Lauban

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Lauban

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederschlesien
Landkreis: Lauban
Provinz: Schlesien
Einwohner (1939): 16.436
Bevölkerungsdichte: 1.020 Ew. p. km²
Fläche: 16,1 km²
Höhe: 212 m ü. NN
Koordinaten: 51° 7′ N, 15° 18′ O
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Lauban befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Lauban ist eine deutsche Kreisstadt im Kreis Lauban in der Lausitz.

Lage

Lauban ist eine Stadt in der Lausitz. Sie liegt 24 Kilometer östlich von Görlitz am nördlichen Abhang des Isergebirges am linken Ufer des Queis.

Geschichte

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1890 11.958
1925 15.971
1933 16.201
1939 16.436

Gründung

Lauban wurde um 1220 gegründet und erstmals im Jahr 1268 urkundlich erwähnt. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erhielt es, wahrscheinlich auf Grundlage des Magdeburger Rechts, die Stadtrechte. Es gehörte zur böhmischen Oberlausitz und war ab 1253 im Besitz des askanischen Markgrafen von Brandenburg. Nach dem Aussterben der Askanier 1319 gelangte es an Herzog Heinrich von Jauer. Zusammen mit dem Herzogtum Schweidnitz-Jauer wurde Lauban 1368 in die Krone Böhmen inkorporiert. Seit 1346 war die Stadt zusammen mit Görlitz, Löbau, Bautzen, Zittau und Kamenz Mitglied des Oberlausitzer Sechsstädtebundes, der sich zu einem wirtschaftlichen starken Gemeinwesen entwickelte.

1415 war Lauban Stadt im Bann, im Mai des Jahres 1427 wurde Lauban erstmals von einem hussitischen Heer erobert. Bei dem anschließenden Massaker an rund 1000 Katholiken, darunter vielen aus Böhmen vertriebenen Priestern und aus Prag geflüchteten Studenten, erlitt auch der Priester Johannes Rimer das Martyrium. Er wurde von der katholischen Kirche heilig gesprochen. 1431 wurde Lauban erneut von einem hussitischen Heer erobert und zerstört.

Als um 1540 die Bürger der Stadt die Reformation annahmen, blieb das Magdalenerinnenkloster katholisch. Fortan teilten sich die evangelischen Bürger und die katholischen Nonnen die Kirche. Lauban war damit neben Bautzen die zweite Stadt in der Oberlausitz, in der es eine Simultankirche gab, die Protestanten und Katholiken gemeinsam nutzten. Im Schmalkaldischen Krieg 1546/47 verlor Lauban im Pönfall seine bis dahin zehn Kammerdörfer. 1632 von Kaiserlichen Truppen erobert, 1641 Eroberung durch die Schweden.

Neuzeit

1707 besuchte Karl XII. von Schweden für einige Tage die Stadt. 1757 preußische Besetzung im Siebenjährigen Krieg. In den Jahren 1487, 1554, 1559, 1670, 1696, 1760 wurde Lauban durch Stadtbrände zerstört. In den Jahren 1812 bis 1813 Durchzug bayerischer und italienischer Truppen, Brandschatzung durch fliehende französische Truppen. Mit den Verträgen des Wiener Kongresses 1815 ging auch Lauban mit dem gesamten Osten der Oberlausitz an die preußische Provinz Schlesien.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum der Textilindustrie, besonders spezialisierte sie sich auf die Produktion von Taschentüchern. So wurden vor dem Zweiten Weltkrieg etwa 95% aller deutschen Taschentücher in Lauban hergestellt. In dieser Zeit entstand der Werbespruch „Lauban putzt der Welt die Nase“.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt im Februar und März 1945 zu rund 60 Prozent zerstört. Im Februar 1945 war die Stadt bereits von der Roten Armee eingenommen worden, in der Panzerschlacht von Lauban aber von deutschen Truppen unter Otto Ernst Remer und Hellmuth Mäder noch einmal zurückerobert.

Bekannte, in Lauban geborene Personen

Joseph Goebbels gratuliert im Beisein von Generalfeldmarschall Schörner und anderen dem 16jährigen Wilhelm „Willi“ Hübner (1929–2010) an der Front (Marktplatz Lauban) am 9. März 1945 zum Eisernen Kreuz 2. Klasse. Willi war Meldegänger der FGD und hatte sich bei der Rückeroberung seiner Heimatstadt Lauban[1] unter feindlichem Beschuß besonders ausgezeichnet.

Fußnoten

  1. In Lauban haben die Russen alle Frauen furchtbar vergewaltigt, auch alle Nonnen im Kloster. Nicht wenige Frauen begingen aus Angst vor Vergewaltigung oder weil sie die Gewalttaten nicht verkrafteten, Suizid. In ganz seltenen Fällen fanden die Frauen auch Erbarmen: Ein damals 16jähriges Mädchen erzählte, es sei verschont worden, „weil ich ihm [dem Soldaten] abgemagert und überaus ängstlich erschien. Als ich niederkniete und betete, war er sehr betroffen und entließ mich.“ Neben Rotarmisten wurden auch Polen oder Tschechen – Milizen oder Lagerpersonal – als Täter bezeichnet.