La Habanera

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FILM

La Habanera.jpg
Filmdaten
Originaltitel: La Habanera
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1937
Laufzeit: 98 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Erstverleih: UFA-Filmverleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Detlef Sierck
Regieassistenz: Fritz Andelfinger
Drehbuch: Gerhard Menzel
Produktionsleitung: Erich Holder
Musik: Lothar Brühne
Ton: Hermann Fritzsching
Kamera: Franz Weihmayr
Kameraassistenz: Bruno Stephan
Standfotos: Willi Klitzke
Bauten: Anton Weber,
Ernst H. Albrecht
Kostüm: Annemarie Heise
Aufnahmeleitung: Georg Mohr
Herstellungsleitung: Bruno Duday
Schnitt: Axel von Werner
Besetzung
Darsteller Rolle
Zarah Leander Astrée Sternhjelm
Ferdinand Marian Don Pedro de Avila
Karl Martell Dr. Sven Nagel
Julia Serda Tante Ana Sternhjelm
Paul Bildt Dr. Pardway
Edwin Jürgensen Reeder Shumann
Boris Alekin Dr. Luis Gomez
Carl Kuhlmann Präfekt
Michael Schulz-Dornburg Astrées Sohn Juan
Rosita Alcaraz Spanische Tänzerin
Lisa Helwig Alte Amme
Géza von Földessy Chauffeur
Franz Arzdorf Assistenzarzt
Harry Hardt Assistenzarzt
Roma Bahn Schwedin Ebba
Werner Finck Herr Söderblom
Günther Ballier Schiffssteward
Werner Scharf Reisebüroinhaber José Garcia Hernandez
Franz Stein Schwedischer Fotograf
Karl Hannemann Polizist
Werner Kepich Polizist
Hans Kettler Erkrankter Polizist
Ernst Rotmund Schimpfender Polizist
Max W. Hiller Don Pedros Pförtner
Carl Merznicht Sänger
Bob Bauer
Max Wilhelm

La Habanera ist ein Drama von 1937.
Der Film wurde vom August bis 15. September 1937 in Teneriffa und in den Zeitraum vom 30. September bis 13. November 1937 im Ufa-Atelier Neubabelsberg gedreht. Die Uraufführung fand am 18. Dezember 1937 im Gloria-Palast in Berlin statt und das erste Mal wurde der Film im Fernsehen am 13. Oktober 1976 auf den Fernseh-Sender Südwest 3 ausgestrahlt.

Handlung

Quelle
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In einer F Der Wind hat mir ein Lied erzählt, von einem Glück, unsagbar schön ...

Lockend, aufreizend und verführerisch klingt die Habanera. Welch wundervolles Land! Ein Paradies auf Erden! Eine Insel der Seligen, so liegt Puertorico vor den Augen der schönen rotblonden Schwedin Astrèe Sternhjelm. Und die Menschen, so einfach und naturnah und dazu die herrliche Musik. Immer hier in Sonne und Glück leben, die Habanera mit der Seele hören, wie schön muss das sein im Vergleich zu dem trüben Norden mit seinem Regen und seiner Kälte, mit seinen steifen, hölzernen Gesellscheitsmenschen, die so kalt und berechnend rechnend sind. - - So schwärmt Asirèe und hat die Habanera im Blut. Ihrer Tante Ana, die Astrèe begleitet, erscheint alles wesentlich nüchterner. Sie sieht nur eine erschlaffend heiße Insel dicht am Äquator, mit vielen schmutzigen unmöglichen Leuten, mit Hotels ohne Komfort, kurzum sie sehnt sich nach dem kühlen, sauberen Stockholm zurück und freut sich auf den nächsten Dampfer, der sie wieder nordwärts fahren soll. Aber noch gibt Astrée keine Ruhe, sie badet In Licht und Sonne und kann nicht genug sehen von der Schönheit ihrer Zauberinsel, - die ihr Schicksal werden soll. - Auf einer Fahrt geraten die beiden Schwedinnen in ein dörfliches Fest, eine Corrida. Ana will umkehren, aber Astree bleibt.

