Landtagswahl in Kärnten 1989

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Die Landtagswahl in Kärnten 1989 fand am 12. März desselben Jahres statt.

Vorfeld der Wahl

Im Jahre 1986 wurde der Kärntner Parteiobmann Jörg Haider auch zum Bundesparteiobmann der FPÖ gekoren, der der freiheitlichen Bewegung von einem Wahlerfolge zum anderen verhalf. Dieser Stimmungswechsel in der Politik Deutschösterreichs bildete sich auch im Kärntner Wahlergebnisse ab.

Wahlergebnis

Die herrschenden Sozialisten verloren erstmals seit Jahrzehnten die absolute Mehrheit im Landtage, während die ÖVP vom zweiten auf den dritten Rang abrutschte. Die Freiheitlichen hingegen konnten sich beinahe verzweifachen. Weder linksradikale noch bürgerliche Grüne schafften den Einzug.

Endergebnis der Landtagswahl 1989[1]
Ergebnisse 1989 Ergebnisse 1984 Veränderungen
Stimmen von
Hundert
Sitze Stimmen von
Hundert
Sitze Stimmen von
Hundert
Sitze
Abgegebene Stimmen 361.913 36 319.685 36 + 42.228
Ungültig 9.047 2,50 v.H.   4.571 1,43 v.H.   + 4.476 + 1,07
Gültig 352.866 97,50 v.H. 315.114 98,57 v.H.   + 13.447 - 1,07
Partei
Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) 162.147 45,95 v.H. 17 162.756 51,65 v.H. 20 - 690 - 5,70 ± 0
Österreichische Volkspartei (ÖVP) 74.054 20,99 v.H. 8 89.094 28,27 v.H. 11 - 15.040 - 7,28 - 3
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) 102.322 29,00 v.H. 11 50.321 15,97 v.H. 5 + 52.001 + 13,03 + 6
Anderes Kärnten (GAL)1 5.976 1,69 v.H. 0 6.881 2,18 v.H. 5.976 - 905 - 0,49 ± 0
Vereinte Grüne Österreichs (VGÖ)2 5.601 1,59 v.H. 0 3.569 1,13 v.H. 0 + 2.032 + 0,46 ± 0
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) 2.155 0,61 v.H. 0 2.493 0,79 v.H. 0 - 338 - 0,18 ± 0
Liste Parteifreier Kärntner (LPK)3 611 0,17 v.H. 0 nicht angetreten + 611 + 0,17 ± 0
Gesamt 352.866 100 v.H. 36 315.114 100 v.H. 36 + 13.447

1linkes Bündnis; Vergleichszahlen von 1984 Summe von (Links-)Grünen sowie Kärntner Einheitsliste und Alternative
2bürgerlich-konservative Grüne
3nur im Wahlkreise Klagenfurt - Stadt und Land angetreten

Folgen

Durch die verlustig gegangene Mehrheit links der Mitte wählten die Bürgerlichen den FPÖ-Führer Jörg Haider zum Landeshauptmann Kärntens. Aufgrund einer Aussage in einer Landtagsrede am 13. Juni 1991, in der er die Arbeitspolitik des Dritten Reiches lobte und zugleich die im Bunde herrschende rotschwarze Koalition kritisierte („Na, das hat’s im Dritten Reich nicht gegeben, weil im Dritten Reich haben sie ordentliche Beschäftigungspolitik gemacht, was nicht einmal Ihre Regierung in Wien zusammenbringt. Das muss man auch einmal sagen.“), wurde er durch SPÖ und ÖVP abgewählt.

Da die ÖVP aber auch keinen Sozialisten zum Landeshauptmann wählen wollte, einigten sich rot und schwarz auf den ÖVP-Landesparteiobmann Christof Zernatto. Damit konnte die ÖVP, obwohl lediglich drittstärkste Kraft, den Regierungsführer Kärntens stellen.

Fußnoten

  1. Rauchenberger (Hrsg.): Stichwort Bundesländer – Bundesrat. S. 373 f.