Kramer, Theodor

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Theodor Kramer (* 1. Januar 1897 in Niederhollabrunn; † 3. April 1958 in Wien) war ein jüdischer Lyriker.

Werdegang

Theodor Kramer kam am 1. Januar 1897 in Niederhollabrunn in der Nähe von Krems zur Welt. Sein jüdischer Vater war hier der Landarzt. Einige Semester studiert Kramer Germanistik, durchwandert große Teile Österreichs, und wird zum Beobachter und Chronisten der Menschen und Landschaften, die ihn umgeben. 1928 gelingt ihm mit dem Gedichtband „Die Gaunerzinke“ der Durchbruch. Er wollte Gedichte schreiben, die wie ein „Hieb auf den Kopf, ein Griff ans Geschlecht, ein Tritt in den Hintern“ sein sollten. Theodor Kramer hat in den 1920er Jahren in allen wichtigen deutschen Zeitungen veröffentlicht.[1] Er schrieb 12.000 Gedichte. Carl Zuckmayer beschrieb ihn als einen, der „mit verstaubten Stiefeln, kotbespritzten Hosen in die gute Stube der Poesie tappte“. Theodor Kramer ging im Juli 1938 nach England. Er starb am 3. April 1958, unglücklich und wenig beachtet, in Wien und wurde auf dem Zentralfriedhof (30B-1-2) in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beigesetzt.

Auszeichnungen

Für Schreiben im Widerstand und im Exil wird von der Theodor Kramer Gesellschaft der Theodor-Kramer-Preis verliehen. Im Jahr 1983 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) die Theodor-Kramer-Straße nach ihm benannt.

Werke

  • Gesammelte Gedichte in drei Bänden. Hrsg. Erwin Chvojka. 3 Bde. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2005. ISBN 3-552-04875-8
  • Spätes Lied. Gedichte. Hrsg. Erwin Chvojka. Europaverlag, München 1996. ISBN 3203792559
  • Lass still bei Dir mich liegen ... Liebesgedichte. Hrsg. Erwin Chvojka. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2005. ISBN 3-552-05358-1
  • Der alte Zitherspieler. Menschenbilder. Hrsg. Erwin Chvojka. Club Niederösterreich, Wien 1999. ISBN 3-85326-117-5
  • So lange der Atem uns trägt. Gedichte. Theodor Kramer-Gesellschaft, Wien 2004. ISBN 3-901602-19-4
  • Herta Müller (Hrsg.): Die Wahrheit ist, man hat mir nichts getan. Gedichte. Paul Zsolnay, Wien 1999. ISBN 3-552-04917-7

Vertonungen

  • Zupfgeigenhansel: Andre, die das Land so sehr nicht liebten – Lieder nach Texten von Theodor Kramer. 1985 (LP, EMI 1C 066 / 14 7088 1)
  • Reinhard Fehling: Gewaltig ist das Leben – ein oratorischer Liederzyklus für Soli, Chor und Orchester. 1995 (CD beim Komponisten)
  • Hans-Eckardt Wenzel: Lied am Rand – Wenzel singt Theodor Kramer. 1997 (CD, Buschfunk 0053)
  • Hans-Eckardt Wenzel: Vier Uhr früh – Wenzel singt Theodor Kramer vol. II. 2006 (CD, Conträr Musik 6963-2)
  • Heike Kellermann, Wolfgang Rieck: Was solln wir noch beginnen.... 2006 (CD)
  • Georg Siegl/Doris Windhager/Adula Ibn Quadr: Beim Stromwirt – Lieder nach Texten von Theodor Kramer. 2008 (CD, Extraplatte 741-2)

Fußnoten