Schäfer, Kurt (1913)

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Kurt Schäfer

Kurt Schäfer (Lebensrune.png 19. August 1913 in Magdeburg; Todesrune.png 15. Mai 1992 in Ludwigshafen) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major des Heeres und Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold der Panzergrenadiere im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Major a. D. und Pensionär Kurt Schäfer in der Nachkriegszeit

Kurt Schäfer war Sohn eines Eisenbahners, seine Mutter hatte der talentierte Vereinsfußballer mit 16 Jahren verloren. 1934 trat er in die Polizeischule Burg ein und wurde 1935 im Zuge der Heeresvergrößerung in die Wehrmacht übernommen. Zuerst als Gefreiter im Infanterie-Regiment 33, zwei Jahre später als Unteroffizier und Gruppenführer in der Nachrichtenkompanie des Regimentes, das später zu einem Schützen-Regiment umgegliedert und der neuen 4. Panzer-Division in Würzburg unterstellt wurde.

Zweiter Weltkrieg

Den Polenfeldzug erlebte Schäfer in der 13. (Maschinengewehr-)Kompanie, am 1. Oktober 1939 wurde er zum Feldwebel befördert und am 1. Februar 1940 zum Hauptfeldwebel der 11. (Infanterie-Geschütz-)Kompanie ernannt, dies war eine Dienststellung als Kompaniefeldwebel (Spieß), kein Dienstgrad. Mit der 11. Kompanie nahm er mit den wichtigen 7,5-cm-Geschütze der IG-Kompanie dann am Westfeldzug 1940 teil. Nach den ersten erfolgreichen Wochen des Unternehmens „Barbarossa“ wurde Schäfer im Oktober 1941 zum Fahnenjunker-Oberfeldwebel befördert, der erste Schritt zur Offizierslaufbahn. Als Stellvertretender Zugführer erlitt er vor Orel seine erste Kriegsverwundung.

Am 1. Februar 1942 wurde er, auch ohne Lehrgangsbesuch, für seine herausragende Leistungen im Feld zum Leutnant befördert. Kurz darauf übernahm Oberstleutnant Dr. Karl Mauss das Regiment, das in die Frühjahrsoperationen westlich von Moskau geworfen wurde. Im Mai 1942 erlitt Schäfer erneut eine Verwundung. Nach Entlassung aus dem Lazarett diente er bei einer Ausbildungskompanie in Murnau und kehrte dann im November 1942 an die Ost- und Kriegsfront zurück.

Im Winter übernahm er die Führung der 9. (IG) Kompanie mit drei leichten und einen schweren Geschützzug (mit 8,1-cm-Granatwerfern) und wurde zum Oberleutnant befördert (mit Wirkung vom 1. September 1942). Auch beim Unternehmen „Zitadelle“ wurde das Regiment eingesetzt und war im Herbst mit schweren und verlustreichen Absetzbewegungen betraut. Zwischen August und Oktober 1943 wurde er weitere dreimal verwundet (Arm, Hand und Kopf). Die Angriffe gegen bolschewistische Stellungen in den unbarmherzigen Pripjet-Sümpfen (gemeinsam mit dem Panzer-Regiment 35) gingen weiter.

Schäfer, inzwischen Bataillonsführer, wurde am 1. März 1944 zum Hauptmann befördert und kurze Zeit später zum Kommandeur des I. Bataillons ernannt. Bei der Schlacht um Kowel, als das Regiment gemeinsam mit Waffen-SS-Einheiten versuchten, die deutschen Truppen in der eingekesselten Stadt zu entsetzen, wurde Schäfer zum siebten mal verwundet und konnte erst im Sommer 1944 zum Bataillon zurückkehren. Nun waren die Abwehr feindlicher Panzer- und Grendierangriffe sowie Abwehrkämpfe gegen feindliche Stoßtrupps und motorisierte Spähtrupps an der Tagesordnung. Selbst führte Schäfer eigene Stoßtrupps gegen feindliche Pak-Stellung, der größte Feind der eigenen Panzervorstöße. Bei Grodno wurde die 4. Panzer-Division von einem sowjetischen Panzerkorps angegriffen. Gemeinsam mit der Division „Großdeutschland“ konnte der Feind vernichtet werden, und die Deutschen gingen zum Gegenangriff über.

Hauptmann Schäfer zeigte erneut Eigeninitiative, nahm einen teil seines Bataillons sowie zwei 8,8-cm-Selbstfahrlafetten und zerschlug einen feindlichen Brückenkopf an der Weichsel. Hierfür wurde er im Wehrmachtbericht namentlich genannt und erhielt später das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Ritterkreuz

Clemens Betzel leitete die Ritterkreuzverleihungszeremonie an der Kriegsfront, Regimentskommandeur Gerlach von Gaudecker-Zuch, der ebenfalls an diesem Tag ausgezeichnet wurde, gehörte zu den ersten Gratulanten. Kurz darauf war es dann an Schäfer zu gratulieren, als einer seiner besten Kämpfer, Kompanietruppführer Erich Karl Alfred Friedrich, das Ritterkreuz verliehen bekam. Am 23. September 1944, nach 50 Nahkampftagen, erhielt er die Nahkampfspange des Heeres in Gold.

Endkampf

Schäfer wurde am 9. November 1944 zum Major befördert und nach Berlin kommandiert. Wie alle „goldene Nahkämpfer“ wurde er nach einem Führerbefehl von der Kriegsfront abgezogen. Er wurde Inspektionschef der Fahnenjunker-Lehrgänge an der Panzertruppenschule in Glieniecke, im Frühjahr 1945 nach Dessau verlegt. Immer wieder stellte er Anträge, um zu seinem Panzer-Grenadier-Bataillon zurückkehren zu dürfen. Statt dessen erhielt er im Januar 1945 den Befehl, sich bei der neuen 2. Marine-Infanterie-Division in Norddeutschland zu melden, wo er zuletzt eine Kampfgruppe junger, unerfahrener Matrosen führte, die aber mutig kämpften und den zahlenmäßig überlegenen Briten bei Cloppenburg und Nienburg große Verluste beibrachte. Hierfür wurde er noch für das Eichenlaub zum Ritterkreuz eingereicht, was jedoch abgelehnt wurde, allerdings wurde er im Ehrenblatt des Heeres genannt.

Im Mai 1945 geriet Schäfer in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Dezember 1945 entlassen wurde.

Nachkriegszeit

Nach seiner Entlassung aus dem Kriegsgefangenenlager nahe Hamburg, machte sich Schäfer, trotz der russischen Gefahr, auf den Weg in seine Heimat nach Magdeburg, wo sich seine Familie befand. Im DDR-Regime wurde er jedoch als ehemaliger Wehrmachtsoffizier unter Beobachtung gestellt und im öffentlichen Leben benachteiligt. 1958 war es dann so weit, er konnte auf abenteuerlichem Weg mit seiner Familie in den Westen flüchten

In der BRD wurde er Finanzbeamter im gehobenen Steuerdienst.

Tod

Major a. D. Kurt Schäfer verstarb 1992 in Ludwigshafen und wurde mit militärischen Ehren beigesetzt, auch die Bundeswehr stellte ein Ehrengeleit für den hochdekorierten Offizier ab.

Auszeichnungen (Auszug)

Zu erkennen von links: Generalmajor Clemens Betzel, Gerlach von Gaudecker-Zuch, Kurt Schafer mit verliehenem Ritterkreuz und Wilhelm Westermann (rechts außen)

Verweise