Laubert, Manfred

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Professor Dr. Manfred Laubert

Manfred Alexander Karl Sigur Laubert (Lebensrune.png 4. November 1877 in Frankfurt (Oder); Todesrune.png 3. Juli 1960) war ein deutscher Offizier und Historiker. Der vaterländische Akademiker war stets aktiv in den Dienst der Deutschtums- und Heimatverbände.

Werdegang

Manfred Laubert wurde zu Frankfurt a. d. Oder am 4. November 1877 als Sohn des dortigen Real-Gymnasial-Direktors Dr. K. Laubert geboren. Er besuchte das Realgymnasium seiner Vaterstadt, das er Ostern 1895 mit dem Reifezeugnis verließ. Er studierte dann in Breslau, Zürich, Berlin und Leipzig, war dort Schüler von Karl Bücher auf wirtschaftlich-geschichtlichem Gebiet und insbesondere von Erich Mareks, bei dem er 1900 promovierte. Nach Ableistung seiner Militärdienstpflicht in der Preußischen Armee wurde er von Mareks zu einer mehrbändigen, von der preußischen Archivverwaltung geplanten Veröffentlichung über die Verwaltung der Provinz Posen bis 1848 herangezogen, die ihm bald darauf allein übertragen wurde. Nach mehrjähriger Archivarbeit in Posen und Berlin habilitierte er sich 1908 in Breslau als Privatdozent. 1913 erhielt er den Professorentitel für mittlere und neuere, insbesondere polnische Geschichte an der Universität Breslau und veröffentlichte zahlreiche Vorarbeiten.

Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Batterie- und Abteilungsführer sowie beim Freikorps (Grenzschutz Ost) kehrte er im September 1919 nach Breslau zurück und erhielt einen Lehrauftrag für polnische Geschichte. Im Jahre 1921 wurde er Außerordentlicher Professor. In Wort und Schrift war er außerdem Insbesondere für die deutschen Ansprüche auf die geraubten Ostprovinzen eingetreten, war Mitglied der „Stiftung für deutsche Volks- und Kulturbodenforschung“ und referierte u. a. in den 1920er Jahre an den „Schulungstagen in Südostpreußen“.

Prof. Laubert war auch aktiv in der im Dezember 1933 gegründete „Nordostdeutschen Forschungsgemeinschaft“ (NOFG).[1] 1935 erfolgte die Einrichtung einer „Landesstelle Ostpreußen für Nachkriegsgeschichte“, die auf Vorschlag Oberländers von Theodor Schieder geleitet wurde. Auf der zweiten Arbeitstagung der NOFG im ostpreußischen Kahlberg auf der Frischen Nehrung trafen im August 1934 alle „Größen der deutschen Ostforschung“ zusammen: Albert Brackmann, Manfred Laubert, Ludwig Petry, Erich Maschke, Max Hein, Erich Kayser, Walter Kuhn, Alfred Karasek, Reinhard Wittram, Hermann Aubin, Kurt Forstreuter, Hans-Adolf Seraphim, Johannes Papritz, Otto Hoetzsch, Theodor Oberländer, Werner Conze, Hans Mortensen und Theodor Schieder. Auf der Tagesordnung standen vor allem die gemischtethnischen Grenzgebiete. Der Geograph Franz Anton Doubek hielt einen Vortrag über die „Mischzonen“ zwischen deutschem und polnischem Kulturraum. Dabei faßte er die Masuren, die Kaschuben, die „ermländischen und die evang. Südposener Polen", die „Wasserpolen, die Slonzaken“ als „Kernpunkte aller Volkstumsfragen in der deutsch-polnischen Nachbarschaft“ zusammen. Allen schrieb er einen „noch labilen Volkstumscharakter" zu. Die „Mischzonen labilen Volkstums“, deren Einwohnerzahl auf zwei bis drei Millionen geschätzt wurde, galten unter den Forschern „im Rahmen der ,Umvolkung' als eindeutschungsfähig, als assimilierbar“.

1938 nahm der verbeamtete Laubert die neu gegründete Außerordentliche Professur für polnische Geschichte an der Universität Berlin an und wurde im Herbst endgültig auf den Lehrstuhl berufen. Später lehrte er auch an der Georg-August-Universität Göttingen.

