Lammerding, Heinz

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Heinz Bernard Lammerding (Lebensrune.png 27. August 1905 in Dortmund; Todesrune.png 13. Januar 1971 in Bad Tölz) war ein deutscher Ingenieur sowie SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS.

Werdegang

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SS-Oberführer Heinrich Bernhard Lammerding (rechts) in Thouars (Frankreich) am 10. April 1944; Er war Mitglied der NSDAP (Nr. 722.395) und der SS (Nr. 247.062)

SS

Der Dipl.-Ing. Heinz Lammerding gehörte zum Formationsstab des Pionier-Bataillons der SS-Verfügungstruppe im April 1935. Er war Zugführer und Kompaniechef, Dozent für Kriegs-Ingenieurswesen an der SS-Junkerschule Braunschweig und anschließend Kommandeur des Pionier-Bataillons SS-Division „Totenkopf“ unter Theodor Eicke.

Zweiter Weltkrieg

Nach dem Westfeldzug 1940, wo er sich besonders tapfer hervorgetan hat, wurde im Dezember 1940 Ia der SS-Division „Totenkopf“ als Nachfolger von Kurt Knoblauch. Während des Zweiten Weltkriegs war er u. a. Kommandeur der Kampfgruppe „Das Reich“ als Nachfolger von Sylvester Stadler und als SS-Gruppenführer und General der Polizei Stabschef von Heinrich Himmlers Heeresgruppe „Weichsel“.

Bandenbekämpfung, der „Fall Tulle“

Hauptartikel: Massaker von Tulle

Unmittelbar nach der Invasion der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 erhielt die in Südwestfrankreich stationierte 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“ unter SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Heinz Lammerding den Marschbefehl zur Invasionsfront nach Norden. Auf ihrem Weg dorthin verübte sie Vergeltung im Rahmen der notwendigen Bandenbekämpfung für den wachsenden „französisch-jüdischen“ Terror durch Partisanen gegen die deutschen Besatzertruppen.

„Tulle zählte 1944 etwa 20.000 Einwohner und beherbergte eine Waffen- und Munitionsfabrik, die für den deutschen Kriegsbedarf arbeitete. Als Besatzungstruppe lag im Ort der Stab eines deutschen Sicherheits-Bataillons mit zwei Kompanien Landesschützen. Diese waren in einer Fabrik und in einer in eine Kaserne umgewandelte Mädchenschule untergebracht. Am 7. Juni, dem Tag nach der Invasion in der Normandie, sickerten Stoßtrupps der Maquisards in den Ort ein, es war ein Handstreich geplant und am nächsten Morgen war der Ort durch 1500 bis 2000 Partisanen besetzt. Mit Granatwerfern und amerik. Bazookas setzten die Partisanen das Dachgeschoß der Kaserne in Brand. Als Hitze und Rauch dann eine Abwehr fast unmöglich machten, ergaben sich etliche Landesschützen auf Aufforderung. Es werde ihnen nichts geschehen, war ihnen zugesichert worden. Jedoch wurden die Gefangenen abgeführt und niedergemacht. Bei einem verzweifelten Ausbruchsversuch wurden die übrigen getötet bis auf zwei, die sich ... in der Nähe verbergen konnten. Nach der Vernichtung dieser Kompanie gerieten die Partisanen in eine Art Siegesrausch. Es spielten sich entsetzliche Szenen ab. Etliche der gefallenen Deutschen wurden mit Lastwagen platt gewalzt ... Der Überfall war, wie später die Untersuchung ergab, von dem Polizeichef von Tulle und einem kommunistischen Garagenbesitzer eingefädelt worden. Auf Befehl des Armee-Oberkommandos wurde die an diesem Tag auf ihrem Marsch zur Invasionsfront zufällig ... passierende SS-Division „Das Reich“ mit der Wiederherstellung der Ordnung beauftragt. Schon beim Einrücken in den Ort erhielt sie Feuer aus Maschinengewehren und Panzerfäusten. Es gab Tote und Verwundete. ... Bei Haussuchungen wurden größere Mengen von Waffen und Munition sowie Brand- und Tränengasbomben und ein Lager mit Ausrüstungsgegenständen sichergestellt. Zur Klärung des Sachverhalts wurde die männliche Bevölkerung (1500 - 2600 Personen) teilweise vorläufig festgenommen. Inzwischen waren die Leichen von 64 Landesschützen gefunden worden. Etliche von ihnen wiesen Hinterkopf- und Rückenschüsse auf. Etwa die gleiche an Soldaten wurden vermißt."

Am 9. Juni 1944 haben die Mitglieder der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“ etwa 99 Geiseln in Tulle als völkerrechtskonforme Bestrafung für die Ermordung deutscher Soldaten durch bewaffnete Zivilisten krimineller Banden öffentlich gehängt. Ursprünglich hatte das Standgericht 120 Geiseln zur Exekution ausgesucht, jedoch General Lammerding begnadigte auf Bitten des Direktors der Munitionsfabrik 21 von ihnen.

Nachkriegsverfahren

In einem Prozeß im Juni 1951 erhielt der Führer des Exekutionskommandos, ein Oberscharführer, lebenslängliche Haftstrafe.

Invasionsfront

Die 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ wurde in der Nähe von Montauban im Perigord stationiert und war an die Invasionsfront befohlen worden. „Das Reich“ war eine von Hitlers Lieblingsdivisionen. Hitler hatte persönlich Montauban im goldenen Süden Frankreichs herausgesucht, wo sich die Division von schweren Verlusten erholen konnte, die sie in Rußland davongetragen hatte. Bis zum D-Tag (Invasionstag) war die Division wieder zu einer Stärke von 17.000 Männern angewachsen, allerdings konnten die Materialersatzlieferungen nie mithalten. Ihre Kampffahrzeugstärke betrug nur 44 Panzer IV, 25 „Panther“ und 43 Sturmgeschütze, wohingegen 231 Panzerfahrzeuge von der Organisationsplanung gefordert wurden.

