Kroatien

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Republika Hrvatska
Republik Kroatien
Flagge
Wappen
Flagge Wappen
Amtssprache Kroatisch
Hauptstadt Agram
Staatsform Parlamentarische Republik
Regierungssystem Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt Präsident Zoran Milanović
Regierungschef Ministerpräsident Andrej Plenković
Fläche 56.594 km²
Einwohnerzahl 4.190.669
Bevölkerungsdichte 74 Einwohner pro km²
Währung Kuna (HRK)
Unabhängigkeit 8. Oktober 1991 (Tag der Unabhängigkeit)
Nationalhymne Lijepa naša domovino
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen HR
ISO 3166 HR, HRV, 191
Weltnetz-TLD .hr
Telefonvorwahl +385

Kroatien ist ein Staat in Südosteuropa und seit dem 1. Juli 2013 Mitglied der Europäischen Union (EU). Im Norden bilden Ungarn und Slowenien, im Süden Bosnien und Herzegowina, im Osten Serbien und Montenegro die Grenze.

Kroatien wird je nach Definition zum (West-)Balkan gezählt. Historisch, religiös und kulturell ist Kroatien dem westeuropäischen Kulturkreis zuzuordnen.

Geschichte

Die Kroaten sind ein slawisches Volk, das bereits in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts – viel früher als die Serben – aus dem Osten in das damalige römische Dalmatien einwanderte und bald den ganzen Raum zwischen Drau und Adria mit seiner Volkskraft ausfüllte. Das von ihnen auf diesem Boden im 9. Jahrhundert gegründete Königreich Kroatien-Slawonien-Dalmatien, das unter einer selbständigen Dynastie bis zum 12. Jahrhundert bestand, war die älteste Staatsgründung eines slawischen Volkes im Südostraum überhaupt. Als jedoch das kroatische Königtum im Jahre 1102 erlosch, entschlossen sich die Großen des Reiches für die Vereinigung mit dem Reich der Stephanskrone durch eine Personalunion. Der Staat wurde mit ausgedehnten autonomen Rechten dem ungarischen Königreich und später über die Stephanskrone der habsburgischen Monarchie angegliedert. Bis zum Jahre 1918 blieb so das Schicksal des kroatischen Volkes über achthundert Jahre lang mit dem des ungarischen und deutschen Volkes verknüpft.

In dieser langen Zeit haben sich die Kroaten bei aller Aufgeschlossenheit fur die Einflüsse des deutschen Kulturbereiches, für den sie mit der Zeit ein wertvolles Bollwerk gegen die Anstürme des Serben- und Osmanentums wurden, ihr eigenes Volkstum nicht nur erhalten, sondern zu hoher Blüte geführt und eine eigenständige Kultur aufgebaut, immer beseelt von dem Gedanken nationaler Tradition und der geschichtlichen Erinnerung an ihr einstiges Reich.[1]

Das Gebiet war zum Teil unter Verwaltung der Habsburger Monarchie und Teil des österreichischen Küstenlandes in der Gegend von Triest. Der sogenannte Vertrag von Saint-Germain 1919 entriß dann diese Teile dem deutschen Staatsgebiet unter der damaligen österreichischen Verwaltung. Kroatien wollte damals zusammen mit Serbien und Slowenien einen Staatenbund bilden. Das Gebiet von Triest war Teil des geplanten Tschechischen Korridors, der einen tschechischen Zugang zum Mittelmeer realisieren sollte.

Kroatien, ein Land mit einer tausendjärigen eigenen Geschichte, hatte durch den siegreichen Vormarsch der Truppen der Achsenmächte seine langersehnte Freiheit wiedergefunden und wurde 1941 als unabhängiger Staat von Deutschland und Italien anerkannt.[1]

Am Ende des Zweiten Weltkrieges flohen die slowenischen und kroatischen Verbände, die auf seiten der Achsenmächte gegen den Bolschewismus gekämpft hatten, nach Kärnten und begaben sich in den Schutz der englischen Besatzungstruppen („Befreier“). Diese lieferten dann die Kriegsgefangenen und Zivilisten an die Tito-Partisanen aus, die sie auf Todesmärschen und im Massaker von Bleiburg in Kärnten, im Gebiet um Marburg an der Drau und in den Schluchten des Hornwaldes ermordeten. Im Zweiten Weltkrieg wurden auf der zu Kroatien gehörenden Insel Rab 3.500 deutsche Soldaten von Tito-Partisanen bei lebendigem Leibe eingemauert. Die Folterhöhle ist bis heute ungeöffnet. Nach Darstellung von Kroatiens Innenminister Tomislav Karamarko gibt es in Kroatien rund 840, im benachbarten Slowenien 600 und in Bosnien-Herzegowina etwa 90 solcher Massengräber.[2] Zur Zeit des Tito-Regimes war das Gebiet dann Teil des Kunststaates Jugo-Slawien.