Ostforschung

„[...] In dem vom Gauleiter geplanten Heimatbuch des Warthelandes wird diese Aufbauarbeit der ersten drei Jahre unter dem Zeichen von Pflug und Schwert einen hervorragenden Rang einnehmen. Die Ostforschung, gefördert durch die Beziehungen zum Weltwirtschaftlichen Institut der Universität Kiel und Leitung Ihres Rektors Prof. Dr. Predöhl und durch die persönliche Forschungsarbeit des Clausewitzpreisträgers Prof. Dr. Laubert, wird zu beweisen haben, daß staatsbildende Kraft im Osten immer bei den Deutschen war. Wo der Slawe den Versuch einer Staatsgründung machte, wie der Polenkönig Boleslaw Chrobry um das Jahr 1000, da konnte dieser Staat nur bestehen, wenn der Polenherrscher zugleich Vasall des deutschen Kaisers war. Die Wiedereingliederung des von den Slawen geraubten urdeutschen Stammesraumes in den Gesamtlebensraum der Deutschen und sein Einschmieden in den eisernen Ring Großdeutschlands ist ein Ergebnis des Zusammenwirkens von deutschem Pflug und Schwert. Deshalb kann auch die Verkündung des Gaues der Frontsoldaten nicht Endstation eines glücklich zurückgelegten Weges, sondern sie muß der Ausgangspunkt eines Neuen sein, das das eigene Gesetz unseres Reichsgaues Wartheland dem großdeutschen Gesetz zum Wohle des gesamten deutschen Volkes unterordnet.“ — Littmannstädter Zeitung, 25. Oktober 1942

Schriften (Auswahl)

  • Die Schlacht bei Kunersdorf am 12. August 1759, Mittler, 1900
  • Studien zur Geschichte der Provinz Posen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1908
  • Eduard Flottwell – ein Abriß seines Lebens, Berlin 1919
  • Die Verwaltung der Provinz Posen 1815 bis 1847, herausgegeben mit Unterstützung der preußischen Archiv-Verwaltung, Breslau: Priebatsch 1923
  • Nationalität und Volkswille im preußischen Osten, 1925
  • Deutsche oder Slawen? (1928)
  • Die oberschlesische Volksbewegung (1938)
  • Ostmärkische Siedlungsprobleme, Insbesondere der Provinz Posen vor hundert Jahren
  • Die Befreiung von Händel und Ge­werbe in der Provinz Posen (1943)
  • Die preußische Polenpolitik von 1772-1914, 3. verbesserte Auflage, Krakau 1944 (erste Auflage Berlin 1920)

Dazu kommen zahlreiche Beiträge in den geschichtlich-wissenschaftlichen Zeltschriften des Ostens. In zahlreichen wei­teren Arbeiten behandelte er u. a. die Geschäftssprache der Posener katholischen Kirchenbehörden bis 1832 (1934) so­wie die polnischen Aufstandsversuche und Aufstände im 19. Jahr­hundert, ihre Wurzeln und ihr Übergreifen nach Westpreußen. Dem Posener Adel und der Bauernbefreiung wie anderen Schicksalsstun­den des östlichen Grenz- und Auslandsdeutschtums galten weitere Arbeiten.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Gotthold Rhode: Manfred Laubert: (1877 - 1960),. In: Zeitschrift für Ostforschung 10 (1961), H. 4, S. 630-632.
  • Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch: Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. – Bern [et al.]: Francke, 1963

Fußnoten

  1. Die Ende 1933 gegründete „Nord- und Ostdeutsche Forschungsgemeinschaft“ (NOFG; zunächst: Nordostdeutsche Forschungsgemeinschaft) war die größte jener „Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften“ (VFG), die „seit etwa 1930 mit der Aufgabe entstanden, die Erforschung der landes- und volksgeschichtlichen und landes- und volkskundlichen Fragen in den deutschen Grenzlanden zu fördern und die Vertreter der an dieser damals aufblühenden Forschung beteiligten Fächer mit Vertretern der betreffenden Volksgruppen und der an Volkstumsfragen interessierten Reichsbehörden zusammenzuführen.“ Sie ist im allgemeinen Ausbau der Forschungskapazitäten auf dem Feld der Ostforschung zu verorten. Im Schnittfeld nationalkonservativer und völkisch geprägter Geschichts- und Politikauffassungen setzten sich die hier versammelten Wissenschaftler unter dem Vorsitz des Generaldirektors der preußischen Staatsarchive und Mittelalterhistorikers Albert Brackmann (1871-1952) für eine Revision der Grenzziehungen des Versailler Vertrages ein.