Sie erlebt zitternd die erregende Atmosphäre eines Stierkampfes. Der' Patron des Dorfes, der reiche Don Pedro de Avila wird selbst ihr Ritter. Mit der höflichen Grandezza des Spaniers geleitet er die schöne Frau in die Ehrenloge. Der Kampf beginnt. Wild stampft der Stier. Der Torero Ist ein Bauernbursche. der wütende Stier wird ihn töten, da springt Don Pedro selbst in die Arena, der lange Degen blitzt in seiner Faust, tot liegt der Stier und die Waffe senkt sich grabend vor Astrée, die versprachwirrt und ergriffen mit Ana zum Ausgang strebt. Ein Held, ein wahrer Mann ist Don Pedro, voll wie er tapfer und ritterlich in die Arena sprang! Ana warnt vergeblich vor diesem "Dorftorero", Astree liebt ihn, ihn und sein begnadetes Land. die paradiesische Insel. Als der Dampfer abfährt, ist Ana allein, Astrée ist Im letzten Augenblick vom Schiff auf die Insel zurückgeflogen, in die Arme Don Pedros. Stark und voll ertönt die Habanera. Astree ist glücklich. - Zehn Jahre sind vergangen!

Astrées Glückstraum ist längst verflogen. Aber sie ist viel zu stolz, um zu klagen. Die Frauen der Sternhjelms sind alle Einzelgänger und verbinden sich lieber, ehe sie einen Irrtum eingestehen, sagt Tante Ana als sich in Stockholm eigensbekannten Dr. Sven Nagel nach Astrèe erkundigt. Der Name der Insel fällt: Puertorico! Darauf will er ja Dr. Nagel, um endlich den Erreger des bösen Fiebers zu finden, das alljährlich Hunderte von Opfern ordert und Puertorico- Fieber genannt wird. Die Expedition des Rockefeller-Institutes war erfolglos geblieben und jetzt wird Dr. Nagel die neue Expedition leiten, die Ana Sternhjelm gestiftet hat. Das ist ja seltsam, dann wird er dort auf der Insel die Frau wieder sehen, für die er als Student geschwärmt hat -, seine Jugendliebe l Wie mag es ihr die ganzen Jahre ergangen sein? Niemand außer Astrée selbst, weiß, wie furchtbar die zehn Jahre ihrer Ehe waren.

Auf den kurzen Liebesrausch folgte ein schreckliches Erwachen. Don Pedro, herrisch und hochfahrend, hielt sie wie eine Gefangene, und als er merkte, daß sie ihm entglitt, war er zwar stets korrekt und förmlich, aber kalt und höhnisch. Dazu das entsetzliche Klima, die ewig brennende Sonne, die grellen Farben, der Staub und jedes Jahr regelmäßig wiederkehrend der Fieberwind, der Hunderte dahinraffte. was auf Don Pedros Geheiß ängstlich geheim gehalten wurde, um den Handel der Insel nicht zu schädigen. Er. Don Pedro, beherrscht die Insel wie ein Tyrann, selbst die Behörden folgen seinem Willen, und er wird auch die Frau, diese stolze Nordländerin. noch zwingen, die er habt und doch hoffnungslos und leidenschaftlich liebt. Die Habanera ist für Astree verklungen, stattdessen singt sie ihrem neunjährigen Jungen, dem kleinen Juan. alte schwedische Kinderlieder, die vom Winter und Schnee erzählen. A, b, c, d, e. f. g, der ganze Garten ist voll Schnee ... .

Der Kuckuck ist fortgeflogen, er hat je keinen Schlitten. - Aber Juan hat einen Schlitten, die Mutter hat so oft vom Schnee erzählt, da hat er sich einen Schlitten bauen lassen. Wie schön muss der Winter sein!

Die Mutter will mit ihm in den Winter fahren, in ihre Heimat. Du kannst nicht wissen, - wie der Schnee sich dreht . In weißen Wirbeln - kannst es ja nicht wissen - Wenn Winterwind das stille Haus umweht, Und auf der Nasenspitze Dir ein Stern zergeht Und hundert andere deine Wangen küssen.