Trotzdem sahen die Alliierten einem Auftauchen der Division in der Normandie mit Schrecken entgegen. Deshalb hatten sie für „Das Reich“ eine spezielle Behandlung vorgesehen: Schon am 6. Juni gelang es einem der besten SOE-Agenten mit seiner Kommandogruppe, die meisten Treibstofflager von „Das Reich“ zu zerstören. Die alliierten Luftflotten zerstörten außerdem alle Loire-Brücken zwischen Orleans und dem Atlantik am 7. Juni. In derselben Nacht zerstörten RAF-Lancaster mit 12 000 Pfundbomben den Eisenbahntunnel Saumur-Parthenay, der die letzte Hochgeschwindigkeitstransportmöglichkeit für die auf Schienen verladenen Panzer und Brückenbaueinheiten der Division „Das Reich“ war.

Ritterkreuzträger unter sich: SS-Sturmbannführer a. D. Heinz Macher (stehend), SS-Gruppenführer a. D. Heinz Lammerding (links, sitzend), Ernst-August Krag (Mitte) und SS-Oberscharführer a. D. Ernst Barkmann (rechts) bei einer Veranstaltung der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger e. V. in Regensburg 1959

Nachdem so alle Eisenbahntransportmöglichkeiten ausgefallen waren, mußte SS-Brigadeführer Heinz Lammerding seine gesamte Division auf dem Landweg in Bewegung setzen. Militärischen Fachleuten ist bekannt, daß Langstreckentransporte von Panzereinheiten am besten per Eisenbahn erfolgen, da Kettenfahrzeuge ständig dazu neigen, bei langen Straßenmärschen wegen der übermäßigen Beanspruchung der Kettenglieder Pannen zu erleiden, sofern nicht eine aufwendige und regelmäßige Instandsetzung erfolgt. Nun kam das nächste Problem: Lammerdings Treibstoffnachschub würde bereits erschöpft sein, bevor er den Fluß Loire erreichen würde, aber der Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, hatte ihm einen Treibstoffkonvoi versprochen, der erfolgreich entgegengeschickt wurde.

Die Probleme von „Das Reich“ hatten aber erst begonnen. Die Marschroute der Division führte durch kleine Täler, Steindörfer und Granitfelsenregionen in der Gascogne, die von Natur aus für Hinterhalte, Minenangriffe und Scharfschützen geradezu geschaffen waren. So sorgten französische Maquis und britische SOE-Kommandos (Special Operations Executive) dafür, daß die Waffen-SS für jede passierte Meile mit Blut zahlen mußte. Panzerkommandanten wurden in ihren Luken stehend herabgeschossen, Panzer- und Schützenpanzerketten wurden durch Minen weggerissen, LKWs und ihre Passagiere wurden mit Maschinengewehren hinterrücks ermordet und lagen wie Kriegsmüll am Straßenrand, und kleine Marschgruppen verschwanden spurlos bzw. wurden abgeschlachtet entdeckt. Tag für Tag blutete die Division aus tausend Wunden, und ihre Verluste beim Transport begannen denen einer richtigen Schlacht mit regulären Truppen zu gleichen. Die angegriffene Division reagierte mit großer Erbitterung, und jedes blutige Attentat, jede Ermordung, jede Zerstörung führten zu massiven Repressalien. Arg zerrupft und viel zu spät kam die Division „Das Reich“ schließlich an der Normandiefront an, um im Raum Saint-Lo Stellung zu beziehen.

38. SS-Grenadier-Division „Nibelungen“

SS-Gruppenführer Lammerding soll noch vom 9. bis 15. April 1945 die 38. SS-Grenadier-Division „Nibelungen“ als Nachfolger von Richard Schulze-Kossens geführt haben, es ist jedoch, wie im Fall von SS-Brigadeführer Carl von Oberkamp, strittig, ob er die Einheit je erreichte. Es ist davon auszugehen, daß tatsächlich SS-Obersturmbannführer, seit 20. April 1945 SS-Standartenführer Martin Friedrich Stange (1910–2000) die Einheit ab dem 12. April 1945 führte.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg und wurde SS-Gruppenführer a. D. Heinz Lammerding wegen angeblicher Kriegsverbrechen in Oradour-sur-Glane und Tulle im Juni 1944 in Frankreich angeklagt und in einem Schauprozeß auch zum Tod verurteilt, jedoch nicht ausgeliefert.

Lammerding lebte als erfolgreicher und wohlhabender Bauunternehmer in Düsseldorf, engagierte sich u. a. bei der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger, war führend bei der HIAG und genoß danach sein Altenteil mit seiner Familie in seiner Villa am Tegernsee. Sowohl die Bundesregierung als auch die britischen und VS-amerikanischen Besatzungsbehörden weigerten sich stets, die Auslieferungsbegehren Frankreichs stattzugeben.

Bauausführungen H. B. Lammerding GmbH & Co. KG

Schon im August 1945 gründete Lammerding noch unter dem Tarnnamen „Braune“ die heute „Bauausführungen H. B. Lammerding GmbH & Co. KG“ in Düsseldorf. Das Unternehmen in dritter Generation wurde nach 1971 vom Sohn Dipl.-Ing. Heinz-Dieter Lammerding und seit 1999 in Leitung vom Enkel des Ritterkreuzträgers Dipl.-Ing. Bernd Lammerding weitergeführt.

Tod

SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS a. D. Dipl.-Ing. Heinz Bernard Lammerding verstarb 1971 in Bad Tölz an Krebs.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 490, ISBN 978-3-938845-17-2