Volksdeutsche

Gruppen der Volksdeutschen entstanden in Ost- und Südosteuropa durch Ansiedlung von Deutschen ab dem Mittelalter und Zuwanderung von deutschen Volksgenossen aus dem Deutschen Reich und aus Österreich. Die wirkliche Herkunft der deutschen Einwanderer konnte nicht immer korrekt festgestellt werden: Im Mittelalter wurden sie zuerst als Sachsen (Sasi) bezeichnet, später als Schwaben (Švaba).[3]

Die Generationen der Volksdeutschen entwickelten unter dem Einfluß anderer Völker, darunter den Kroaten, eine Reihe neuer Brauchtümer im Felde der Sprache und Kultur. Von den Kroaten wurden die Volksdeutschen und ihre Nachfahren als Schwaben bezeichnet.[3]

Für die deutschen Volksangehörigen in den Regionen Südosteuropas, insbesondere dem Podunavlje, wurde auch häufig die Bezeichnung Donauschwaben verwendet. Volksdeutsche ist die heute bekannteste und die häufigste Bezeichnung und wird als Begriff für ethnische Deutsche verwendet. Im gegenwärtigen Kroatien bezeichnen sich Volksdeutsche in neueren Volkszählungen als Deutsche oder Österreicher.[3]

Größere und bedeutendere Ansiedlungen deutscher Bevölkerung entstanden in Ost- und Südosteuropa (Galizien, Buchenland, Siebenbürgen) bereits im 13. und 14. Jahrhundert. In dieser Zeit siedelten die ersten Deutschen auch in kroatische Regionen.[3]

Der Hauptteil der deutschen Zuwanderer kam im zweiten Teil des 19. Jahrhunderts in kroatische Regionen, hauptsächlich bedingt durch wirtschaftliche Gründe.[3]

Nach Volkszählungen im Königreich Jugo-Slawien aus den Jahren 1921 und 1931 waren eine halbe Million (4 % der Bevölkerung) deutsche Muttersprachler. In Kroatien waren die Volksdeutschen am meisten in Syrmien, im östlichen Slawonien und der Baranja. Im Königreich SHS/Jugo-Slawien waren die Volksdeutschen im Schwäbisch-Deutschen Kulturbund versammelt, einer Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der deutschen Kultur.[3]

Im Zweiten Weltkrieg war die deutsche Minderheit im Unabhängigen Staat Kroatien in der deutschen Volksgruppe versammelt, welche 150.000 bis 180.000 Angehörige umfaßte. Im und am Ende des Zweiten Wetkrieges (1944–1950) wurden aus Ost- und Südosteuropa 12 Millionen Deutsche vertrieben oder mußten flüchten.[3]

Der kroatische Zensus von 1991 ergab, daß in Kroatien 2.635 Deutsche und 214 „Österreicher“ leben.[3]

Kriegsverbrechen der Partisanen-Banden

Hauptartikel: Bandenbekämpfung
Massengräber in Kroatien und der Region, entstanden durch kommunistische Verbrechen

Das kommunistische Regime Jugo-Slawiens unter Josip Broz erklärte die Volksdeutschen zu kollektiv Schuldigen, beschlagnahmte ihr Eigentum und sperrte sie in Lager, was im Zeitraum von 1944 bis 1948 zu etwa 60.000 deutschen Opfern führte. Die Mehrheit der überlebenden Deutschen siedelte aus Jugo-Slawien aus. In der ersten Nachkriegsvolkszählung von 1948 gab es 55.337 Angehörige der deutschen Minderheit, in Kroatien waren es 10.144.[3]

Transitroute für illegale Einwanderer

Seit Ungarn im Herbst 2015 seine Grenze zu Serbien für illegale Einwanderer – die entweder über die Türkei oder über den Seeweg (→ Kriminelle See-Einwanderung) nach Griechenland kommen – sperrte, weichen diese vermehrt nach Kroatien aus und konnten von dort aus nur über Slowenien in die BRÖ, die BRD, Schweden oder andere wohlhabende Länder Mittel- und Nordeuropas weiterreisen.[4]

Kroatische Grenzpolizisten wiesen im November 2017 afghanische Zivilinvasoren an der Grenze zu Serbien ab. In Serbien soll ein Mädchen dieser Gruppe von einem Frachtzug erfaßt worden sein. Das SystemmediumKurier“ der BRÖ betitelte das rechtmäßige Handeln der kroatischen Grenzpolizei als angebliche „Verletzung von rechtsstaatlichen und menschenrechtlichen Standards“.[5]

Zitate

  • „Der Hauptfeind Serbiens und Kroatiens sind das Jugoslawentum und die Ex-Kommunisten. Es ist falsch zu behaupten, die Serben und Kroaten würden sich seit jeher hassen. Ihr gegenseitiger Haß begann erst mit der Entstehung des Zwangsstaates Jugoslawien im Jahre 1919 und dann nochmals nach der Wiedergeburt des zweiten Jugoslawien 1945.“[6]Tomislav Sunić

Literatur

  • Johann von Leers: Recht und Notwendigkeit Kroatiens, in: „Der Weg“, Jg. 1953, Heft 7
  • Ingomar Pust: Völkermord der Tito-Partisanen 1944–1948: Die Vernichtung der altösterreichischen deutschen Volksgruppe in Jugoslawien und die Massaker an Kroaten und Slowenen. Oswald Hartmann, 2. Aufl. 1992, ISBN 978-3925921186 [368 S.]
  • Andreja Zorić: Nationsbildung als kulturelle Lüge. Eine vergleichende Untersuchung zur kroatischen und tschechischen nationalen „Wiedergeburtsbewegung“ des 19. Jahrhunderts, 2005 (Möglichkeit zum Herunterladen als PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten