Soldatenweihnacht

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Pfeil 1 start metapedia.png Soldaten-Weihnacht ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel, für das Gedicht siehe: Soldatenweihnacht (Gedicht).
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Die Weihnachtsmadonna von Stalingrad gehört zu den berühmtesten Symbolen einer Soldatenweihnacht an der Kriegsfront

Die Soldaten- oder Kriegsweihnacht beschreibt die Festlichkeiten der Soldaten zu Weihnachten, wobei den Feierlichkeiten an der Front im Ersten und Zweiten Weltkrieg besondere Bedeutung zugemessen werden.

Erster Weltkrieg – als Briten und Deutsche 1914 in Flandern Weihnachtsfrieden schlossen.
Feldweihnacht des Grenzdienstes der Schweiz bei Lörrach im Ersten Weltkrieg, 24. Dezember 1914

Zweiter Weltkrieg

Soldatenweihnacht im Bunker mit Weihnachtsbaum: Die Weihnachtsfeier der kleinen Gruppe von der Landwehr-Artillerie-Abteilung 14 (Ldw.Art.Abt. 14) mit beleuchtetem und geschmückten Tannenbaum fand im Dezember 1939 statt; v. links: Gefr. Kemper, Blattmann, Sick (im Schatten der Tanne), Uffz. Gieseke, Gefr. Rick, Gefr. Horlacher.

Schweiz

Neben den sonstigen Entbehrungen bedeutete der Aktivdienst während des Zweiten Weltkrieges für viele Schweizer Soldaten auch, daß sie die Weihnachtsfeiertage nicht zu Hause verbringen konnten. Aus diesem Grund entstand 1939 die Institution der Soldatenweihnacht: Die Aktivdienstler wurden in großen Sälen zusammengezogen, um dort unter ihresgleichen Weihnachten zu feiern. Von Kinderchören besungen, wurden sie von Privatpersonen und Firmen mit einem Päckchen voller Gaben beschenkt.

Deutsches Reich

Weihnachtsringsendung

Die Weihnachtsringsendung (60 bis 90 Minuten Länge) war eine heitere und dennoch besinnliche sowie kraftspendende Radiosendung des Großdeutschen Rundfunks während des Zweiten Weltkrieges. Zwecks „Verbindung von Front und Heimat“ wurde in den Jahren 1940 bis 1943 jeweils am Heiligen Abend eine Sendung mit Grüßen von ausgewählten Soldaten der Wehrmacht an die Heimatfront sowie Einspielungen mit Berichten aus vom Deutschen Reich eroberten Gebieten ausgestrahlt.

Zusammenarbeit

Zur Gestaltung und Durchführung der Weihnachtsringsendung arbeiteten die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, Wehrmachtsdienststellen, Propaganda-Kompanien und die Deutsche Reichspost zusammen.

„Jetzt haben sich Front und Heimat versammelt, wie sich eine einzige große und glückliche Familie an einem solchen Tage versammeln mag, froh und zuversichtlich. Und nun feiern wir wirklich gemeinsam die ‚Deutsche Weihnacht 1940‘. – Geht jetzt zu Euren Lichterbäumen. Haltet die Flamme an die erste schimmernde Wachskerze. Zündet die zweite, die dritte an, so wie wir es jetzt hier tun. Und dann sollen sich die Türen vor unserer gespannten Erwartung öffnen. – Weihnachtliche Klänge dringen an unser Ohr. – ‚Deutsche Weihnacht‘ ist es jetzt vom Polarkreis bis zum fernsten Süden, vom Atlantik bis zum Ostraum, auf See und über See und in fremden Erdteilen. – Wachsame, wehrhafte und trotz allem wundervolle Weihnacht.“ — Studiosprecher Werner Plücker
Weihnachtsringsendung 1941

1941 wurde die zweite Weihnachtsringsendung produziert.[1] Die Sendung mit dem Titel Grüße der Heimat – Grüße der Front wurde um 18.00 Uhr ausgestrahlt. Ein ergreifendes Gedicht von Heinrich Anacker wurde von einem Knaben vorgetragen. Die ersten zwei Strophen des Gedichtes lauten:

Überallhin auf der Erde, wo Deutsche wohnen,
Überallhin, wo des Reiches Soldaten stehn,
Hoch von der Arktis bis zu den südlichen Zonen,
Alle vereinend, die Klänge der Weihenacht gehn:
Glocken der Heimat ertönen in Hellas und Flandern.
Klingen in einsamen Bunkern an Newa und Don.
Über die Wogen, zu einsamen Booten sie wandern –
Jenseits der Meere noch jubelt ihr seliger Ton.

