Landwehrkorps

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Das Landwehr-Korps (auch als Landwehrkorps „Woyrsch“ bzw. „von Woyrsch“ und als Schlesisches Landwehrkorps bekannt) war ein Großverband des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg und bestand aus schlesischen und posischen Landwehrtruppen. Das Korps kämpfte dreieinhalb Jahren bis zum Waffenstillstand am 17. Dezember 1917,[1] östlicher Kriegsschauplatz, danach erfolgten Kämpfe zur Unterstützung der Ukraine (bis zum Friedensvertrag von Brest-Litowsk), zuletzt ab dem 4. Dezember 1918 bis 11. März 1919 Besatzungs- und Sicherheitsdienst in Litauen und Weißrußland. Die endgültige Demobilisierung zog sich noch bis August 1919 hin.

Offiziersheim des Landwehr-Korps.jpg

Unterstellung

Am 2. August 1914 wurde das Landwehr-Korps gemäß Mobilmachungsplan mobilisiert und unterstand zunächst der 8. Armee (komplett dem Armeeoberkommando 8/A.O.K. 8 zwischen dem 2. und 17. August unterstellt) an der Ostfront, ab dem 7. September 1914 der k. u. k. 1. Armee, ab dem 4. Oktober 1914 der 9. Armee und ab dem 19. Dezember 1914 der Armee-Abteilung „Woyrsch“.

Gliederung

Generaloberst Remus von Woyrsch.jpg
Wolfram von Roon.jpg

Kriegsgliederung am 17. August 1914

3. Landwehr-Division

17. Landwehr-Brigade
Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 6
Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 7
18. Landwehr-Brigade
Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 37
Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 46
17. Ersatz-Brigade
Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 17
Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 18
Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 19
Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 20
Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 77
Landwehr-Kavallerie-Regiment Nr. 1 (Landwehr-Kavallerie-Regiments-Kommando 1)
1. Landwehr-Eskadron V. AK (V.1)
2. Landwehr-Eskadron V. AK (V.2)
3. Landwehr-Eskadron V. AK (V.3)
Feldartillerie-Regiment
Ersatz-Abteilung 20 und 41 zu je zwei Batterien
Weitere Divisionstruppen
Ersatz-Kompanie/Niederschlesisches Pionier-Bataillon Nr. 5
Landwehr-Divisions-Brücken-Train Nr. 1
Ersatz-Fernsprech-Zug
1. Landsturm-Batterie des V. AK (V.1)
2. Landsturm-Batterie des V. AK (V.2)

4. Landwehr-Division

22. Landwehr-Brigade
Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 11
Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 51
23. Landwehr-Brigade
Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 22
Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 23
21. Ersatz-Brigade
Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 21
Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 22
Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 23
Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 24
Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 78
Landwehr-Kavallerie-Regiment Nr. 2
Ersatz-Kavallerie-Regiment
Landwehr-Kavallerie-Regiment Nr. 2 (Landwehr-Kavallerie-Regiments-Kommando 2)
1. Landwehr-Eskadron VI. AK (VI.1)
2. Landwehr-Eskadron VI. AK (VI.2)
3. Landwehr-Eskadron VI. AK (VI.3)
Feldartillerie-Regiment
Ersatz-Abteilung 6 und 57 zu je zwei Batterien
Weitere Divisionstruppen
Ersatz-Kompanie/Schlesisches Pionier-Bataillon Nr. 6
Landwehr-Divisions-Brücken-Train Nr. 2
Ersatz-Fernsprech-Zug
1. Landsturm-Batterie des VI. AK (VI.1)
2. Landsturm-Batterie des VI. AK (VI.2)

Korpstruppen

Luftstreitkräfte – ein Flugzeug von der Festung Posen
Landwehr-Munitionskolonnen-Abteilung mit
2 Infanterie-Munitions-Kolonnen
2 Artillerie-Munitions-Kolonnen
4 Landwehr FS-Kolonnen
2 Etappen-Kraftwagen-Kolonnen
2 Landwehr-Bäckerei-Kolonnen
2 Magazin-Fuhrparks mit
4 Etappen-Train-Eskadronen

Führung

Kommandierender General

Dienstgrad Name Datum[2]
General der Infanterie Remus von Woyrsch 01. August bis 3. Dezember 1914
Generalleutnant/
General der Kavallerie
Götz von König 04. Dezember 1914 bis 22. September 1916 (mit der Führung beauftragt)
General der Infanterie Günther von Kirchbach 23. September 1916 bis 21. April 1917
Generalleutnant/
General der Infanterie z. D.
Arthur von Brietzke 24. April 1917 bis 12./17. März 1919
Generalmajor/
Generalleutnant
Gustav Freiherr von der Wenge Graf von Lambsdorff[3][4] 18. März 1919 bis 7. August 1919

Generalstabschef

  • 02.08.1914 - 29.08.1916: Oberst Wilhelm Heye
    • Heye war bei allen drei Kommandos von Woyrsch dessen Stabschef
  • 10.10.1916: Major Hans von Knauer
  • 18.08.1917: Major Friedrich Becker
  • 12.01.1918: Oberstleutnant Max Föhrenbach

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Der deutsche Heeresbericht (Erster Generalquartiermeister Erich Ludendorff): „In Brest-Litowsk ist am 15. Dezember von Seiner Königlichen Hoheit dem Generalfeldmarschall Prinzen Leopold von Bayern und Vertretern der verbündeten Mächte ein Waffenstillstandsvertrag mit Rußland für die Dauer von 28 Tagen, gültig vom 17. Dezember, 12 Uhr mittags ab, unterzeichnet worden.„“ Seit dem 9. Dezember 1917 bestand schon ein Waffenstillstand zwischen den Mittelmächten und dem mit dem bolschewistischen Rußland verbündeten, aber militärisch weitgehend besiegten Rumänien. Am 16. Dezember 1917 wurde berichtet: „Von den bevollmächtigten Vertretern der russischen Obersten Heeresleitung einerseits und den Obersten Heeresleitungen von Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und der Türkei anderseits ist am 15. Dezember 1917 in Brest-Litowsk der Waffenstillstand unterzeichnet worden. Der Waffenstillstand beginnt am 17. Dezember mittags und gilt bis zum 14. Januar 1918. Falls er nicht mit siebentägiger Frist gekündigt wird, dauert er automatisch weiter. Er erstreckt sich auf alle Land-, Luft- und Seestreitkräfte der gemeinsamen Fronten. Nach Artikel IX des Vertrags beginnen nunmehr im Anschluß an die Unterzeichnung des Waffenstillstandes die Verhandlungen über den Frieden.“
  2. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1990. ISBN 3-7648-1780-1. S. 644.
  3. Franz Gustav Richard Freiherr von der Wenige, Graf von Lambsdorff (Lebensrune.png 18.03.1867 in Groß-Bersteln, Kurland; Todesrune.png 22.12.1937) war ein hochdekorierter Offizier sowie erfahrener Stabschef und Divisionskommandeur, zuletzt Generalleutnant, ggf. der Reichswehr). Die preußische Genehmigung für das westfälische – deutschbaltische Uradels­geschlecht zur Führung des Namens Freiherr von der Wenge, Graf von Lambsdorff wurde mit Diplom vom 6. Oktober 1880 erteilt.
  4. Militärwerdegang Franz Gustav Richard Freiherr von der Wenge Graf von Lambsdorff