Korten, Günther

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Günther Bruno Ulrich Max Korten (Lebensrune.png 26. Juli 1898 in Köln; Todesrune.png 22. Juli 1944 bei Rastenburg) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generaloberst (posthum) sowie Generalstabschef der deutschen Luftwaffe und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Generalleutnant Günther Korten

Leben

Korten mit einem Stabsoffizier

Abstammung

Günther Korten wurde in Köln als Sohn des Regierungsbaumeisters Hugo Korten (1855–1931) und seiner Ehefrau Maria, geb. Mumm (1866–1942) geboren.

Erster Weltkrieg

Er trat im September 1914 als Kriegsfreiwilliger in das 2. Lothringische Feldartillerie-Regiment Nr. 34 ein. Im Dezember desselben Jahres wurde Korten als Fahnenjunker im Pionierbataillon 8 verwendet. Wenig später wurde er als Zugführer eingesetzt und am 16. Oktober 1915 zum Leutnant befördert.

Freikorps

Nach dem Zusammenbruch 1918 diente er vom 26. Januar 1919 bis zum 31. Mai 1919 bei den Freikorps als Führer einer Freiwilligen-Pionier-Kompanie.

Zwischenkriegszeit

Günther Korten als Leiter der Ritterkreuzverleihungszeremonie für Oberfeldwebel Karl Haupt
Nachruf auf Heinz Brandt und Günther Korten in der Marburger Zeitung

Anschließend wurde er in die Vorläufige Reichswehr übernommen und tat dort überwiegend Dienst bei der Pioniertruppe, zuerst als Kompanieführer im Reichswehr-Bataillon „Rheinland“, später auch beim 10. und 6. (preuß.) Pionier-Bataillon (Garnison Minden), wo er sich mit dem späteren Generalleutnant Rudolf Dinter anfreundete. Von Oktober 1921 bis August 1922 wurde er zur Zentralen Infanterieschule in München kommandiert. Ggf. erneut 1923/24, dies würde erklären, warum er später den Blutorden erhielt. Am 1. April 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert.

Da er im August 1926 den Flugzeugführerschein A erworben hatte, war er für die geheime Ausbildung der Reichswehr am Fliegerzentrum Lipezk in der Sowjetunion ab 1928 geradezu prädestiniert. Nach seiner Rückkehr wechselte er zu der sogenannten „Bildstelle Berlin“, die den Aufbau einer Aufklärungsfliegertruppe vorbereiten sollte.

Vom Heer zur Luftwaffe

Korten wechselte 1934 als Hauptmann zur Luftwaffe. Hier wurde er zum Generalstabsoffizier ausgebildet und diente mehrere Jahre lang im Reichsluftfahrtministerium. Er half dabei, die neue deutsche Luftwaffe aufzubauen, um Deutschland wieder wehrfähig zu machen.

Zweiter Weltkrieg

Mit der Luftflotte 4 nahm er dann auch am Polenfeldzug teil. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Für seine Führungsleistungen im Zweiten Weltkrieg bei den Feldzügen gegen Jugoslawien und Griechenland erhielt er am 3. Mai 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Am 12. August 1943 wurde er namentlich im Wehrmachtbericht genannt:

„In der dritten Schlacht südlich des Ladogasees haben die unter Führung des Generalfeldmarschalls Küchler, des Generalobersten Lindemann und des Generals der Infanterie Wöhler stehenden deutschen Truppen, unterstützt von den durch General der Flieger Korten geführten Luftwaffenverbänden, in der Zeit vom 22. Juli bis 6. August den Ansturm der 8. und 67. sowjetischen Armee in heldenmütigen Kämpfen abgeschlagen und damit die Durchbruchsabsichten des Feindes vereitelt.“

Chef des Generalstabes der Luftwaffe

Im September 1943 wurde er als Nachfolger von Hans Jeschonnek zum Chef des Generalstabes der Luftwaffe ernannt.