Radio als Medium der Volksgemeinschaft

Der Eindruck und die Wirkung der Weihnachtsringsendung war immens, der deutsche Soldat erfuhr und spürte, daß er in der Heimat nicht vergessen wurde und daß die Volksgemeinschaft gesund und aufrecht war. Eine Chronik des oberschlesischen Dorfes Wellendorf (Turze), die von der dortigen Schule geführt wurde, vermerkt im Jahr 1942:

„Am Heiligen Abend vermittelte uns der deutsche Rundfunk durch eine Ringsendung einen gewaltigen Eindruck deutscher Kraft aus den entferntesten Teilen Europas.“

Auch die Feldpostbriefe von Soldaten zeigen die Wirkung der Sendung. Der Gefreite Paul Wortmann schrieb am Heiligabend aus Stalingrad an seine Eltern und Geschwister:

„Ein Erlebnis besonderer Art war auch die Weihnachts-Ringsendung, die Ihr sicher auch gehört habt. Ein Soldat, nicht weit von uns, sprach darin und ich bin gewiß, daß in diesem Augenblick unsere Gedanken nahe beieinander waren.“

Ebenfalls aus Stalingrad vermerkte der Soldat Karl W. in seinem Brief unter dem Datum „Kriegsweihnachten 1942“ das gemeinsame Hören der Sendung mit folgenden Worten:

„Ihr habt gestern Abend doch bestimmt in der Ringsendung durch den Rundfunk, die Grüße von allen Fronten gehört und auch bestimmt hier von Stalingrad. Wir haben ja auch Radio und haben den hl. Abend sehr gemütlich verbracht.“

Der Obergefreite Karl Bühler schrieb aus Stalingrad:

„Am Radio erfreuten wir uns zunächst der Ringsendung von 19 Uhr 20 bis zum Beginn der Goebbelsrede. Auch aus Stalingrad kamen Weihnachtsgrüße ins Reich, worüber wir uns besonders freuten, bewiesen doch diese Grüße – trotz aller Lügen der Gegner – daß die deutsche Wehrmacht und nicht etwa die Bolschewisten Stalingrad nach wie vor in der Hand haben. Dabei wird es auch bleiben!“

Auch die Erinnerungen von Soldaten nach dem Krieg sind von der Wirkung des solidarischen Sendeformates gekennzeichnet. Ein Leutnant, der damals in Stalingrad war, berichtete:

„Als Stalingrad gerufen wurde, begannen wir zu frösteln. Als dann ‚Stille Nacht, heilige Nacht' erklang, rollten unsere Tränen. Von da an sprach niemand mehr ein Wort – vielleicht eine Stunde lang.“

Gedichte (Auswahl)

Erzählungen

Siehe auch

Bildergalerie

Sieg, Glück und Erfolg, Kriegsweihnacht 1940
Deutsche Kriegsweihnacht II.jpg

Literatur

  • Hans Henning von Grote (Hg.): Soldaten-Weihnacht, Verlag „Die Wehrmacht“, Berlin 1939
  • Cesar Bresgen: Soldatenweihnacht: eine Kantate nach Worten von Herybert Menzel, Kallmeyer, 1943
  • 96-book.png PDF Hauptkulturamt der NSDAP in der Reichspropagandaleitung (Hg.): Deutsche Kriegsweihnacht, Zentralverlag der NSDAP, München 1944

Verweise

Fußnoten

  1. Ansgar Diller: Die Weihnachtsringsendung 1942. Der Produktionsfahrplan der RRG. In: Rundfunk und Geschichte. Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte. Informationen aus dem Deutschen Rundfunkarchiv. Jahrgang 29 (2003), Heft 1/2, S. 47 (48)