Korfanty, Wojciech

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Wojciech [Adalbert] Korfanty (Lebensrune.png 20. April 1873 in Sadzawka, Kattowitz; Todesrune.png 17. August 1939 in Warschau) war ein polnischer Politiker.

Wirken

Als Sohn einer Bergarbeiterfamilie studierte er in Berlin und Warschau Philosophie, Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften. Er begründete im Deutschen Reich eine polnische Tageszeitung und war ab 1905 Führer der Polen-Fraktion im Deutschen Reichstag sowie im Preußischen Landtag, wo er sich für die Wiederherstellung eines selbständigen Polen bei Abtrennung der preußischen Ostprovinzen vom Deutschen Reich aussprach. 1916 wurde, dank der Blutopfer deutscher Regimenter, ein polnischer Staat geschaffen. 1918 war Korfanty Mitglied des Obersten Polnischen Volksrates in Polen. Im Mai 1921 leitete er den nach ihm benannten Aufstand in Oberschlesien mit dem Ziel, die Provinz, deren Bevölkerung sich mehrheitlich in einer Volksabstimmung für den Verbleib beim Deutschen Reich ausgesprochen hatte, Polen einzuverleiben (→ Korfanty-Aufstand). Von 1919 bis 1930 war er als Christdemokrat Mitglied des Parlamentes in Warschau, 1923 stellvertretender Ministerpräsident. Korfanty war scharfer Gegner von Pilsudski, der einen Ausgleich mit dem Reich anstrebte, und ging 1934 in die Tschechei, anschließend nach Frankreich. Nach seiner Rückkehr wurde er in Polen verhaftet, starb kurz darauf und wurde mit großer Anteilnahme der Polen beerdigt.[1]

Fußnoten

  1. Gerhard Frey: Prominente ohne Maske international, Seite 217, FZ-Verlag 1989, ISBN 3924309108