Pedro verbietet schroff die Reise. Die Karten kann ja der schwedische Doktor benutzen, der mit einem anderen Arzt auf die Insel gekommen ist, um das, "'Püertorico- Fieber zu entdecken, ein Fieber. das gar nicht existiert, niemals existieren darf. - Dr. Nagel ist tatsächlich eingetroffen, gerade zurzeit als das Fieber wieder ausbricht. Es gelingt ihm trotz aller Hindernisse, die man ihm in den Weg legt. eine Blutprobe zu bekommen und ein Serum herzustellen. Sorgfältig hütet er den Schatz in seinem Hotelzimmer, das er leider verlassen muss, um der Einladung Don Pedros Folge zu leisten. Er steht Astrée gegenüber. Ein Blick in die traurigen Augen der schönen Frau enthüllt dem Arzt das Geheimnis von zehn schrecklichen Jahren. Tiefes Mitleid und heiße Liebe empfindet er für Astrèe, die sich vergeblich bemüht, wenigstens den Schein eines kümmerlichen Glücks zu bewahren. Voll Hab und quälender Eifersucht sieht Don Pedro den jungen Arzt mit Astrée sprechen. Die Frau will etwas wieder gut machen und ihren Mann versöhnen. Sie singt das Lied, dessen Klänge sie e verzaubert haben, das Lied der sonnigen Insel, Pedros Lieblingslied, die Habanera. - Don Pedro vernimmt es und weiß plötzlich, daß er die Habanera heute zum letzten Mal hört. Vor seinen Augen schwankt der Saal, das Inselfieber, das schon seit Stunden in ihm wühlt, kommt zum Ausbruch. Ohnmächtig stürzt er zusammen. Dr. Nagel eilt herbei, Gott sei Dank, er hat ja jetzt das Serum, es soll sofort aus seinem Zimmer Im Hotel geholt werden. . Das ist verlorene Mühe. Während der Arzt im Palast Don Pedros war, hat dieser selbst durch seine Leute das Serum vernichten lassen. Don Pedro stirbt. in Glanz und Sonne versinkt die zauberhafte Insel, als Astrèe mit ihrem Kind und Sven Nagel In die Heimat zurückkehrt. Leise verklingt die Habanera.

Der Wind hat mir ein Lied erzählt,
Von einem Glück, unsagbar schön!
Er weiß, was meinen Herzen fehlt,
Für wen es schlägt
Und glüht . . . Er weiß für wen!
Komm . . . Komm!
Ach ! Der Wind hat mir ein Lied erzählt.
Von einem Herzen. das mir fehlt!


Wissenswertes

Die Dreharbeiten für La Habanera begannen inmitten des Spanischen Bürgerkrieges von August bis zum 15. September 1937 in Santa Cruz de Tenerife. Es folgten vom 30. September bis 13. November 1937 die Studioaufnahmen im Filmstudio Babelsberg.

Zarah Leander, die bereits in Zu neuen Ufern die Hauptrolle spielte, gelang mit ihrer Rolle in La Habanera an den Erfolg ihres erste deutsche Spielfilms anzuknüpfen. In „La Habanera“ wollte Detlef Sierck es zunächst bei den Kinderliedern „Du kannst es nicht wissen“ und „A B C, der ganze Garten ist voll Schnee“ belassen, die Astrée Juan lehrt. Deren Texte hatte er selbst geschrieben. Produktionschef Ernst Hugo Correll war jedoch der Ansicht, ein Zarah-Leander-Film brauche unbedingt einen zugkräftigen Schlager und setzte sich zur Freude der Diva durch.

Der unkonventionelle Versuch der Ufa, den Haupttitel für "La Habanera" mit einem Preisausschreiben für junge Komponisten zu finden, schlug fehl, erinnerte sich Zarah Leander in ihren Memoiren. Die eingesandten Vorschläge wurden ausnahmslos verworfen. Schließlich erhielt Lothar Brühne am Ende eines Drehtages in den Babelsberger Ateliers den Auftrag, bis Mitternacht eine Habanera zu komponieren. Die Zeit drängte: Schon für den nächsten Tag waren ein großes Orchester sowie ein Tonstudio gebucht. Die Worte zu Brühnes Melodie sollte der begabte Schlagertexter Bruno Balz liefern. Unerfüllte Sehnsucht, bestimmte Sierck, sei das Thema. Zur Abstimmung traf man sich am späten Abend in Zarah Leanders Villa - die stilvolle Residenz hatte die Ufa für ihren neuen Stern gemietet. Brühnes Komposition gefiel. Balz' Zeilen vom Wind, der ein Lied erzählt, tat Correll allerdings als "blanken Unsinn" ab, bis ihn die Leander auf die Poesie der Zeilen aufmerksam machte. Auf Vorschlag Brühnes hin durfte sie blind aus drei Blättern mit Textvarianten eines ziehen - und hielt Balz ursprüngliche Fassung in der Hand. Correll gab sich geschlagen - und Zarah Leanders Kulthit war geboren.

Der Film

Kritiken

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Dem Regisseur sei ein Werk gelungen, das "an die Herzen rührt, die Sinne packt und die Gedanken bewegt" - ein Melodram par excellence.

– Zeitgenösssische Presse


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Der Film hat etwas von dem, was ich Sozialkritik nenne. Es war ein antikapitalistischer Film, etwas, was im Deutschland der damaligen Zeit gut ging.

– Detlef Sierck (Regisseur)