch Journalisten der „American Broadcasting Company“ (ABC).

Reinhard Kopps (Lebensrune.png 29. September 1914 in Hamburg; Todesrune.png 11. September 2001 in Bariloche, Argentinien) war ein deutscher Offizier und Abwehragent mit dem Decknamen „Ben Ali“ in Diensten des Dritten Reiches und Experte für Freimaurerei.

Werdegang

Reinhard Kopps (Mitte) beim Fahneneid nach seiner Grundausbildung bei der Wehrmacht.

Zweiter Weltkrieg

Kopps trat am 1. März 1940 der NSDAP in Hamburg unter der Mitgliedsnummer 7.524.143 bei. Er war ebenfalls Soldat der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant. Zuerst unterstand er dem Chef der Abwehrstelle Wien Rudolf Graf von Marogna-Redwitz. Er diente aber vorwiegend auf dem Balkan. Bei der Frontaufklärungstruppe 214 (FAT 214) führte er seit dem 3. März 1944 auf Befehl der 2. Panzer-Armee, der er vorher unterstellt war, den Abwehr-Trupp 214 (auch bekannt als Gruppe „Konrad“) mit verschiedenen Decknamen: „Konrad“, „König“ oder „Paulsen“.

Die FAT 214 unter Hauptmann Kürschner kam im August 1943 aus Finnland und wurde dem Frontaufklärungskommando 201 (Leitstelle Belgrad) unterstellt. Das FAK 201 unterstand ab Herbst 1943 der 264. Infanterie-Division (Raum Agram). Seit dieser Zeit bis zum Frühjahr 1944 war die Frontaufklärungstruppe, die aus 40 Reichs- und Volksdeutschen sowie 80 Tschetniks, Serben, Kosaken und Italienern bestand, nördlich des Ohridsee bei Gostivar und Struga (Mazedonien) stationiert. Dort bekämpfte die Einheit Partisanen und wurde dabei von antikommunistischen Gruppen unterstützt. Auf den Befehl des Oberbefehlshaber Südost, Franz von Harling, wurde die Einheit nach Sibenik (Dalmatien) verlegt, wo sie mittelmäßigen Erfolg gegen kroatische Ustascha-Banden erzielte. Im Sommer 1944 wurde die FAT nach Budapest geschickt, wo sie eine Gruppe junger nationalistischer Studenten der Universität in Gyöngyös zur Unterstützung anwerben konnte. Diese wurden mit Funkgeräten ausgestattet und es war vorgesehen, sie als Agenten hinter feindlichen Linien zurückzulassen (Unternehmen „Maier“). Als sich die Deutschen im Rahmen der Schlacht um Ofen-Pest zurückzogen, ging die FAT 214 nach Istrien.

Kopps hatte sich mehrfach vor dem Feind hervorgetan. So führte er am 16. Juli 1944 seine Gruppe gegen eine Inselfestung jugoslawischer Banden. Sie waren als Partisanen getarnt, die wiederum in Begleitung von sowjetischer und britischer Verbindungsoffiziere zum Hauptquartier Titos erschienen. Kopps selbst hatte anhand eines Zeitungsbildes sich zum „British army captain Edward Pine“, Attaché im Hauptquartier des Kriegsverbrechers und Staatspräsidenten in spe Jugo-Slawiens gemacht. Mit vielen Informationen und Bildern kehrten sie nach Belgrad zurück, am 18. Juli 1944 erfolgte dann, nun in deutschen Uniformen, der Großangriff auf die Inselfestung. Inzwischen war er mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen und dem Bandenkampfabzeichen ausgezeichnet.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg engagierte er sich als Fluchthelfer und Autor. 1948 gelang ihm über Südtirol und Genua die Überfahrt nach Argentinien. Unter dem Namen „Hans Maler“ bzw. „Mahler“ war er bis Anfang der 1950er Jahre zeitweise politischer Redakteur der Monatsschrift „Der Weg“ in Buenos Aires. Daraufhin zog er nach Patagonien und gründete in San Carlos de Bariloche das Hotel „Campana“ mit Reisebüro. Er veröffentlichte im argentinischen Exil zahlreiche Werke im Selbstverlag unter dem Pseudonym „Juan Maler“, hauptsächlich über den Einfluß von Judentum und Freimaurerei. Anfang der 1990er Jahre war er zeitweilig Südamerika-Korrespondent der Zeitschrift „Nation – Das politische Magazin für Deutsche“.

Zitate

  • „Wie viele Juden der NS-Vernichtungsmaschinerie zum Opfer gefallen waren, wollte in jenen Tagen auch die Adenauer-Regierung herausfinden. Ihr fiel nichts Besseres ein, als bei den Tätern in Argentinien nachzufragen. Ob sie auch bei Eichmann anklopfte, geht aus den Akten des Auswärtigen Amtes nicht hervor. Dort finden sich aber Anfragen des Bundes-Innenministeriums an die deutsche Botschaft in Buenos Aires und an das Deutsche Institut für Zeitgeschichte. Man möge bitte bei Juan Maler, einem früheren Abwehragenten auf dem Balkan (richtiger Name: Reinhard Kopps) nachfragen. ‚Wir sollten Herrn Maler gerade wegen seiner nationalsozialistischen Vergangenheit die Möglichkeit geben, an zuverlässiger Stelle über die während dieser Zeit verübten Greueltaten zu unterrichten.‘ Der schrieb aus Bariloche, daß ‚derartige Vergasungen nicht erfolgt sind‘. Dabei ließ man es bewenden.“ – Gaby Weber, in: „Eichmann wurde noch gebraucht – Der Massenmörder und der Kalte Krieg“, Berlin 2012[1]

Schriften

Vor 1945

  • Das deutsche Element im nordamerikanischen Bürgerkrieg, Hamburg 1937
  • Der deutsche Anteil an der Erschließung Venezuelas, Hamburg 1938
  • Nationale und soziale Komponenten im überseedeutschen Zeitungswesen des 19. Jahrhunderts, Hamburg 1939
  • Wirtschaft und Verbrechen – Eine strafrechtliche Studie, Hamburg 1939
  • Der Schutz der deutschen Frau und des deutschen Kindes im deutschen Internationalen Privatrecht, aus Kriegsgründen nicht mehr ausgefertigte Dissertation, Hamburg 1941

Nach 1945

Fußnoten

  1. Das braune Exil in Argentinien, amerika21.de, 27. Mai 2012
  2. 2., unveränderte Auflage im Jahr 1972
  3. 4., unveränderte Auflage im Jahr 1990
  4. U. a. über Rosenkreuzer, Islam, Freimaurerei, Zeugen Jehovas, Stavinsky-Affäre in Frankreich 1934
  5. Beiträge u. a.: Freimaurerei in unserer Zeit – Überkommene Zeichen – Brauch in der Überlieferung – Freimaurerkultur – Freimaurerei und Juden – Freimaurerstaaten
  6. Autobiographisches und anderes
  7. Autobiographie