Lexikon der Wehrmacht

„Günther Korten wurde am 2. September 1914 als Rekrut in das Königlich Preußische Heer einberufen. Der Sohn eines Regierungsbaumeisters kam dabei zum Feldartillerie-Regiment Nr. 34. Anfang Dezember 1914 wurde er dann als Fahnenjunker in das Pionier-Bataillon Nr. 8 versetzt. In diesem wurde er am 18. Oktober 1915 zum Leutnant befördert. Er blieb den ganzen 1. Weltkrieg bei diesem Bataillon auf den verschiedensten Positionen im Einsatz. Er wurde im Krieg mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er zuerst zum Reichswehr-Pionier-Bataillon 10. Diesem gehörte er dann auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 an. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 6. (Preuß.) Pionier-Bataillon. In diesem wurde er im Frühjahr 1924 bei der 2. Kompanie eingesetzt. Am 1. April 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Er wurde dann zum Adjutant des 6. (Preuß.) Pionier-Bataillon ernannt. Im Frühjahr 1928 gehörte er dann zur Brückenkolonne des Bataillons. Im Herbst 1928 nahm er dann für ein Jahr an der geheimen Pilotenausbildung teil. Im Frühjahr 1930 war er dann bei der 1. Kompanie vom 4. (Preuß.) Pionier-Bataillon im Einsatz. Am 1. Oktober 1931 wurde er zum Hauptmann befördert. Er wurde jetzt im Stab der 1. Division der Reichswehr eingesetzt. 1934 wurde Korten zum Aufbau der Luftwaffe verwendet. Am 1. Dezember 1934 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er in das Reichluftfahrtministerium versetzt. Dort wurde er als Generalstabsoffizier beim Staatssekretär Erhard Milch eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1935 nahm er dann für ein Jahr am 1. Generalstabskurs an der Kriegsakademie teil. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Kommandeur der Aufklärungsgruppe 121 ernannt. Gleichzeitig war er auch Kommandant des Fliegerhorstes Prenzlau. Als solcher wurde er am 1. Januar 1937 zum Oberstleutnant befördert. Im Sommer 1937 wurde er dann wieder in das Reichsluftfahrtministeriums versetzt. Im Frühjahr 1938 wurde er dann zum Chef des Stabes beim Kommandierenden General der Luftwaffe in Österreich befördert. Durch Umbenennung des Stabes war er dann zum Chef des Generalstabes vom Luftwaffenkommando Österreich und später zum Chef des Generalstabes der Luftflotte 4 ernannt. Als letzterer wurde er am 1. April 1939 zum Oberst befördert.
Mit der Luftflotte 4 nahm er dann auch am Polenfeldzug teil. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Mitte Dezember 1939 wurde er zum Chef des Generalstabes des II. Fliegerkorps ernannt. Mitte Februar 1940 wurde er dann in den Generalstab der Luftflotte 3 kommandiert. Mitte Juni 1940 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der Luftflotte 3 ernannt. Als solcher wurde er am 19. Juli 1940 zum Generalmajor befördert. In dieser Funktion war er unter anderem an der Vorbereitung und Durchführung des Luftkrieges gegen England beteiligt. Anfang 1941 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der Luftflotte 4 ernannt. Für seine Führungsleistungen bei den Feldzügen gegen Jugoslawien und Griechenland wurde ihm am 3. Mai 1941 das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuzes verliehen. Als Chef des Generalstabes der Luftflotte 4 wurde er am 1. August 1942 zum Generalleutnant befördert. Als solcher wurde er noch im gleichen Monat zum Kommandierenden General des I. Fliegerkorps ernannt. Aus diesem wurde dann Ende August 1942 das Luftwaffenkommando Don gebildet, dessen Befehlshaber er blieb. Er war dabei auf die Zusammenarbeit mit der Heeresgruppe Don angewiesen. Am 30. Januar 1943 wurde er zum General der Flieger befördert. Am 17. Februar 1943 wurde das Kommando wieder in I. Fliegerkorps umbenannt und er damit wieder zum Kommandierenden General ernannt. Am 1. Februar 1943 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Von Mitte Juni 1943 bis Ende August 1943 war er dann Befehlshaber der Luftflotte 1. Am 12. August 1943 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: ‚In der dritten Schlacht südlich des Ladogasees haben die unter Führung des Generalfeldmarschalls Küchler, des Generalobersten Lindemann und des Generals der Infanterie Wöhler stehenden deutschen Truppen, unterstützt von den durch General der Flieger Korten geführten Luftwaffenverbänden, in der Zeit vom 22. Juli bis 6. August den Ansturm der 8. und 67. sowjetischen Armee in heldenmütigen Kämpfen abgeschlagen und damit die Durchbruchsabsichten des Feindes vereitelt.‘ Im September 1943 wurde er dann als Nachfolger von Generaloberst Jeschonnek zum Chef des Generalstabes der Luftwaffe ernannt. Am 20. Juli 1944 wurde er beim Attentat auf Adolf Hitler schwer verletzt. Im Lazarett von Rastenburg ist er am 22. Juli 1944 gestorben. Er war damit der einzige Ritterkreuzträger der an den direkten Folgen des Attentats starb. Posthum wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Gold verliehen. Außerdem wurde er am 22. Juli 1944 zum Generaloberst befördert. Er besaß außerdem noch die Frontflugspange für Kampfflieger in Gold, Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachter-Abzeichen in Gold mit Brillanten sowie mehrere ausländische Orden.“[1]

