Kortrijk

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Kortrijk

Wappen von Kortrijk
Staat: Belgien
Provinz: Westflandern
Einwohner: 75.506 (2016)

Kortrijk (ndl.: Kortryk) ist eine Stadt im flämischen Teil des derzeitigen Kunststaates „Belgien“.

Geschichte

Quelle
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Der im Jahre 1684 zwischen Spanien und Frankreich geschlossene Friedensvertrag von Trier sah die Schleifung der Kortrijker Befestigungswerke vor. In den Monaten November und Dezember desselben Jahres wurden daher viele Türme in der Stadt gesprengt. Auch das Schloß mit seien zierlichen Türmen fand keine Gnade. Das ursprüngliche Schloß, zu dem die Broeltürme als Festungswerke gehörten, wurde 1382 nach dem Unheil von Westroozebeke von den rachsüchtigen Franzosen in Asche gelegt.

Von allen diesen Türmen bleibt nur die Erinnerung an ihre oft eigenartige Bestimmung. Sie fielen einer nach dem anderen roher Gewalt oder dem natürlichen Verfall zum Opfer. Als ausgediente, die nicht mehr über das notwendige Anpassungsvermögen verfügten, fielen die Stadttürme ruhmlos vor dem unerbittlichen Drang des anstürmenden Neuen. Lediglich die berüchtigten und jahrhundertealten Broeltürme scheinen hiervon eine Ausnahme zu bilden, obwohl sie im Laufe ihrer langen Geschichte bereits viele dunkle Tage und schwere Bedrohungen gekannt haben. Noch heute tragen sie tiefe Spuren der jüngsten Ereignisse, aber ihre Wunden sind glücklicherweise nicht tödlicher Natur. Sie steigen an den friedlichen Ufern der Leie als ergreifendes Sinnbild unerschütterlichen Vertrauens in eine bessere Zukunft empor, die ihre Wunden heilen wird, als charakteristisches Bild zäher Ausdauer, deren subtile Kraft aus ihren plumpen, gerissenen Mauern zu strömen scheint. Diese mystische und trostvolle Sprache der Broeltürme wird sich in der Seele des Volkes von Kortrijk, mit der die zwei Burgen seit Jahrhunderten verwachsen sind, stets widerspiegeln.

Das heutige Kortrijk ist berühmt wegen seiner Leinwand, Tafel- und Baumwollzeuge, Zwirne und Spitzen. Die weiten Uferwiesen der Leie bei Kortrijk sind vom Frühling bis zum Herbst eine einzige große Flachsbleiche.

Auf dem Groeninghe Veld steht seit 1906 das Denkmal der Sporenschlacht. Bekanntlich ließ Karl VI. von Frankreich nach dem Siege seines Heeres bei Westroozebeke Kortrijk 1383 vollständig niederbrennen. Trotz der schönen alten Türme, des gotischen Rathauses und einiger schöner, alter Bürgerhäuser kann Kortrijk den Eindruck einer kleinen Fabrikstadt nicht verleugnen.

Quelle: Heinz Havertz: Flandern, 1942