Tod

3. August 1944 im Reichsehrenmal Tannenberg, Staatsakt für General-Oberst Günter Korten (1).jpg
3. August 1944 im Reichsehrenmal Tannenberg, Staatsakt für General-Oberst Günter Korten (2).jpg
3. August 1944 im Reichsehrenmal Tannenberg, Staatsakt für General-Oberst Günter Korten (4).jpg
3. August 1944 im Reichsehrenmal Tannenberg, Staatsakt für General-Oberst Günter Korten (3).jpg

Korten wurde beim Attentat vom 20. Juli 1944 so schwer verwundet, daß er im Lazarett von Rastenburg am 22. Juli 1944 seinen Verwundungen erlag. Posthum wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Gold verliehen und er wurde zum Generaloberst befördert. Bei einem großen Staatsakt am 3. August 1944 wurde er im Reichsehrenmal Tannenberg beigesetzt. Der Sarg mit den sterblichen Überresten wurde dann vor den heranrückenden sowjet-bolschewistischen Horden im Januar 1945 auf den Friedhof Steglitz in Berlin umgebettet.

Gefallenenstatus

Da er während des Krieges an den Folgen eines feindlichen Aktes starb, steht ihm der Status „gefallen“ zu. Inländische Putschisten gelten während einer Kriegssituation stets als feindliche Kämpfer, ihre Opfer gehören somit kriegsrechtlich zu den gefallenen Kriegstoten.

Grabstein von Generaloberst Korten in Berlin-Steglitz, mit ihm ruht seine Mutter Maria.

Staatsakt

Der Staatsakt im Reichsehrenmal Tannenberg:

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Erster Weltkrieg

Drittes Reich

Zweiter Weltkrieg

Ausländische Ehrenzeichen (unvollständig)

Ordenskissen mit ausländischen Ehrenzeichen des Generalobersten Günther Korten.jpg

Fußnoten

  1. Korten, GüntherLexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn, Berlin, S. 157
  3. In Literatur und Listen wird Korten als Blutordensträger Nr. 11 aufgeführt, allerdings ist fraglich, wie der junge Leutnant in einem Pionier-Bataillon der Reichswehr eine derart bevorzugte Verleihungsnummer bekam, ggf. gehörte sie ursprünglich einem anderen und wurde nach dem Röhm-Putsch aberkannt.
  4. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 4. Württemberg II – Deutsches Reich. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-00-1396-2, S. 2441
  5. 5,0 5,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 467
  6. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 4. Württemberg II – Deutsches Reich. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-00-1396-2, S. 2229